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Allgemeinmedizin

schädliche Drogen Effekte auf Sperma

von Unbekannt , 01.05.02 23:01
Sehr geehrtes Cyberdoktor-Team,

mich würde einmal interessieren, ob der Gebrauch von Drogen beim Mann Auswirkungen auf die Qualität seines Spermas hat? Ist es z.B der Fall, dass die Gefahr, ein behindertes Kind zu bekommen, bei einem Mann, der regelmäßig verhältnismäßig leichte Drogen( z.B keine synthetischen Drogen) konsumiert, größer ist? Oder haben Drogen keine Auswirkungen auf das Erbgut?
Die Frage ist wirklich ernst gemeint!
Besten Dank für ihre Antwort im Vorraus!

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Re: Drogen Einfluss auf Sperma

von Cyberdoktor , 01.05.02 23:52
Liebe/r Cyberdoktor-Nutzer/in,

sowohl die Ernährungsgewohnheiten als auch ein Drogenkonsum haben Auswirkungen auf die Fruchtbarkeit. Ein regelmäßiger Alkoholgenuss und Rauchen senken die Produktion gesunder Spermien nachweislich.

Insbesondere von harten Drogen (Kokain, Heroin und andere harten Drogen) ist bekannt, dass sie Einfluss auf die Fruchtbarkeit und auch die Entwicklung der Frucht nehmen können (insbesondere, wenn die Mutter währende der Schwangerschaft konsumiert).

Für Cannabis gilt zumindest, dass dessen Konsum bei Frauen möglicherweise bereits im Frühstadium den Erfolg einer Schwangerschaft verhindert. Eine deutlich erhöhte Missbildungsrate findet sich bei Neugeborenen von während der Schwangerschaft Ecstasy einnehmenden Müttern.

Konsumiert der Mann, sieht die Fachliteratur kein bzw. nur ein sehr geringes Missbildungsrisiko (dank diverser Schutzmechanismen), um ganz sicher zu gehen, sollte aber der Vater mehrere Monate vor Verwirklichung des Kinderwunsches den Gebrauch einstellen.

Viel Erfolg wünscht Ihr
Cyberdoktor-Team

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Drogen-Sperma Missbildungen bei Kind?

von Unbekannt , 19.06.09 12:19
Guten Tag liebes Cyberdoktor-Team,

kann es auch zu Missbildungen des Embryos kommen, wenn nur der Mann Drogen konsumiert?

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Re: Drogen-Sperma Missbildungen bei Kind?

von Cyberdoktor , 19.06.09 14:32
Hallo,

"kann es auch zu Missbildungen des Embryos kommen, wenn nur der Mann Drogen konsumiert?"
Damit es beim Embryo zu Schäden wie Missbildungen kommt, müsste das das Erbgut (DNA) in den Keimzellen (Spermienvorläufer oder Eizellen) geschädigt werden, diese Zellen sind zwar normalerweise sehr gut gegen schädigende Einflüsse geschützt, es gibt aber diverse aggressive Stoffe (toxische Chemikalien, z.B. Pestizide), die einen negativen Einfluss sogar auf die geschützte Spermien-Erbsubstanz ausüben können.

Auch für Alltagsdrogen wie Nikotin und Alkohol wurden in Studien bereits negative Auswirkungen auf die DNA in Spermien nachgewiesen ( Zenzes MT 2000: "Smoking and reproduction: gene damage to human gametes and embryos." ) bzw. diskutiert ( Ouko LA et al. 2009: "Effect of alcohol consumption on CpG methylation in the differentially methylated regions of H19 and IG-DMR in male gametes: implications for fetal alcohol spectrum disorders." ).

Für Marihuana Kosumenten sind ebenfalls negative Effekte auf das männliche Erbgut möglich: Zimmerman S et al. 1990: "Genetic effects of marijuana." , ebenfalls für Kokain ( He F et al. 2006: "Consequences of paternal cocaine exposure in mice." ). Auch einige auf die Psyche wirkende Medikamente schädigen die Spermien-DNA, z.B. verursachte in einer Studie das Antidepressivum Paroxetine deutlich DNA-Schäden ("Adverse effect of paroxetine on sperm.", Fertil Steril. 2009 Jun 6.).

Es ist zu erwarten, dass diverse weitere Drogen das Keimzell-Erbgut des Vaters schädigen können.

Glücklicherweise haben die geschädigten Spermien meist keine guten Chancen zu einer befruchtungsfähigen Eizelle zu gelangen (es ist z.B. die Beweglichkeit eingeschränkt), der Mann ist also weniger fruchtbar und kann daher die Gendefekte nicht so einfach weitergeben. Da man aber nie ausschliessen kann, dass nicht doch ab und zu ein erbgutgeschädigtes Spermium zur Befruchtung durchkommt, sind Drogen aller Art für Väter mit Kinderwunsch tabu.

