Hallo,
"Habe seit kurzem eine Angststörung mit Zwängen und habe ständig Panik Tollwut zu bekommen und zu sterben."es ist gut, dass Sie das so offen ansprechen, viele Patienten können nicht akzeptieren, dass übersteigerte Ängste vorliegen und haben dann eher schlechte Aussichten, die Angststörung loszuwerden. Mit einer Psychotherapie lassen sich Krankheitsängste dagegen oft gut in den Griff bekommen.
"meine Frage ist: sind obdachlose mit Hunden in Deutschland nicht davon betroffen... könnte man das Virus mit den Schuhen ins Haus bringen?"das haben wir alles schon ausführlich diskutiert, und immer wieder auf den Umstand verwiesen, dass nur ein Biss eine Risikosituation sein könnte, siehe z.B.
Tollwutvirus Überlebensdauer Gegenstände
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Das hilft Ihnen aber nicht weiter, Sie leiden ja an einer Phobie.
Angstpatienten wollen immer wieder absurde Details und Alltagssituationen diskutieren und suchen ständig die Entwarnung durch den Arzt.
Der Ablauf ist dann ein typisches Ritual: Angst - Nachfrage - Entwarnung durch Arzt - kurze Phase besserer Befindlichkeit - erneute Angst - erneute Nachfrage.
So wird aber nicht nach den Ursachen der übersteigerten Ängste (z.B. Konflikte) geforscht, sondern eine pseudosachliche Diskussion über medizinische Merkmale des Angstgegenstandes (Viren) geführt, dann ist leider eine Verfestigung der Ängste zu erwarten.
Jede Entwarnung und Krankheitssorgen-zentrierte Zuwendung durch den Arzt aufgrund der Infektionsängste ist eine Belohnung (Besserung der Gefühlslage). Es droht ein Teufelskreis: nach dem ersten Erfolgserlebnis (Angstminderung) entstehen dann bald neue noch grössere (oder häufigere) Ängste, mit dem Wunsch nach einer erneuten noch umfangreicheren "Belohnung" (z.B. noch intensivere Diskussionen). Durchaus verständlich, jeder empfindet Zuwendung als positiv, das lenkt auch prima von den den Ängsten zugrundeliegenden Konflikten ab
Übersteigerte Ängste wird man nicht ohne die Hilfe eines Therapeuten los, ausserdem haben die Krankheitsbefürchtungen die Tendenz schlimmer zu werden, reden Sie umgehend mit dem Hausarzt über eine Angsttherapie.
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