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Urologie

Re: HIV-Ansteckungsrisiko allgemein

von Cyberdoktor , 04.06.09 19:47
Hallo,

"Wenn man keiner Risikogruppe angehört...schon lange Jahre ein und dieselbe Freundin ohne Seitensprung) hat und auch nicht im medizinischen Bereich arbeitet, ...wie hoch ist dann eigentlich die Gefahr sich mit HIV zu infizieren."
wenn Sie dann auch noch bei Notfällen die üblichen Hygienemassnahmen beachten, sehen wir kein realistisches Infektionsrisiko.

"Ich meine damit im normalen Leben und beim Sport etc.? Gibt es da Risiken und wenn ja welche? Wie kann man sich dagegen schützen?"
Es gibt eigentlich nur eine wichtige Regel (die Sie aber gewiss bereits kennen): wenn Sie bei einem Auto- / oder Sportunfall einem Opfer mit stark blutenden Wunden erste Hilfe leisteten, sollte Sie Schutzhandschuhe tragen bzw. den Blutkontakt meiden.

"Gibt es eigentlich eine Verteilung über die Bundesländer in Deutschland und wo findet man die?"
beim Robert-Koch-Institut, es gibt aber keine dramatischen Unterschiede zwischen den Bundesländern: die Inzidenz der HIV-Erstdiagnosen pro 100.000 Einwohner schwankt je nach Bundesland zwischen ca. 1-3 Fällen (2008). Stadtstaaten wie Berlin oder Hamburg liegen bei ca. 10 HIV-Erstdiagnosen pro 100.000 Einwohner, diese Dimensionen gelten auch für andere Grossstädte.

"Man sagt zwar heute, dass dies keine Homosexuellen Kranheit mehr ist"
richtig, jeder kann sich mit HIV infizieren (das sieht man gut in Afrika).

" aber dennoch sind die meisten Neuinfektionen immer noch in dieser Gruppe zu finden,"
stimmt, für 2008 wurden dem RKI insgesamt 2.806 neu diagnostizierte HIV-Infektionen gemeldet, Männern, die Sex mit Männern haben, stellen mit 65 % die größte Gruppe der Neuinfizierten, weitere Gruppen sind Infizierte, die angaben, ihre HIV-Infektion durch heterosexuelle Kontakte erworben zu haben, mit 17 %, aus dem Ausland stammende Personen, die aus Regionen mit einer hohen HIV-Durchseuchung kommen, mit 12 %, sowie die Konsumenten intravenös verabreichter Drogen mit 5% der Neudiagnosen.

Beste Grüsse

Ihr Cyberdoktor-Team

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HIV-Infektionsrisiko nach AV

von Unbekannt , 04.06.09 23:32
Sehr geehrtes Cyberdoktor-Team,

vor 1 Woche hatte ich in extrem angetrunkenem Zustand Analverkehr mit einer Prosituierten, wobei das Kondom gerissen ist. Sie bemerkte es jedoch anscheinend recht schnell und somit fand meines Erachtens nach kein längerer Verkehr ohne Schutz statt.

Nun bekam ich jedoch 5 Tage nach dem RK leichte Halsschmerzen und eine leichte Schwellung des rechten Lymphknotens im Hals, was mich beunruhigt, da das ja Anzeichen einer HIV-Primärinfektion sind. Inwiefern besteht hier ein Risiko einer Infektion mit HIV und wie sollte ich hierbei am Besten weiter verfahren?

Vielen Dank und Grüße

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Re: HIV-Infektionsrisiko nach AV

von Cyberdoktor , 05.06.09 01:45
Hallo,

"vor 1 Woche hatte ich in extrem angetrunkenem Zustand Analverkehr mit einer Prosituierten, wobei das Kondom gerissen ist."
D.h. die Prostituierte hatte mit Ihnen ungeschützten sog. rezeptiven Analverkehr. Wären Sie als der aktive Partner selbst infiziert, ist das für die Prostituierte in Bezug auf HIV eine sehr gefährlichste Art von Sex ("Per-Contact Risk of Human Immunodificiency Virus Tramnsmision between Male Sexual Partners", Am J Epidemiol, 150: 306-311).