Ehemalige Drogenkonsumenten müssen sich aber vermutlich nicht auf Dauer Sorgen mache, da der Körper ständig neue Spermien produziert, dürften einige Monate nach Ende des Drogenkonsums normalerweise keine geschädigten Spermien mehr zu finden sein. Wenn man einen Kinderwunsch hat, sollte also bereits längere Zeit (z.B. ein halbes Jahr) vor dem Absetzen der Verhütungsmittel die Einnahme von Drogen aller Art aufgegeben werden.

Beste Grüsse

Ihr Cyberdoktor-Team

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Re Drogen Einfluss auf Sperma

von Unbekannt , 07.09.09 00:46
Meine Freundin arbeitet bei einer Fluggesellschaft und dort werden auch immer wieder mal DrogentestHaarentnahme) durchgeführt.Sie hat Angst das durch Sex ohne Kondom AmphitamineEcstasyspuren in den Körper gelangen und sich in den Haaren ansammeln,stimmt das ???.Sie selber Konsumiert gar nicht.

Vielen dank für Die Antwort.

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Fruchtbarkeit Spermienqualität

von Freibeuter , 23.02.11 14:10
Hallo

Ich habe 2 Fragen

1. Ich habe die Angewohnheit, schon seit mehreren Jahren keine Unterwäsche mehr zu tragen weil ich es einfach bequemer finde. Kann sich diese Vorliebe positiv negativ auf die Spermaqualität auswirken? Kann es z.B. im Winter zu kalt an den Hoden werden und somit die Spermaqualität extrem leiden?

2. Kann es sein daß 2 Feierabendbiere dazu führen daß seit 3 Jahren der Kinderwunsch verwehrt bleibt oder müssen da noch andere Ursachen vorliegen? Haben 2 Bier am Abend so eine negative Auswirkung? Ein Spermatest mit Fertiquick erbrachte jedoch ein sehr positives Ergebnis Spermienanzahl). Ich rauche aber nicht, nehme keine Drogen und treibe Sport im Verein.

Vielen Dank im Voraus

LG

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Re: Fruchtbarkeit Spermienqualität

von Cyberdoktor , 23.02.11 16:23
Hallo,

"1. Ich habe die Angewohnheit, schon seit mehreren Jahren keine Unterwäsche mehr zu tragen weil ich es einfach bequemer finde. Kann sich diese Vorliebe positiv negativ auf die Spermaqualität auswirken? Kann es z.B. im Winter zu kalt an den Hoden werden und somit die Spermaqualität extrem leiden?"
nein, wenn es zu kalt wird, werden die Hoden über einen Reflex nahe an den Körper gezogen. Eine Störung der Spermaproduktion ist eher bei Hitze (zu enge Unterhosen oder Jeans) denkbar.

"2. Kann es sein daß 2 Feierabendbiere dazu führen daß seit 3 Jahren der Kinderwunsch verwehrt bleibt"
ein übermässiger Alkoholkonsum kann negative Auswirkungen auf die Spermaqualität haben, siehe unsere ausführlichen Beiträge oben in diesem Themenblock.
Wenn Sie jeden Abend zwei Flaschen Bier trinken, wäre das zu viel (nicht nur in Hinblick auf die Spermien). Zwei kleine Gläser Bier wären dagegen für einen Mann im Rahmen der in der Fachliteratur üblichen Tages-Grenzwerte (max. 0,5 Liter Bier) und negative Auswirkungen unwahrscheinlich (U.S. Department of Agriculture and U.S. Department of Health and Human Services. Dietary Guidelines for Americans, 2010. 7th Edition, Washington, DC: U.S. Government Printing Office, December 2010.). Wir würden aber auch bei Getränken zur Abwechslung raten, d.h. jeden Tag zwei Gläser Cola oder Bier ist etwas einseitig.

"oder müssen da noch andere Ursachen vorliegen?"
es ist nicht zu befürchten, dass zwei Gläser Bier die Fruchtbarkeit so nachhaltig beeinflussen, nach drei Jahren bietet sich eine Beratung durch den Urolgen, Frauenarzt und dann auch in einer Kinderwunschklinik an. In einigen Fällen lassen sich aber keine Ursachen für eine ungewollte Kinderlosigkeit finden (und dann klappt es doch noch ganz unerwartet).

"Ich rauche aber nicht, nehme keine Drogen und treibe Sport im Verein."
gute Voraussetzungen für eine ordentliche Spermaqualität.

