Liebe Veronika,
noch mal kurz das Grundwissen zu Blähungen:
Blähungen sind zunächst einmal normale Darmgasentleerungen. Bei gesunden Menschen werden am Tag durchschnittlich 400-2000ml Gas über den Darmausgang "entsorgt"- denn irgendwo muss die Luft ja hin. Ursächlich entstehen die Darmgase durch Verschlucken von Luft, durch Bildung innerhalb von Verdauungsprozessen (Gärung) und durch Diffusion aus dem Blut in das Darmlumen.
Viele Nahrungsmittel, insbesondere Hülsenfrüchte, tragen zu einer vermehrten Darmgasbildung durch schwer abbaubare Inhaltsstoffe (Kohlenhydrate) bei. Eine vermehrte Darmgasbildung findet sich, neben vielen anderen Ursachen (z.B. Darmdivertikel) vor allem bei Nahrungsaufnahme- und Verwertungsstörungen (Malabsorptionssyndrome) und bei einer bakteriellen Fehlbesiedlung des Dünndarms. Als häufigste Ursache benannt wird ein genetisch bedingter Enzymmangel (Laktasemangel).
Mittels eines einfachen Atemtestes können die wichtigsten Ursachen ausgeschlossen werden. Ansonsten hilft es blähende Lebensmittel nicht in Mengen zu genießen , bzw. zu vermeiden. Dies gilt insbesondere für Hülsenfrüchte, Zwiebeln, frisches Brot, kohlensäurereiche Getränke, auch für stark fetthaltige und süße Nahrungsmittel. Alkohol- Nikotin- und Kaffeegenuß kann ebenso wie eine Ernährungsumstellung, eine Magenerkrankung, Veränderungen des Darmmilieus, Enzymmangel (Laktasemangel, Veränderungen der Gallensäuren und des Bauchspeicheldrüsensekretes) und Medikamentennebenwirkungen, zur Entstehung von Blähungsbeschwerden führen. Auch Belastungssituationen wie Stress, Angst und Depressionen kommen ursächlich in Frage. Der unangenehme Geruch entsteht, ebenso wie ein oft empfundenes Völlegefühl, durch Gärungsprozesse innerhalb des Darmes.
Je nach Ausprägung der Beschwerden können Kümmel- Anis-, Pfefferminz- und Fencheltee, auch das Auflegen einer Wärmflasche und regelmäßige Bewegung (Sport) lindernd wirken. Ausgeschlossen werden sollte von ärztlicher Seite das Vorliegen einer Grunderkrankung wie zuvor geschildert. Sie schildern, dass dies in Ihrem Falle geschehen sei und nun vermutet wird, dass Sie ein übermäßiger „Luftschlucker“ seien. Falls dies so sein sollte, liegt es bestimmt nicht an einem „Schluckkrampf“, auch Zunge und Speiseröhre werden in Ordnung sein – daher hilft auch keine Laser-Operation und kein entkrampfendes Medikament.
Aber – Luftschlucken/Aerophagie ist eine der häufigsten Blähungsursachen. Ausgelöst wird es meist durch Stress oder Angstsituationen. Therapeutisch käme also u.U. tatsächlich ein „entkrampfendes“ Verfahren – ein psychosomatischer/psychotherapeutischer Behandlungsansatz - in Betracht. Der Ansatz würde dabei in der Analyse und Bewältigung von Stress-/Angstsituationen liegen. Ein erster Ansprechpartner wäre z.B. ein Arzt für Neurologie und Psychiatrie.
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