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Allgemeinmedizin

Tägliche Benommenheit, Nacken- und Rückenschmerzen

von Peter27 , 02.08.14 17:58
Hallo,
seit nun mehr einigen Jahren plagen mich nachfolgende Symptome. Da ich mir nicht sicher bin, ob meine Vorgeschichte eine Rolle spielt,
möchte ich nun zunächst erzählen, wann die Probleme das erste mal auftauchten.

Vorgeschichte:
Alles begann bei einem Geschäftstermin vor ca. 6 Jahren. Damals war ich bei einer Schulung, wobei ich einen sehr schlechten Platz in der 1. Reihe erwischte. Um dem Vortrag zu folgen, musste ich 8 Stunden mit nach links und nach oben geneigtem Kopf sitzen. Den ganzen Tag nahm ich nur Kaffeee zu mir und konnte bis zum späten Nachmittag nicht rauchen. Bei normalen Tagesablauf wären zu diesem Zeitpunkt schon ca. 6 Zigaretten drin gewesen. 16 Uhr war die Veranstaltung zu Ende. Also gönnte ich mir nun gleich 2 Zigaretten. Kaum im Auto wurde mir auf der Heimfahrt schlecht und ich begann an zu zittern und zu hyperventilieren. Auf ging es in die Notaufnahme, welche mich nach 3 Stunden dann entlies und an meinen Hausarzt übergab. Die darauffolgenden Tage waren eine Katastrophe - ich konnte nicht schlafen. Beim Liegen leierte es mir im Kopf und mir wurde schlecht. Beim Sitzen kamen die selben Symptome hoch. Blieb ich in Bewegung so waren die Probleme etwas weniger.

Anschließend sollte ich alles mit meinem Hausarzt klären. Letzten Endes lief nach einigen Analysen alles auf angebliche Depressionen hinaus. Dies konnte ich nachvollziehen, da ich einem Job nachgehe bei dem ich jeden Tag geistig bis an die Grenzen gefordert werde und
extrem stressig ist.

Aktuell:
Ich bin mittlerweile 27 und sehne mich nach einem beschwerdefreien Leben wie früher,
da ich keinen Tag wirklich lebe sondern nur versuche den Tag zu überstehen. Nun ist es mittlerweile so, dass ich täglich folgende Beschwerden habe:
- gehe mit Nackenverspannungen, Rückenschmerzen und Kopfschmerzen ins Bett
- wache mit den gleichen Problemen wieder auf und diese halten den ganzen Tag an
- ganztägig benommen (stehe total neben mir, bin unkonzentriert)
- tagsüber bin ich dann extrem müde, innerlich unruhig, habe Kopfschmerzen vorallem über den Augen ⁄ Stirn
- vertrage keinen Alkohol mehr (3 Bier am Vorabend und der nächste Tag ist komplett im Eimer, da dann alle o.g. Punkte doppelt so stark sind)
- schwindelig
- beine sind schwer und schwach und manchmal habe ich beim Gehen Probleme mit dem Gleichgewicht
- Mittags ist mir meist so schlecht, dass ich kaum etwas herunterbekomme (aber ich habe mich noch nie übergeben, also esse ich dann doch soviel wie geht)
- finden am Mittagstisch dann noch Gespräche anderer Kollegen statt, so bin ich meist komplett überfordert und mir geht es noch schlechter
- teilweise Sprachstörungen (vorallem wenn ich mit Fremden sprechen muss - dann meist geschwollene Aussprache)
- nach einem Arbeitstag sind meine Nerven meist komplett am Ende. Spricht mich privat jemand an reagiere ich nur noch genervt und ⁄ oder aggressiv um meine Ruhe zu haben
- bei Situationen die mich überfordern (oft Wasser lassen z.B. 3 Mal in 30 Minuten, Magen⁄Darmprobleme, unsicheres auftreten)

Egal was ich tue (Sport, gesund ernähren, zeitiger ins Bett, Alkohol weglassen, Zigaretten weglassen),
es stellst sich einfache keine Besserung ein. Auf Arbeit habe ich meine Arbeitsweise mitlerweile auch umgestellt und
lasse mich nicht mehr stressen (klappt aber leider auch nicht immer). Lediglich eine Stunde nach dem Sport (z.B. Fußball, Fahrrad o.Ä.) geht es mir kurzzeitig viel besser, aber die Benommenheit ist immer da.

