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Urologie

Libido-Verlust, Erektionsprobleme, Durchfall

von Unbekannt , 08.08.15 12:26
Hallo, Cyberdoktor-Team

Ich zähle mal alle Symptome auf, die evtl. (evtl. auch nicht) mit der Sache im Zusammenhang stehen:
Ich bin 30, relativ gesund und fit, habe ein erfülltes Sexleben - momentan single und häufig neue, interessante Partner. Erektion war nie ein Problem, eher im Gegenteil. Zweimal, dreimal Sex relativ schnell hintereinander auch nicht. Mein ganzes Leben hab ich eine relativ ausgeprägte Libido. Details lasse ich mal weg.

In den letzten Wochen, gerade in dieser Hitze merke ich bei leichter Anstrengung schon starke Schweißausbrüche (beim Sport, wo sonst fast niemand schwitzt). War definitiv früher nicht so. Seit ca drei Wochen habe ich in 90% der Fälle Durchfall. Morgens, Abends, egal wann ich zur Toilette gehe.
Libido ist momentan SEHR schwach. Ich denke kaum an Sex, und wenn ich es tue, kommt keine Erektion zu Stande. Nur durch Nachhelfen kommt sie, ich kann relativ normal, aber etwas lustlos onanieren. Beim Sex in den meisten Fällen ähnlich. Fehlt kurz die Stimulation, fällt der Druck sofort ab. Selbst mit einer schönen, nackten Frau vor mir, bekomme ich teils Schwierigkeiten - und das endet natürlich in der typischen Spirale aus Selbstzweifeln. Und der Sex fühlt sich auch einfach nicht so gut an, wie vorher. Vor einem Jahr hatte ich mal kurz Pünktchen auf der Eichel. Besuch beim Urologen und Cremes gegen Bakterien und Pilze bekommen. Die Pilzcreme hat super geholfen. In den letzten Monaten hatte ich diese Pünktchen vereinzelt (was die Zeit angeht, nicht die Bedeckung), trotz Sex mit Kondom. Creme hilft, wie gesagt. Hinzukommt, dass Fußpilz relativ stark ausgebrochen ist, im Moment. Untersucht hab ich schon, vor allem wegen Schwitzen und Stoffwechsel die Werte der Nieren, Urin und Blutwerte (Leber, Schilddrüse). Laut Arzt alles bestens. Blutdruck habe ich Vor drei Monaten mal testen lassen, auch super. Jetzt habe ich vereinzelt gelesen, dass eine Ausbreitung von Candida einige der Symptome verursachen kann. Schlafprobleme, Schwitzen, Durchfall. Meine Ernährung ist grundsätzlich sehr süß, kann also durchaus daher kommen. Ich werde es auf jeden Fall noch testen lassen. Meine Hauptfrage: Was können noch Ursachen sein? Speziell für die fehlende Libido. Klar können es psychische Probleme sein, Stress. Aber, ich stresse mich speziell mit diesem Thema ja erst, seit es aufgetaucht ist... Denke also, hier war ganz klar zuerst das Huhn da... Für Tipps bin ich sehr dankbar. Meine nächsten Stationen sind also der Doc wegen Candida und danach... Evtl. nochmal Urologie und dann mal sehen...

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Re: Libido-Verlust, Erektionsprobleme, Durchfall

von Cyberdoktor , 10.08.15 11:14
Hallo,

"bei leichter Anstrengung schon starke Schweißausbrüche... Durchfall. Libido ist momentan SEHR schwach."
Ihre Schilderung passt z.B. zur Abwehrphase einer Infektion (mit etwas Pech sind Erreger mal hartnäckiger), die Libido ist dann oft vermindert. Auch sonstige Belastungen führen häufig zu Darmbeschwerden ( Reizdarm, Reizmagen / funktionelle Bauchbeschwerden (Häufige Fragen) ) und einem verminderten sexuellen Antrieb (den Betroffenen ist dabei oft zunächst gar nicht bewusst, dass überhaupt Stress vorliegt). Die Kontrolle durch den Hausarzt war aber richtig.