Für den Partner, der wie Sie beim Analverkehr aktiv ist (also einen ungeschützten sog. insertiven Analverkehr hat), ist das Risiko deutlich geringer sich bei einem infizierten passiven Analverkehr-Partner anzustecken, es bleibt aber auch dann ein Restrisiko.

" Sie bemerkte es jedoch anscheinend recht schnell und somit fand meines Erachtens nach kein längerer Verkehr ohne Schutz statt."
dann wird das Risiko erneut kleiner.

"Nun bekam ich jedoch 5 Tage nach dem RK leichte Halsschmerzen und eine leichte Schwellung des rechten Lymphknotens im Hals, was mich beunruhigt, da das ja Anzeichen einer HIV-Primärinfektion sind."
viel wahrscheinlicher ist ein ganz banaler Halsinfekt.

" Inwiefern besteht hier ein Risiko einer Infektion mit HIV und wie sollte ich hierbei am Besten weiter verfahren?"
auch wenn das Risiko gering ist: ab zum Hausarzt, das Problem besprechen und Testtermine vereinbaren, dass muss jeder so machen, der ungeschützten Verkehr mit Personen hatte, deren Infektionsstatus unbekannt ist.

Beste Grüsse und Alles Gute, halten Sie uns auf dem Laufenden

Ihr Cyberdoktor-Team

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Stich in den Oberschenkel - HIV Gefahr?

von David28021982 , 05.06.09 19:38
Hallo zusammen,
ich weiß, schon oft wurde von diesen urban legends gesprochen, bei dem anscheinend Leute mit Aids-Spritzen rumrennen und leute stechen oder sie in Kinosesseln etc. preparieren. Im großen und ganzen eben Legenden... Aber trotzdem ist man etwas versunsichert, wenn es jemandem passiert, dem man näher steht. Meine Freundin war letzten Sommer auf Mallorca und hat mir neulich erst erzählt, dass sie damals in einer bekannten Discothek am Ballermann mit drei anderen Freundinen war und auf einmal einen Stich im rechten Oberschenkel spürte hatte einen kurzen Rock an).Daraufhin ist sie aufs Klo und hat gesehen, dass da eine Art Stich war und hat es die nächsten Tage beobachtet. Anscheinend war es auch ziemlich schnell wieder verschwunden und sie hat sich auch nix dabei gedacht. Jetzt im Nachhinein, als ich die Geschichte so mitbekam, hab ich mir doch Sorgen gemacht, dass da vielleicht doch jemand mit ner Spritze rumläuft, die mit irgendwelchen Viren oder eben gerade auch HIVViren verseucht wurde und Sie nun HIV hat. Ich weiß, dass das eigentich alles unrealistisch ist und steiger mich da glaub ich auch nur in was rein. Aber trotzdem hätte ich gern mal eure Meinung dazu gewusst. Was denkt ihr über sowas?
Viele Grüße und Danke,
David

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Re: Stich in den Oberschenkel - HIV Gefahr?

von Cyberdoktor , 05.06.09 21:52
Lieber David,

"ich weiß, schon oft wurde von diesen urban legends gesprochen, bei dem anscheinend Leute mit Aids-Spritzen rumrennen und leute stechen oder sie in Kinosesseln etc. preparieren. Im großen und ganzen eben Legenden..."
nicht nur im Großen und Ganzen, dies sind Ammenmärchen, vergessen Sie es. Wir haben immer wieder Anfragen dieser Art (siehe oben), an den Stories ist nichts dran.

"dass sie damals in einer bekannten Discothek am Ballermann mit drei anderen Freundinen war und auf einmal einen Stich im rechten Oberschenkel spürte hatte einen kurzen Rock an).Daraufhin ist sie aufs Klo und hat gesehen, dass da eine Art Stich war"
Insektenstich oder eine moderne Sage, Sie haben die Wahl.

"dass da vielleicht doch jemand mit ner Spritze rumläuft, die mit irgendwelchen Viren oder eben gerade auch HIVViren verseucht wurde und Sie nun HIV hat."
auch durch ständige Wiederholung werden derartige Märchen nicht zutreffender...