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Beste Grüsse

Ihr Cyberdoktor-Team

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Vater hat Monate vor Schwangerschaft Kokain konsumiert. Risiko für Kind?

von Unbekannt , 26.08.12 22:14
Hallo Cyberdoktor-Team,

ich bin jetzt in der siebten Woche. Der Vater hat mir gestanden, dass er im April noch verschiedene Dorgen auf einer Party eingenommen hat. Es war z.B. auch Kokain dabei. Kann das Schäden verursachen? Er hat vor Jahren mehr Drogen konsumiert. Jetzt ist es wohl nur noch, wenn bestimmte Partys sind.
Sollte ich das Kind überhaupt bekommen? Ich bin total verunsichert.

LG

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Re: Vater hat Monate vor Schwangerschaft Kokain konsumiert. Risiko für Kind?

von Cyberdoktor , 28.08.12 09:42
Hallo,

"ich bin jetzt in der siebten Woche."
Glückwunsch!

"Der Vater hat mir gestanden, dass er im April noch verschiedene Drogen auf einer Party eingenommen hat."
liegt recht lange zurück, nach einigen Monaten sollte die Spermienproduktion sich in der Regel normalisiert haben.

"Es war z.B. auch Kokain dabei. Kann das Schäden verursachen?"
in Tierversuchen zeigten hohe Dosen bei männlichen Tieren zwar einen negativen Effekt auf die Spermaqualität und es wurden auch Auswirkungen auf den Nachwuchs beobachtet (Literatur siehe Beiträge oben). Auf Menschen lassen sich diese Versuche aber nicht 1:1 übertragen, es gibt diverse Schutzmechanismen, z.B. gelangen geschädigte Spermien normalerweise nicht bis zu einer Befruchtung. Dementsprechend konnte beispielsweise eine Studie keine Missbidungen im Rückenbereich (Neuralrohrdefekte) bei Kindern beobachten, deren Väter vor der Befruchtung Drogen wie Kokain konsumiert hatten (ein mütterlicher Drogenkonsum hatte dagegen eine erhöhte Fehlbildungsrate zur Folge, siehe Shaw GM et al. 1996: "Parental recreational drug use and risk for neural tube defects." ).

"Jetzt ist es wohl nur noch, wenn bestimmte Partys sind."
er sollte den Konsum einstellen.

"Sollte ich das Kind überhaupt bekommen? Ich bin total verunsichert."
die geschilderte Situation gibt keinen Anlass zur Panik, Missbildungen sind bei einem väterlichen Kokainkonsum äusserst unwahrscheinlich, in der Regel ist eine normale Schwangerschaft und ein gesundes Kind zu erwarten, reden Sie mit dem Frauenarzt über Ihre Ängste, freuen Sie sich auf Ihr Kind.

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Beste Grüsse

Ihr Cyberdoktor-Team

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Kortison - Sperma

von Unbekannt , 29.01.13 06:47
Sehr geehrtes Cyberdoktor-Team,

ich habe eine Frage zu Medikamenten und ihrem Einfluss auf männliches Sperma:

Mein Partner hat sich einer mehrstündigen Operation unterziehen müssen, in deren Folge er acht Tage im Krankenhaus war.

Dort hatte er einen Schmerzkatheter (Lokalanästhetik) und bekam Tramal und außerdem Kortison.

Nach dem Ende des Krankenhausaufenthalts musste er keine Schmerzmittel mehr nehmen.

Kortison (Decortin) musste er aber weiter einnehmen. Es wurde zuhause über die Dauer von einem Monat langsam ausgeschlichen: von zuhause anfänglich 20 mg⁄Tag auf zuletzt jeden 2. Tag 5 mg.

Einige Wochen später bin ich schwanger geworden, d. h. zwischen dem Absetzen des Decortins und der Empfängnis lag ein Monat.

Nun habe ich gelesen, dass sich die Einnahme von Schmerzmitteln und Kortison negativ auf das männliche Sperma auswirken soll. So führe die Einnahme von Kortison nicht nur zu einer Reduzierung der Spermienanzahl, sondern könne auch mit Chromosomenanomalien⁄DNA-Strangbrüchen in Verbindung gebracht werden.

Die Zeit der Reifung neuer Spermien wird mit etwa 72 Tagen angegeben. Nun mache ich mir Sorgen, dass der zeitliche Abstand zwischen der Schmerzmittel- und Kortison-Einnahme meines Partners und der Empfängnis zu kurz war, also der Embryo ein erhöhtes Risiko hat, krank zu sein.

Wie beurteilen Sie diese Frage?

Ich selbst nehme (abgesehen von einem Folsäure-Präparat) keine Medikamente ein.

Vielen Dank im Voraus für Ihre Antwort.

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