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Arbeits- und Umweltmedizin

Re: Hep C positiver Patient, Spritzer ins Auge

von Cyberdoktor , 26.04.15 18:48
Hallo,

"Haben sie eine Prozentzahl für mich mit der Ansteckungsgefahr jeweils mit⁄ ohne Blut? "
für eine Infusionslösung, in der möglicherweise gar kein Blut ist, man kann keine Prozentwerte angeben.

Sollte tatsächlich Blut in der in das Auge gespritzten Lösung gewesen sein, ist das Risiko trotzdem extrem gering. Die Studie Beltrami EM et al. 2000: "Risk and management of blood-borne infections in health care workers." sagt, dass es nur in absoluten Ausnahmefällen zu einer Hepatitis-C-Infektion über Schleimhäute bzw. die Augen kommt, bisher wurden weltweit nur zwei Fälle gezählt.

"je höher die Viruslast ist, desto höher ist auch die Ansteckungsgefahr"
richtig.

"mit 8600000 schon enorm, oder?"
es bleibt aber auch dann dabei, dass der Weg über die Augen normalerweise nicht zu einer Ansteckung führt.

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Ihr Cyberdoktor-Team

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Schlecht gehandelt bei Nadelstichverletzung

von Unbekannt , 04.06.15 21:41
Hallo,

ich hatte als Famulant vor ca. 9 Monaten einem älteren Herren Blut per Butterfly abgenommen. Beim Entsorgen der Nadel habe ich mich dann in den Finger gestochen, weil ich mit der Sicherheitskappe (welch Ironie) nicht zurecht kam. Ich hatte Handschuhe an und den Pieks als klein abgetan, bis mir leicht Blut unter meinem Handschuh auffiel. Ich zog ihn aus und reinigte meinen Finger mit Desinfektionsmittel. Jetzt kommt meiner lange Geschichte der Fehler, für dich ich mich auch nun im Nachhinein sehr schäme:
Da in der Patientenakte keine Angaben zu HIV⁄HCV (mein HBV-Titer wurde zum Glück zwei Tage zuvor überprüft und als ausreichend befunden) waren, entschied ich mich dazu, nichts zu sagen, da ich mich doch sehr schämte... Das war ein sehr großer Fehler, ich weiß
Nun war das damals dann 5 Wochen später in der Grippezeit und ich erkrankt natürlich (mit Fieber, Gliederschmerzen, Abgeschlagenheit, etc.). Ich war auch damals beim Arzt und nach ca. 5 Tagen wieder fit. Zum damaligen Zeitpunkt hatte ich nicht mehr an die Nadelstichverletzung gedacht. Nun, ca. 9 Monate später, ist mir nun plötzlich (ich weiß nicht warum so plötzlich) aufgefallen, dass die Grippe ja in Assoziation zum Stich liegen könnte. Ich werde mich nun nächste Woche auf HCV und HIV testen lassen, aber kann jetzt kaum eine ruhige Minute finden........ Ist meine Wahrscheinlichkeit durch diese Grippe jetzt höher oder war das nur ein Streich des Zufalls??
Ich habe aber aus meinem miserablen Verhalten gelernt und werde diese Unfälle immer Ernst nehmen in Zukunft

Gruß
O.G.

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Re: Schlecht gehandelt bei Nadelstichverletzung

von Cyberdoktor , 05.06.15 19:45
Hallo,

"Blut per Butterfly abgenommen...in den Finger gestochen, weil ich mit der Sicherheitskappe (welch Ironie) nicht zurecht kam."
bei aktiv durch den Anwender auszulösenden Sicherheitssystemen kann es leider in der Tat zu Fehlbedienungen und Verletzungen kommen.

"reinigte meinen Finger mit Desinfektionsmittel."
korrekte Vorgehensweise.

"entschied ich mich dazu, nichts zu sagen, da ich mich doch sehr schämte..."
völlig falsch, angesichts der grossen Anzahl von berufsbedingten Verletzungen muss man sich nicht schämen.

"Ist meine Wahrscheinlichkeit durch diese Grippe jetzt höher oder war das nur ein Streich des Zufalls??"
Sie dürfen die Tests gelassen abwarten, das Risiko ist sehr gering, siehe unsere ausführlichen Beiträge oben in diesem Themenblock. Die Grippe-Symptome sind kein Anlass für zusätzliche Ängste.

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