" Was denkt ihr über sowas?"
Grosses Gähnen. Schauen Sie sich lieber einen guten Horrorfilm an, der ist deutlich gruseliger...

Beste Grüsse

Ihr Cyberdoktor-Team

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Analverkehr, Kondomriss - Risiko?

von Fragender3008 , 07.06.09 16:44
Guten Tag

Ich hatte vor etwas über einer Woche Sex mit einer Zufallsbekanntschaft- es handelte sich um homosexuellen Analverkehr und ich war aktiv. Dabei ist das Kondom gerissen. Habe es gemerkt, wir hatten zuvor etwa 10 Min Verkehr- wie lange der Riss zurück lag weiß ich nicht- und als ich rauszog war ein bisschen Blut an meiner Eichel, hatte selbst aber keine Verletzungen, das Blut war von ihm. Bin dann ins Krankenhaus, wo man mir die Medikamente gegen eine mögliche Infektion gab- drei Tage später suchte ich meinen Hausarzt auf, dieser stellte fest, dass ich die eine Sorte von Tabletten aus der Kombi, das Kaletra in zu geringer Dosis aufgeschrieben bekommen habe- statt jeweils zwei Morgens und Abends nur jeweils eine. Er sagte das sei nicht all zu tragisch, wenn auch blöd, nimm nun einfach die richtige Dosierung und meldete den Fehler im entsprechenden Krankenhaus. Wie auch immer Meine Frage ist- wie groß ist mein Risiko mich aufgrund dieser Fakten angesteckt zu haben, wenn mein Sexualpartner HIV Positiv gewesen sein sollte? dieser bestreitet das zwar, geht aber nicht mehr ans Telefon wenn ich anrufe und hatte sich auch geweigert mit mir ins Krankenhaus zu fahren, verhält sich also so, dass es mich nervös macht)

Ich bedanke mich hiermit schonmal für Antworten.

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Re: Analverkehr, Kondomriss - Risiko?

von Cyberdoktor , 07.06.09 18:57
Hallo,

"Ich hatte vor etwas über einer Woche Sex mit einer Zufallsbekanntschaft- es handelte sich um homosexuellen Analverkehr und ich war aktiv. Dabei ist das Kondom gerissen."
generell ist es sehr gut, dass Sie Kondome einsetzen, das tut nicht jeder. Leider sind Kondomversager nie ausgeschlossen, eine korrekte Grösse, Lagerung und Anwendung minimiert das Risiko, siehe auch Kondomanwendung (häufige Fragen).

" als ich rauszog war ein bisschen Blut an meiner Eichel, hatte selbst aber keine Verletzungen, das Blut war von ihm. Bin dann ins Krankenhaus, wo man mir die Medikamente gegen eine mögliche Infektion gab-"
der sofortige Arztbesuch nach der Risikosituation war sinnvoll.

" drei Tage später suchte ich meinen Hausarzt auf, dieser stellte fest, dass ich die eine Sorte von Tabletten aus der Kombi, das Kaletra in zu geringer Dosis aufgeschrieben bekommen habe-... Er sagte das sei nicht all zu tragisch, wenn auch blöd, nimm nun einfach die richtige Dosierung"
der aufmerksame Arzt hat recht, kein Drama.

" Meine Frage ist- wie groß ist mein Risiko mich aufgrund dieser Fakten angesteckt zu haben, wenn mein Sexualpartner HIV Positiv gewesen sein sollte?"
sogar, wenn der Partner infiziert ist, ist Ihr Risiko äusserst gering. Genau berechnen kann man das Risiko im Einzelfall nie, bei einem ungeschützten insertiven Analverkehr (= Sie aktiver Partner) wird in der Literatur aber die Zahl 0,06% als Pro-Kontakt-Risiko genannt, d.h. man sollte davon ausgehen, dass es pro ca. 1.000 bis 10.000 Kontakten mit insertiven Analverkehr zu jeweils einer Infektion kommt ("Per-Contact Risk of Human Immunodificiency Virus Tramnsmision between Male Sexual Partners", Am J Epidemiol, 150: 306-311). Dies ist aber natürlich kein Freibrief für ungeschützten Analverkehr, denn wer extrem grosses Pech hat, kann auch nach einem einzigen Verkehr infiziert werden.

