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Arbeits- und Umweltmedizin

Belikonzentration im Blut

von Unbekannt , 12.12.01 20:35
Betreff Frage zu Belikonzentration im Blut!
Meine Frage stellte sich aus einem anderen Hintergrund heraus, und zwar arbeitet ein Verwandter von mir in der Batterieindustrie. Und logisch der beste Rat such Dir einen anderen Job. Aber das ist nicht so einfach! In regelmäßigen Abständen wird der Bleiwert im Blut Seitens der Firma kontrolliert. Wenn der Wert höher 70 ist, werden sie vorerst aus dem direkten „Bleikontakt“ genommen und bei längeren Auszeiten kann ich mir vorstellen, wird einem gekündigt. Unter den Kollegen hat sich herum gesprochen, das es Mittelchen gibt, die schon unter dem „aktzeptablen“ Wert helfen z.B. Apfelpektin, die auch frei verkäuflich sind.
Jetzt formuliere ich die Frage nochmal anders. Gibt es frei verkäufliche Mittel/Wirkstoffe die auch schon im Vorfeld (damit es gar nicht erst so schlimm wird) das Blei abbauen oder zumindest eine Besserung der Blutwerte hervor rufen? Kann sich Apfelpektin positiv auf das Blei im Blut auswirken? Kann man in seinem Alltag auf bst. Sachen achten? Wird durch den Genuß von z.B. Alkohol, bst. Lebensmitteln das Abbauen des Bleis im Blut verringert?
Danke!

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Re: Belikonzentration im Blut

von Cyberdoktor , 13.12.01 23:26
Hallo Marion-Angela,

dass die Blutbleispiegel in regelmäßigen Abständen kontrolliert werden, ist – wie ausgeführt – erforderlich. Im Falle erhöhter Werte ist es ebenfalls erforderlich die betroffenen Arbeitnehmer zunächst von Tätigkeiten mit möglicher Bleibelastung auszunehmen. Zu prüfen wäre dann, woher die erhöhte Belastung stammt. Eine Kündigung droht sicherlich nicht, wenn arbeitsplatzbedingte Ursachen zu einer entsprechenden Exposition geführt haben. Nur ein wiederholtes Fehlverhalten seitens des Arbeitnehmers – z.B. Essen am Arbeitsplatz oder Nichtnutzung vorhandener Schutzausrüstung – würde ein solches Vorgehen rechtfertigen. Bei Einhaltung der Grenzwerte ist von einer erhöhten Gesundheitsgefährdung nicht auszugehen.

Zu den Apfelpektinen:
Eine spezielle Eigenschaft der Pektine ist ihre Fähigkeit, Schwermetalle – wie die erwähnten Chelatbildner - über einen Komplexbildungsmechanismus zu binden. Insbesondere für Blei ist die Bindungsaffinität sehr hoch. Pektine sind ein probates Mittel bei Schwermetallvergiftungen, indem sie die Ausscheidung über den Stuhl erhöhen und damit die Bleiaufnahme reduzieren. Bereits resorbiertes Blei, wird aber z.T. ebenfalls mit dem Urin ausgeschieden.
Dieser Reaktionsmechanismus ist bis heute noch nicht vollständig aufgeklärt.

Dementsprechend wurde von der pharmazeutischen Industrie eine Tablette mit sog. Niederverestertem Apfelpektin und einer speziell verbesserten Bindungskapazität für Schwermetalle, besonders für Blei, und einiger weiterer apfelpektinreicher Komponenten wie Flüssigpektin, getrocknet, Apfelfaser und Apfelpulver entwickelt.

Eine besondere Beeinflussung des Schwermetallabbaus durch bestimmte Lebensmittel/Alkohol ist uns nicht bekannt. Von wesentlicher Bedeutung ist es sich an die vorgesehenen Verhaltensregeln am Arbeitsplatz zu halten. Dazu gehört das Tragen von Schutzkleidung, keine Aufnahme von Lebensmitteln am AP, nicht Rauchen am AP (wird wohl ohnehin in einer Batteriefabrik untersagt sein).

Grüße vom Cyberdoktor-Team

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