Hallo,
"Bei mir wurde ungefähr vor 10 Jahren das WPW Syndrom festgestellt."
ein WPW-Syndrom (Wolff-Parkinson-White Syndrom) sollte eigentlich eindeutig per EKG festzustellen sein.
Normalerweise sind Vorhöfe und Kammern bis auf eine Übergangs-"Schaltstelle" (den AV-Knoten) voneinander elektrisch isoliert, in der folgenden Animation sieht man gut, dass es nur an dem Knoten zum Erregungsübergang zwischen Vorhof und Kammer kommt.
Beim WPW-Syndrom erreicht dagegen die Erregung über zusätzlichen Leitungsbündel von dem Vorhof kommend die Kammer zu früh, es kommt zu einer Vorzeitigen Kontraktion der Kammer, man sieht das dann gut in einem EKG. Umgekehrt können bei WPW Patienten übrigens auch Signale von der Kammer zurück in Vorhöfe wandern, dann kann es zu einer Herzfrequenzerhöhung kommen.
WPW Patienten mit Symptomen, d.h. anfallsweise stark beschleunigter Herzfrequenz (paroxysmale Tachykardie)und Herzpalpitationen (Herzklopfen, Herzjagen) werden mit einer Katheterablation behandelt, dabei werden die Extraleitungsbahnen mit Strom zerstört.
" Jetzt war ich mal wieder zur Kontrolle und bekam den Befund ich hab es doch nicht"
seltsam. Sie sollten aber mit dem Kardiologen reden, der seinerzeit das WPW Syndrom diagnostiziert hat.
" Bei mir wurde Ruhe EKG, Belastungs EKG, 24h EKG und Echo, alles in Ordnung. Hab mich auch sehr gefreut"
das ist prima.
" aber was sind das dann für Symtomeanfallsweise Herzrasen, Herzstolpern?"
wenn sich bei den gründlichen Untersuchungen nichts findet, sollte man an funktionelle Beschwerden denken, d.h. es gibt keine organische Ursache und die Missempfindungen sind kein Zeichen einer Herzerkrankung. Siehe auch
Kreislaufprobleme / funktionelle Beschwerden (Häufige Fragen). Reden Sie erneut mit den Kardiologen, schreiben Sie uns, was die Ärzte sagen, wir freuen uns immer über eine Rückmeldung.
Beste Grüsse und Alles Gute, halten Sie uns auf dem Laufenden
Ihr Cyberdoktor-Team
Haben wir Ihnen geholfen? Dann empfehlen Sie uns bitte weiter:
Antwort schreiben