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Allgemeinmedizin

Psychische Beteiligung (selbst Symptome spüren, wenn Verwandte erkrankt sind)

von Unbekannt , 25.06.14 12:25
Guten Tag,

wenn 2 nächste Verwandte im fortgeschrittenen Alter binnen relativ kurzer Zeit (2 J.) an Krebs erkranken, das familiär natürlich häufig Thema ist (warten auf Befunde, Therapieplanung, selber recherchieren usw., ist es dann normal, dass man bei der 2. Erkrankung selbst beinahe zeitgleich Symptome im betroffenen Körperbereich zu spüren glaubt, also jede kleine Irregularität kritisch beäugt und ein latentes Krankheitsgefühl hat, obwohl der eigene Arzt keinen Anlass sieht ?
Verstärkte Selbstbeobachtung durch psychische Betroffenheit ?

Kennen Sie so etwas aus Ihrer Praxis ? Ist das häufiger der Fall ?

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Re: Psychische Beteiligung (selbst Symptome spüren, wenn Verwandte erkrankt sind)

von Cyberdoktor , 25.06.14 16:18
Hallo,

"wenn 2 nächste Verwandte im fortgeschrittenen Alter binnen relativ kurzer Zeit (2 J.) an Krebs erkranken...normal, dass man... selbst beinahe zeitgleich Symptome im betroffenen Körperbereich zu spüren glaubt"
ja, das ist ein sehr häufiges Phänomen, man leidet mit, teilt die Ängste. Die Erkrankung im Familienkreis ist sehr belastend, die Behandlung und der Verlauf tagtäglich Gesprächsthema. Fast zwangsläufig kommen dann Sorgen um die eigene Gesundheit auf, über eine verstärkte Selbstbeobachtung werden dann die körperlichen Abläufe überkritisch wahrgenommen, z.B. jedes kleine Zwicken im Bauch, dass normalerweise ignoriert bzw. als normale Äusserung der Verdauung eingeordnet würde.

Das kennen auch viele Ärzte, z.B. aus der Studienzeit: wenn in Lehrveranstaltungen bestimmte Krankheitsgebiete intensiv besprochen werden, meint man bald Krankheitsanzeichen am eigenen Leib zu spüren...

"Verstärkte Selbstbeobachtung durch psychische Betroffenheit ?"
eindeutig ja.

"obwohl der eigene Arzt keinen Anlass sieht ?"
die Kontrolle durch den Arzt ist stets sinnvoll, wenn der Mediziner keine Auffälligkeiten sieht, sollte man versuchen, zur Ruhe zu kommen. Leider bleiben die Ängste aber oft wider besseres Wissen bestehen, sodass je nach Einzelfall der Arzt bezüglich Möglichkeiten der Angstbewältigung beraten muss.

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