Guten Morgen,
Leider muss ich Sie noch einmal mit dem gleichen Thema plagen...
Die Situation von vor zwei Wochen habe ich soweit verarbeitet, auch dank Ihrer Hilfe. Allerdings würde ich lügen, wenn ich behauptete, das Thema Fledermaustollwut habe mich ganz losgelassen. Und prompt ist gestern Abend wieder eine Situation eingetreten, die mich grübeln lässt und zu einer schlaflosen Nacht geführt hat.
Tatort war diesmal eine Tiefgarage. Ich war mit meiner Frau unterwegs, als ich plötzlich etwas an der Unterlippe spürte - es fühlte sich an wie ein kleines Tröpfchen Flüssigkeit. Was insofern plausibel wäre, als es in besagter Garage wohl etwas undicht war, weil man an verschiedenen Stellen (allerdings nicht genau dort, wo ich mich befand) Pfützen bemerkte (Kondenswasser von der Entlüftung ? Jedenfalls hat es gestern Abend nicht geregnet). Aber vieilleicht war es auch nur ein Staubpartikel, ein kleines Insekt oder ein spontanes kurzes Pieksen der Lippe, ohne dass unbedingt was von außen kam ? Auch wenn ich eher, wie gesagt, auf etwas Flüssiges, auf ein kleines Tröpfchen getippt habe.
Konsequenz ist jedenfalls die, dass ich mich jetzt mit dem Stichwort Fledermaussspeichel herumschlage. Gesehen habe ich natürlich keines dieser Tierchen, hatte jedoch durch den Umstand, dass ich nicht alleine war und meine Frau mit dem Thema nicht nerven wollte, keine Zeit, die Decke abzusuchen.
Natürlich ist es abstrus anzunehmen, dass eine tollwütige Fledermaus sich ausgerechnet in einer Tiefgarage aufhält und sich dort an die Decke klebt, um dann ausgerechnet einen Phobiker mit ihrem Speichel zu beglücken... Trotzdem bin ich jetzt wieder genau da, wo ich vor zwei Wochen war. Daher die Fragen : kann man in Tiefgaragen auf Fledermäuse treffen ? Wäre in der oben geschilderten Situation eine Infektion denkbar ? Ist es überhaupt schon mal vorgekommen, dass jemand ohne direkten Tierkontakt durch Speichelspritzer kontaminiert wurde ? Oder können Sie Entwarnung geben ?
Zum Grübeln kommt bei mir dann auch noch das Hadern : warum mussten gerade zu einer Zeit, wo ich mich mit dem Thema Fledermaustollwut befasse, zwei solche Situationen auftreten ? Hätte das Tröpfchen, wenn es eines war, nicht die Wange anstatt der Lippe treffen können - dann wäre das Thema gleich erledigt gewesen ? Aber ich bin mir bewusst, dass gerade solche Fragen wahrscheinlich Teil der Phobie sind : Lappalien, mit denen man sich sonst keine drei Sekunden beschäftigen und die man gleich vergessen würde, werden zu speziellen Ereignissen hochstilisiert, von denen man annimmt, dass sie sonst nicht vorgekommen sind, obwohl man wahrscheinlich in der Vergangenheit schon hundertmal in ähnlichen Situationen war.
Was eine Therapie anbelangt, zögere ich noch ein wenig, weil ich schon eine mehrjährige Psychotherapie hinter mir habe, die jetzt keine so dollen Resultate gebracht hat. Oder ist bei einer Angsttherapie der Verlauf anders als bei einer normalen Psychotherapie ?
Vielen Dank im Voraus für Ihre Antwort und Ihr Verständnis
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