Hallo liebes Cyberdoc Team
Ich mein Name ist Lilli ich bin 36 Jahre und mein Mann ist 45 Jahre alt. Wir sind 9 Jahre verheiratet und haben ein gemeinsames Kind was 11 Monate alt ist.
Unsere Tochter wurde auf natürlichem Weg ohne Probleme gezeugt. Wir wünschen uns beide sehr ein Geschwisterchen für die kleine Maus. Vor rund 4 Monaten wurde im Urlaub bei meinem Mann ein sehr hoher Blutdruck (190⁄130) festgestellt. Der Arzt am Urlaubsort war etwas überfordert und verabreichte meinem Mann sofort Betablocker. Nach wenigen Tabletten stellte sich eine Erektile Dysfunktion ein die bis heute anhält. Zurück zu Hause änderte der Hausarzt sofort die Medikation. Er stellte zunächst auf Valsartan um, als damit keine ausreichende Besserung Eintrat erhöhte er die Dosierung auf 320 mg⁄25 mg und hinzu kamen in laufe der Zeit noch Amlodipin CT 5 mg und Moxonidin 0,2 mg. Inzwischen hat sich der Blutdruck auf 120⁄80 eingependelt, die Erektile Dysfunktion jedoch blieb. Nun ist mein Mann beim Urologen in Behandlung.
Er hat zunächst ein Blutbild machen lassen und stellte einen niedrigen Testosteron Wert fest. Die Werte:
FSH: 3,6
LH: 1,70
Testosteron: 2,53
Prolaktin: 4,7
Zudem wurde eine Harnröhreninfektion festgestellt die aber inzwischen behandelt wurde. Zwischenzeitlich wurde eine Behandlung mit Sildenafil ausgetestet. Wir sollten 50 mg verwenden was jedoch nicht ausreichte. Sein Penis wurde nicht annähernd hart. Lediglich 100 mg brachten den gewünschten Erfolg.
Unter Sildenalfil 100 mg erreichten wir eine Erektion jedoch durchgehend keine Ejakulation. Eine erneute Überprüfung des Blutes ergab, dass der Testosteronwert auf 2,2 weiter gesunken ist. Der Urologe erklärte uns daraufhin:
Schließlich ist Testosteron in den Schwellkörpern auch für die Synthese und Aktivität der so genannten Phosphodiesterase 5 (PDE 5) verantwortlich, ein Enzym, das die Erektion mit wesentlich beeinflusst: Die Hemmung dieses Enzym durch so genannte PDE 5 Hemmer bewirkt eine Verbesserung der Erektion. Hat nun ein Mann einen ausgeprägten Testosteronmangel dann können diese Medikamente kaum oder nicht mehr wirken, da keine PDE 5 mehr produziert wird. Erst wenn bei diesen Männern mit Testosteronmangel Testosteron von außen zugeführt wird und die Testosteronkonzentration wieder normal ist können diese PDE 5 Hemmstoffe wieder optimal wirken und die Erektion verbessern. Außerdem würde mein Mann auch Testosteron für die Spermienproduktion und die Beweglichkeit der Spermien benötigen. Der Urologe geht davon aus, dass die Betablocker die mein Mann nur wenige Tage genommen hat den Testosteron Wert herab gesetzt haben. Bis das Testosteron von selbst wieder steigen würde könne es bis zu einem Jahr dauern. Da wir jedoch beide einen ausgeprägten kurzfristigen Kinderwunsch haben war ich dagegen. Der Urologe hingegen ist der Meinung, dass ein Mittel welches des Testosteron Wert langsam anschiebt nicht schädlich für die Spermien ist. Er verordnete meinem Mann nun Axiron 1 mal täglich 60 mg. Das Axiron würde den Wert nur sehr langsam anheben. In 6 Wochen soll er zur Blutabnahme kommen, wenn der Wert bis dahin auf ca. 4,5 angestiegen wäre könnte man ein Speriogram machen. Im Beipackzettel steht jedoch, dass es eine Studie gab in der 75% der Behandelten Männer die einen Durchschnittswert von 6,6 im Testosteron Wert hatten nach 15 Tagen einen normalisierten Testosteron Wert hatten. Ich habe nun große Angst, dass mein Mann nach 6 Wochen Anwendung mit Axiron einen viel zu hohen Wert haben wird und die Spermienqualität langfristig geschädigt sein könnte.
Ich durchforste seit Tagen das Internet... überall kann man nachlesen, dass bei Kinderwunsch KEIN Testosteron verabreicht werden soll.
Vielmehr soll man sich an eine Kinderwunsch Klinik wenden, als alternative lieber auf Gonadotropine ausweichen. Eine künstliche Befruchtung schließt mein Frauenarzt ohnehin schon aus, da ich wegen eines erhöhten Thromboserisikos keine Hormonbehandlung machen darf.
Wenn jetzt auch noch die Spermienproduktion durch das Testosteron leidet sehe ich unseren Wunsch in sehr weiter Ferne. Ach ja, mein Mann verwendet das Axiron seit 3 Tagen, wir haben es gestern noch mal mit Unterstützung von Sildenafil 100 mg ausprobiert und er hatte nach über 4 Monaten zum ersten mal eine Ejakulation. Können Sie mir vielleicht einen Ratschlag geben? Liegt der Urologe richtig und mache ich mir einfach nur zu viele Gedanken oder sollten wir besser in eine Kinderwunschklinik und das Testosteron absetzen?
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