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Allgemeinmedizin

Cannabisentzug in Schwangerschaft

von Kapmi , 02.01.14 01:07
Hallo liebes Team,

Ich rauche mit meinem Mann seit 10 Jahren täglich Cannabis. Ich bin 30 Jahre alt. Nun weis ich seit 4 Tagen das ich schwanger bin. Ich habe die ersten zwei Tage nur abends bei meinem Mann mitgeraucht (2-7 mal gezogen. Den letzten Joint (paar Züge) hab ich gestern Abend geraucht.

Jetzt geht es mir echt schlecht. Ich schwitze, kann nicht schlafen und weine an dauernd. Jetzt hab ich total Angst um mein Baby, es ist doch nicht so gut so ein Stress zu haben. Tabak rauche ich überhaupt nicht ( auch nicht im joint).

Ich bin kurz davor schwach zu werden. Einfach paar mal ziehen und schlafen. Wie steh ich das durch? Ich hab echt Hardcore gekifft, fast den ganzen Tag vorher.

Vielen Dank schon mal für die Tipps

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Re: Cannabisentzug in Schwangerschaft

von Cyberdoktor , 02.01.14 10:46
Hallo,

"das ich schwanger bin."
Glückwunsch!

"abends bei meinem Mann mitgeraucht (2-7 mal gezogen. Den letzten Joint (paar Züge) hab ich gestern Abend geraucht."
es ist sehr löblich, dass Sie sich über den Einfluss von Cannabis auf Ihre Schwangerschaft Gedanken machen. Ein fortgesetzter Konsum kann die Gesundheit des Kindes gefährden, z.B. droht ein vermindertes Wachstums ( El Marroun H et al. 2009: "Intrauterine cannabis exposure affects fetal growth trajectories: the Generation R Study." ), auch werden Effekte auf das kindliche Herz-Kreislauf-System bzw. die Blutversorgung in der Gebärmutter diskutiert ( El Marroun H et al. 2010: "A prospective study on intrauterine cannabis exposure and fetal blood flow." ). Prima, dass Sie eine verantwortungsvolle Mutter sind und aufhören wollen.

"Jetzt geht es mir echt schlecht. Ich schwitze, kann nicht schlafen und weine an dauernd."
wird ein regelmässiger Konsum plötzlich eingestellt, kommt es in der Tat häufig zu Entzugssymptomen, siehe auch unser Themenblock Cannabis Entzug .

"es ist doch nicht so gut so ein Stress zu haben."
Das grössere Risiko für das Kind ist normalerweise in einem fortgesetzten Cannabis-Konsum zu sehen, nicht im Entzug. Entzugserscheinungen wie Schwitzen sind im Allgemeinen nicht gefährlich, man sollte den Entzug allerdings unter ärztlicher Kontrolle durchführen, d.h. der Haus- und Frauenarzt muss informiert werden, die Ärzte werden dann auch checken, ob Ihr Allgemeinzustand weiter gut ist oder seltene ernstere Nebenwirkungen wie z.B. Kreislaufprobleme auftreten.

"Wie steh ich das durch?"
Reden Sie ohne Verzögerung (heute) offen mit den oben genannten Fachärzten über dieses Problem, evt. kann man den Cannabis-Gebrauch nach Rücksprache mit den Medizinern über einige Tage langsam ausschleichen (Menge bzw. Häufigkeit schrittweise senken). Einrichtungen der Drogenhilfe können ebenfalls Hilfestellung beim Entzug geben, Ihre Fragestellung ist nicht ungewöhnlich, da ein Cannabis-Gebrauch weit verbreitet ist, sind zwangsläufig auch immer wieder Schwangere betroffen. Ihr Partner sollte übrigens möglichst in den Entzug eingebunden werden (er gefährdet Mutter und Kind durch Passivrauchen, bzw. verleitet Sie zu einem erneuten Konsum) oder nicht mehr in der gemeinsamen Wohnung konsumieren. Berichten Sie hier bitte über den weiteren Verlauf, Sie helfen damit auch anderen Schwangeren.

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Beste Grüsse und Alles Gute, halten Sie uns auf dem Laufenden

Ihr Cyberdoktor-Team

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Re: Cannabisentzug in Schwangerschaft

von Kapmi , 03.01.14 19:51
Hallo liebes Cyberdoc Team,

Danke erstmal für die hilfreiche Antwort, jetzt hab ich nicht mehr so große Angst, das meinem Baby wegen dem Entzug etwas passiert.

Jetzt bin ich den 2 Tage clean. Hab schon Angst vor heute Nacht. Hab zwei Nächte nur insgesamt 6 Stunden geschlafen. Ich schlafe sehr spät ein und bin schon gegen 6 Uhr morgens wach. Immernoch dreht sich jeder zweite Gedanke um den Cannabis Konsum. Am schlimmsten ist es abends. Da ist das Verlangen am Größten. Man bekommt richtig schlechte Laune, Weltuntergangsstimmung und ist am verzweifeln. Ich suche regelrecht nach Fehlern bei meinem Mann um ihn platt zu machen.

Das schlimmste sind jedoch die Aggressionen. Wird man sauer ist es sehr schwer wieder runter zukommen. Gestern hab ich mich erst mit meinem Mann gestritten und dann furchtbar geweint. Im Nachhinein verstehe ich die Aufregung gar nicht. Ich verhalte mich wie ein Kind.

Weiter ist das schwitzen total nervig. Ich stinke wie ein Schwein und ziehe mich 3 mal am Tag um. Die innere Unruhe mach einem auch ganz schön zu schaffen.

Zurzeit schreibe ich an meiner Masterarbeit und es kommt mir vor als ob der innere Schweinehund auf das doppelte angewachsen ist. Die Konzentration lässt auch schneller als sonst nach. Und ab und zu leide ich unter Schüttelfrost. Gestern war es noch oft, heut jedoch hat wenigstens dieses Symtom erheblich nachgelassen.

Seit gestern habe ich mich ins fitnesscenter angemeldet, dahin kann man flüchten und sich ablenken wenn es mal ganz schlimm ist.

Ohne Motivation hätte ich schon längst abgebrochen, nur mein kleiner Krümel schenkt mir das Durchhaltevermögen. Ich hoffe das es bald leichter wird. Ich halt euch auf dem laufendem. Liebe Grüße kapmi

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Re: Cannabisentzug in Schwangerschaft

von Unbekannt , 03.05.16 23:17
Und? Hast Du es durch gestanden?

Ich habe ähnliche Symptome. Habe zwar nicht so lange und soviel geraucht aber dennoch Schüttelfrost, Schwitzattacken, uuuuunglaublich schlechte Laune, heulen aus dem Nichts und der Gedanke... Ich will das alles nicht Vielleicht weil ich jetzt 39 bin und eigtl das alles nicht noch mal wollte... Tja.. Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt... Weiter rauchen kommt für mich auch nicht in Frage, aber ich hätte nicht gedacht, dass es so schlimm wird und mache mir tatsächlich auch große Sorgen... Vor allen Dingen, weil ich auch schlimmes Herzrasen und Herzstolpern habe. Das ist wirklich sehr sehr unangenehm. Ich hoffe sehr, der kleinen Minierbse geht es gut.. Ich kann erst in der 3. Woche sein. Konnte noch nicht zum Arzt :-⁄

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