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Arbeits- und Umweltmedizin

evtl. Probleme mit dem Rücken im Rettungsdienst

von Unbekannt , 17.04.01 05:20
Hallo liebes Cyberdoktor-Team.

Ich mache demnächst meinen Schulabschluss und habe mich umgeschaut, was ich als Beruf machen könnte. Mir fiel da besonders der Bereich Rettungsdienst (Rettungsassistent, genauer gesagt) ins Auge. In diesem Sektor wird jedoch viel spekuliert, dass gerade diese Menschen kaum "Zukunftsaussichten" haben, aufgrund der Lasten, die die RAs und RSs tragen müssen. Sie bekämen oft Probleme mit dem Rücken. Ich bin weniger sportlich, aber ich mache zur Zeit auch ein Praktikum und kann daher sagen, dass ich die Patienten problemlos packe. Ich fahre als 3. Mann mit und darf daher, um ein Gefühl über das Gewicht zu bekommen, auch mal Patienten tragen (FREIWILLIG). Meine Frage dazu: Wo liegt im Rettungsdienst, gesundheitlich gesehn, der größte Nachteil für die RAs? Kann man diese "Krankheiten"/Beschwerden irgendwie vorbeugen? Oder würdet ihr, Aufgrund der Gesundheitsprobleme der RAs gleich sagen, dass es nichts bringen würde, diesen Bereich auszuüben und ich es daher besser sein lassen sollte/eine andere Berufsrichtung einschlagen sollte?

Ich danke schonmal im voraus für eure Antworten :-)

ciao

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Re: evtl. Probleme mit dem Rücken im Rettungsdienst

von Cyberdoktor , 18.04.01 05:36
Hallo,

bei der Berufswahl sollte natürlich das persönliche Interesse an erster Stelle stehen. Die Tätigkeit des Rettungsassistenten /-sanitäters ist einerseits oft abwechslungsreich, auf der anderen Seite auch mit einigen Nachteilen behaftet: Meist musst Du im Schichtdienst (inkl. Nachtdienst) arbeiten. Zumindest Notfalleinsätze sind schlecht planbar, teils gefährlich und Du weisst nicht, ob Du mit allen Eindrücken klar kommst.

Bleibt noch die Rückenbelastung - Heben und Tragen schwerer Lasten, nicht selten unter hektischen und räumlich engen Bedingungen (z.B. enges Treppenhaus). Einer Rückenbelastung kann man z.T. durch eine gut trainierte Rücken- und Bauchmuskulatur entgegen wirken. Aber auch die Aufstiegsmöglichkeiten sind begrenzt, ein Wechsel in andere Bereiche ist schwierig. Allerdings ist Rettungsassi nicht gleich Rettungsassi - wenn Du in einem privaten Unternehmen, oder Einrichtungen wie ASB, Malteser, Johanniter oder DRK arbeiten willst, ist anzunehmen, dass Du überwiegend mit Krankentransportaufgaben beschäftigt sein. Bei der Feuerwehr dagegen arbeitest Du in unterschiedlichen Bereichen mit aufstiegs- und altersadaptierter Veränderungs-/Rückzugsmöglichkeit. Allerdings musst Du vorher eine handwerkliche Ausbildung absolviert haben. Und die Lebenserwartung der Feuerwehrleute liegt berufsgruppenspezifisch gesehen ziemlich weit hinten.

Entscheidend bleibt jedoch der Spaß an der Arbeit, ein gutes Team - ein gutes Betriebsklima hilft Krankheit zu verhindern. Unglücklich im Büro ist auch keine Alternative. Die Berufsalternativen sollten allerdings (auf lange Sicht) gut abgewogen sein.

Viel Erfolg wünscht
Dein Cyberdoktor-Team

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