Es gibt aber auch immer mal wieder einen Tag an dem es mir eingigermaßen gut geht, aber spätestens am nächsten Tag
sind die Symtpmome wieder da.

Nun ist es so, dass ich mich aufgrund dieser Symtpome seit 6 Jahren komplett zurückgezogen habe,
obwohl ich oft Lust hätte etwas zu unternehmen, aber aufgrund von Situationen der vergangenen Jahre und meinen Problemen mich
dann letztendlich selbst davon abhalte. Ich unternehme nichts mit Freunden, neue Freunde zu finden stellt für mich eine unlösbare Aufgabe dar,
da ich mich komplett überfordert fühle. Private Dinge, die ich zu erledigen hätte, bleiben kmeist omplett auf der Strecke,
da ich jeden Tag nur noch meine Ruhe haben möchte und den ganzen Tag auf der Coach liegen könnte. Selbst einfache Dinge wie Einkaufen o.Ä. überfordern mich total, da ich immer wenn ich mit fremden Leuten
ins Gespräch komme total unsicher bin und nur geschwollen reden kann.

Untersucht wurde ich bisher auf:
- Depressionen --> nehme 100mg Tablette jeden Tag, habe die letzten Woche aber beobachtet,
dass diese gar nichts gegen die Symptome bringen
- Diabetis -> trifft nicht zu
- Schilddrüse -> alles OK
- Schlucktest (da manchmal Hals wie zusammengezogen) -> alles OK
- Blutbild Ok

Ich vermute mittlerweile, da mein Hauptbeschwerden die direkt beim Aufwachen da sind,
das eigentliche Prroblem darstellen:
- Rückenschmerz (meist über Becken oder unter Schultern und immer zentral)
- Nackenschmerz ⁄ Verspannung (meist zentral und zieht teilweise bis hoch in Hinterkopf)
- Kopfschmerzen (meist Stirn ⁄ über Augen)

und allles andere dann nur Folge-Symptome sind, da diese auch immer erst etwas später am Tag beginnen:
- Benommenheit
- Gereiztheit
- Schwindel
- Übelkeit
- etc.

Ich Werde wohl demnächst meinen Rücken mal untersuchen lassen. Sollte Ihr noch andere Tipps haben, würde ich mich sehr freuen. Vielen Dank für eure Hilfe.

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Re: Tägliche Benommenheit, Nacken- und Rückenschmerzen

von Cyberdoktor , 06.08.14 13:27
Hallo,

"Alles begann bei einem Geschäftstermin vor ca. 6 Jahren... Kaum im Auto wurde mir auf der Heimfahrt schlecht und ich begann an zu zittern und zu hyperventilieren."
ein ursächlicher Zusammenhang mit den aktuellen Beschwerden ist nicht anzunehmen.

"dass ich täglich folgende Beschwerden habe: Nackenverspannungen, Rückenschmerzen und Kopfschmerzen...extrem müde, innerlich unruhig, habe Kopfschmerzen... - Diabetis -> trifft nicht zu - Schilddrüse -> alles OK - Schlucktest (da manchmal Hals wie zusammengezogen) -> alles OK - Blutbild Ok"
bei diversen gründlichen körperliche Untersuchungen wurden keine organischen Ursachen für Ihre Beschwerden gefunden. In der Praxis stecken dann sehr häufig Belastungen und Stress bzw. psychische Faktoren wie Depressionen hinter den genannten Symptomen. Siehe auch unser Themenblock Reizdarm, Reizmagen / funktionelle Bauchbeschwerden (Häufige Fragen) und Herz-Kreislaufprobleme / funktionelle Beschwerden (Häufige Fragen) , es können zusätzlich allgemeine Symptome wie Müdigkeit und Rückenbeschwerden dazu kommen. Die Psyche hat einen enormen Einfluss auf das körperliche Wohlbefinden.

Diskutieren Sie mit Ihrem Arzt die Möglichkeit, dass es sich im funktionelle Beschwerden handelt, das ist die häufigste Erklärung, Sie hätten da extrem viele Leidensgenossen.

"Werde wohl demnächst meinen Rücken mal untersuchen lassen."
wichtig ist es, nicht nur an körperliche Auslöser zu denken, man sollte auch prüfen, ob im Rahmen einer Psychotherapie z.B. Entspanungstechniken erlernt werden können, vielen Patienten mit funktionellen Beschwerden hilft eine derartige Therapie.

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