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Arbeits- und Umweltmedizin

Textilie/seltsamer "Stoff"

von Unbekannt , 12.01.01 23:58
Ich habe vor einigen Monaten ein billiges T-Shirt gekauft, von dem sich beim Waschen
ein weißer "Stoff" löste, der meine Hände überzog, sehr stark aufschäumte und seitdem nicht richtig zu entfernen ist. Ich habe alle erdenklichen Mittel probiert, um
dieses Zeug von den Händen zu bekommen, habe jedoch keinen Erfolg. Außerdem habe ich seitdem Durchfall, bei Kontakt mit den Augen rote, brennende Schleimhäute und Kopfschmerzen. Bis jetzt konnte mir niemand sagen, was für ein Stoff in dieser Textilie dermaßen aggressiv und hartnäckig sein könnte. Das Teil war aus Polyamid
und sehr weich, das Zeug sieht auf den Händen aus wie Talkum... Ich hoffe, daß sie mir weiterhelfen können!!
MfG

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Re: Textilie/seltsamer "Stoff"

von Cyberdoktor , 14.01.01 06:22
Liebe/r Cyberdoktor-Nutzer/in,

das eine Menge gesundheitsschädliche Substanzen in unsere Kleidung gelangen ist schon seit langem bekannt. Daher die Empfehlung neue Kleidungsstücke (gerade auch Baumwollprodukte) vor dem Tragen zu waschen. Aber auch bei Kunstfaserprodukten finden sich nicht selten gesundheitsgefährdende Substanzen. So wurden zuletzt z.B. Organozinnverbindungen, mit äusserst hoher toxischer Potenz, in Sportbekleidung nachgewiesen (das Tributylzinn/TBT). Auch in Ihrem Polyamid-T-Shirt können mehrere toxische Substanzgruppen enthalten sein . Eingesetzt werden können diese u.a. in Färbungsprozessen, als antimikrobielle Zusatzstoffe, zur Aufhellung, als Knitterschutz, etc.. Ob die eingesetzten Stoffe allerdings toxisch, oder auch allergieauslösend wirken, ist abhängig von der Dosierung und eben auch ob die Kleidungsstücke vor ihrem Einsatz gewaschen wurden.

Um welche Substanz es sich in Ihrem Falle handelt, ob es z.B. zu einer Reaktion zwischen Waschmittel und einem der Inhaltsstoffe gekommen ist bleibt Spekulation. Ob Ihre übrigen Befindlichkeitsstörungen damit in Verbindung gebracht werden können ebenso.

Im Hinblick auf die von Ihnen angeführten Hautverfärbungen sollten Sie sich in jedem Falle an einen Hautarzt, bezüglich auf Ihre gesamte Beschwerdesymptomatik auch an Ihren Hausarzt und ggf. an einen Umweltmediziner wenden.

Ebenfalls empfehlenswert wäre es, wenn Sie sich an Ihr örtliches Gesundheitsamt, oder eine Verbraucherschutzorganisation mit dem Anliegen einer Analyse des T-Shirt-Stoffes wenden würden.

Mit freundlichen Grüßen,
Ihr Cyberdoktor-Team

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