" dass es mich nervös macht "
machen Sie sich keine Sorgen, wir halten eine Infektion für extrem unwahrscheinlich.

Beste Grüsse und Alles Gute, halten Sie uns auf dem Laufenden

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sexuell missbraucht - Risiko?

von Unbekannt , 10.07.09 09:52
Vor knapp zwei Wochen, wurde ich überfallen und sexuell missbraucht. Der Typ zwang mich in ihn einzudringen. Wirklich Verkehr war es nicht höchstens 1 Minute, weil ich mich dann zum Glück entziehen konnte.

Seit dem Vorfall habe ich jetzt panische Angst davor, dass ich mich angesteckt haben könnte. Hab ja schon vieles im Internet gelesen und sehe natürlich seitdem Geister. Leichtes kratzen im Hals, aber keine wirklichen Halsschmerzen oder Schluckbeschwerden, leicht geschwollener Lymphknoten rechts am Hals. Untersuche mich täglich auf irgendwelche Flecken am Oberkörper und Gesicht. Seit drei Tagen ist mir ständig schwindelig, was aber vermutlich mit meinen Panikattacken zusammenhängt die ich seit ein paar Tagen habe.

Direkt nach dem Kontakt habe ich mich erstmal gründlich gewaschen, Blut konnte ich keines entdecken, bin auch beschnitten, wenn das ne Rolle spielt.

Meine Frage nun, besteht ein begründetes Risiko einer Infektion oder mache ich mich nur selbst verrückt?

Klar HIV kann man niemandem ansehen, aber der Typ sah nicht wirklich ungepflegt aus, war groß, gut genährt, sehr sportlich, dennoch habe ich panische Angst.

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Re: sexuell missbraucht - Risiko?

von Cyberdoktor , 10.07.09 12:06
Hallo,

"Vor knapp zwei Wochen, wurde ich überfallen und sexuell missbraucht. Der Typ zwang mich in ihn einzudringen."
Jedes Opfer eines sexuellen Missbrauchs sollte professionell betreut bzw. beraten werden, ist das bei Ihnen nicht geschehen? Dabei wird auch geklärt, ob ein nennenswertes HIV-Übertragungsrisiko besteht. Bei einem erhöhtem Risiko (z.B. Täter bekannt und positiv) wird eine vorbeugende Behandlung (PEP) gegen HIV begonnen.

Allgemein ist es aber nicht nötig, routinemässig alle Opfern einer Vergewaltigung vorbeugend zu behandeln ("Postexpositionelle Prophylaxe der HIV-Infektion", Dtsch Med. Wochenschr 2009; 134: S16-S33).

"Seit dem Vorfall habe ich jetzt panische Angst davor, dass ich mich angesteckt haben könnte."
Sie sollten sich vom Arzt beraten lassen, ein Test ist, obwohl nur ein minimales Risiko besteht, ebenfalls sinnvoll.

"Direkt nach dem Kontakt habe ich mich erstmal gründlich gewaschen"
sinnvoll.

"bin auch beschnitten, wenn das ne Rolle spielt."
das reduziert das Ansteckungsrisiko.

"Meine Frage nun, besteht ein begründetes Risiko einer Infektion oder mache ich mich nur selbst verrückt?"
eine Ansteckung ist bei der geschilderten Situation äusserst unwahrscheinlich, reden Sie mit dem Hausarzt.

Beste Grüsse und Alles Gute, halten Sie uns auf dem Laufenden

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Gleiches Glas - Ansteckungsrisiko

von Sonic , 16.07.09 19:20
Hallo habe ne Frage, unswar hab ich letztes jahr von jemandem vom selben glas getrunken von dem ich im nachhinein gehört habe das er eventuell heroin nimmt, bezweifel ich aber. Könnte man sich über den schluck an dem glas anstecken, falls er wirklich heroin nimmt und hiv positiv wäre???
hab aber keine beschwerden gehabt, ich mache bodybuidling war nie richtig krank, bau muskelmasse auf und fühl mich topfit. Denkt ihr das es möglich wäre? Was soll ich davon halten?

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