"Vor einem Jahr hatte ich mal kurz Pünktchen auf der Eichel. Besuch beim Urologen und Cremes gegen Bakterien und Pilze bekommen."
Pilze sind Dauergäste auf der Haut, ab und zu kommt es dann mal zu einer örtlichen verstärkten Ausbreitung.

"In den letzten Monaten hatte ich diese Pünktchen vereinzelt (was die Zeit angeht, nicht die Bedeckung), trotz Sex mit Kondom."
man muss bei vereinzelten Abweichungen vom perfekten Hautzustand nicht jedes Mal von einem nennenswerten Pilzbefall ausgehen, es kommt beim Verkehr ja zu mechanischen Belastungen, kleine Abschürfungen oder Irritationen heilen dann wieder ab.

"Jetzt habe ich vereinzelt gelesen, dass eine Ausbreitung von Candida einige der Symptome verursachen kann. Schlafprobleme, Schwitzen, Durchfall."
Pilzängste sind ohne Grundlage. Eine Ausbreitung von Pilzen im gesamten Körper kommt nur bei schweren Erkrankungen vor, siehe auch unser Themenblock Was habe ich nur ?! (Darmpilz) .

"Meine Ernährung ist grundsätzlich sehr süß, kann also durchaus daher kommen."
nein, man kann über die Ernährung keine Pilze heranzüchten, dass ist ein Internetmythos, im Web ist auf Laienseiten Vorsicht geboten, dort wird Halbwissen und Quatsch immer wieder kopiert und weiter verbreitet, vertrauen Sie Ihrem Arzt oder ärztlich moderierten Seiten wie Cyberdoktor.

"Ich werde es auf jeden Fall noch testen lassen."
es gibt diesbezüglich keine sinnvollen zuverlässigen Routinetests, ausserdem ist wie gesagt ohnehin nicht von einer generalisierten Pilzinfektion auszugehen.

"Meine Hauptfrage: Was können noch Ursachen sein?"
häufige Erklärung: zunächst geschwächte Libido während einer Abwehrphase, der Patient nimmt das als Symptom wahr, ist besorgt und neigt dann auch in der Folgezeit zu einer verstärkten Selbstbeobachtung. Ängste und Anspannungen (negative Erwartungshaltung) lösen dann weitere sexuelle Störungen aus. Einfach mal den Hausarzt ansprechen.

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Ihr Cyberdoktor-Team

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Re: Erektionsprobleme ⁄ erektile Dysfunktion (häufige Fragen)

von Unbekannt , 20.10.17 18:29
Hallo liebes Cyberdoc Team

Ich mein Name ist Lilli ich bin 36 Jahre und mein Mann ist 45 Jahre alt. Wir sind 9 Jahre verheiratet und haben ein gemeinsames Kind was 11 Monate alt ist.
Unsere Tochter wurde auf natürlichem Weg ohne Probleme gezeugt. Wir wünschen uns beide sehr ein Geschwisterchen für die kleine Maus. Vor rund 4 Monaten wurde im Urlaub bei meinem Mann ein sehr hoher Blutdruck (190⁄130) festgestellt. Der Arzt am Urlaubsort war etwas überfordert und verabreichte meinem Mann sofort Betablocker. Nach wenigen Tabletten stellte sich eine Erektile Dysfunktion ein die bis heute anhält. Zurück zu Hause änderte der Hausarzt sofort die Medikation. Er stellte zunächst auf Valsartan um, als damit keine ausreichende Besserung Eintrat erhöhte er die Dosierung auf 320 mg⁄25 mg und hinzu kamen in laufe der Zeit noch Amlodipin CT 5 mg und Moxonidin 0,2 mg. Inzwischen hat sich der Blutdruck auf 120⁄80 eingependelt, die Erektile Dysfunktion jedoch blieb. Nun ist mein Mann beim Urologen in Behandlung.
Er hat zunächst ein Blutbild machen lassen und stellte einen niedrigen Testosteron Wert fest. Die Werte:
FSH: 3,6
LH: 1,70
Testosteron: 2,53
Prolaktin: 4,7
Zudem wurde eine Harnröhreninfektion festgestellt die aber inzwischen behandelt wurde. Zwischenzeitlich wurde eine Behandlung mit Sildenafil ausgetestet. Wir sollten 50 mg verwenden was jedoch nicht ausreichte. Sein Penis wurde nicht annähernd hart. Lediglich 100 mg brachten den gewünschten Erfolg.
Unter Sildenalfil 100 mg erreichten wir eine Erektion jedoch durchgehend keine Ejakulation. Eine erneute Überprüfung des Blutes ergab, dass der Testosteronwert auf 2,2 weiter gesunken ist. Der Urologe erklärte uns daraufhin:
Schließlich ist Testosteron in den Schwellkörpern auch für die Synthese und Aktivität der so genannten Phosphodiesterase 5 (PDE 5) verantwortlich, ein Enzym, das die Erektion mit wesentlich beeinflusst: Die Hemmung dieses Enzym durch so genannte PDE 5 Hemmer bewirkt eine Verbesserung der Erektion. Hat nun ein Mann einen ausgeprägten Testosteronmangel dann können diese Medikamente kaum oder nicht mehr wirken, da keine PDE 5 mehr produziert wird. Erst wenn bei diesen Männern mit Testosteronmangel Testosteron von außen zugeführt wird und die Testosteronkonzentration wieder normal ist können diese PDE 5 Hemmstoffe wieder optimal wirken und die Erektion verbessern. Außerdem würde mein Mann auch Testosteron für die Spermienproduktion und die Beweglichkeit der Spermien benötigen. Der Urologe geht davon aus, dass die Betablocker die mein Mann nur wenige Tage genommen hat den Testosteron Wert herab gesetzt haben. Bis das Testosteron von selbst wieder steigen würde könne es bis zu einem Jahr dauern. Da wir jedoch beide einen ausgeprägten kurzfristigen Kinderwunsch haben war ich dagegen. Der Urologe hingegen ist der Meinung, dass ein Mittel welches des Testosteron Wert langsam anschiebt nicht schädlich für die Spermien ist. Er verordnete meinem Mann nun Axiron 1 mal täglich 60 mg. Das Axiron würde den Wert nur sehr langsam anheben. In 6 Wochen soll er zur Blutabnahme kommen, wenn der Wert bis dahin auf ca. 4,5 angestiegen wäre könnte man ein Speriogram machen. Im Beipackzettel steht jedoch, dass es eine Studie gab in der 75% der Behandelten Männer die einen Durchschnittswert von 6,6 im Testosteron Wert hatten nach 15 Tagen einen normalisierten Testosteron Wert hatten. Ich habe nun große Angst, dass mein Mann nach 6 Wochen Anwendung mit Axiron einen viel zu hohen Wert haben wird und die Spermienqualität langfristig geschädigt sein könnte.
Ich durchforste seit Tagen das Internet... überall kann man nachlesen, dass bei Kinderwunsch KEIN Testosteron verabreicht werden soll.
Vielmehr soll man sich an eine Kinderwunsch Klinik wenden, als alternative lieber auf Gonadotropine ausweichen. Eine künstliche Befruchtung schließt mein Frauenarzt ohnehin schon aus, da ich wegen eines erhöhten Thromboserisikos keine Hormonbehandlung machen darf.
Wenn jetzt auch noch die Spermienproduktion durch das Testosteron leidet sehe ich unseren Wunsch in sehr weiter Ferne. Ach ja, mein Mann verwendet das Axiron seit 3 Tagen, wir haben es gestern noch mal mit Unterstützung von Sildenafil 100 mg ausprobiert und er hatte nach über 4 Monaten zum ersten mal eine Ejakulation. Können Sie mir vielleicht einen Ratschlag geben? Liegt der Urologe richtig und mache ich mir einfach nur zu viele Gedanken oder sollten wir besser in eine Kinderwunschklinik und das Testosteron absetzen?

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