Liebe Giselle,

zunächst einmal wäre es gut zu wissen, wer sich bisher um Ihre Therapie bemüht. Anzuraten ist in jedem Falle eine Vorstellung beim Hals-Nasen-Ohrenarzt, der sich intensiv um Abklärung und Therapie der Hörstörung bemühen wird.

Zur Therapie: unmittelbar nach einem Hörsturz versucht man durch durchblutungsfördernde Medikamente, ob als Infusion oder Tabletten ist im wesentlichen unerheblich, eine Rückbildung des Hörschadens zu bewirken. Oftmals gelingt dies nicht. Vergleiche zwischen durchblutungsfördernden Medikamenten und Placebo (Medikament ohne eigentlichen Wirkstoff) erbrachten keine wesentlichen Unterschiede. Unter Placebogabe zeigte sich eine ähnliche Erfolgsrate wie bei Einnahme durchblutungsfördernder Medikamente.

Unbedingt gestellt werden muß die Frage nach einem Lärmschaden, z.B. Knall- oder Explosionstrauma. Arbeiten Sie an einem Lärmarbeitsplatz? Hören Sie laute Walkmanmusik? Arbeiten bzw. leben Sie unter hohem beruflichen oder privaten Streß? Die Ursachen eines Hörsturzes und des Auftretens eines Ohrgeräusches sind bisher nicht eindeutig geklärt. Diskutiert wird unter anderem eine Mangeldurchblutung des Innenohres, z.B. unter Streß, durch Lärmschäden etc..

Ein befriedigendes Erklärungsmodell existiert bis heute nicht. Dementsprechend gibt es vielfältige Therapieansätze. Vielversprechend ist die Durchführung einer Psychotherapie in Verbindung mit einem Entspannungstraining. In jedem Falle vermieden werden sollten hohe und andauernde Lärmpegel.

Nach anfänglich großer Hoffnung bestätigten sich die Erwartungen einer Verbesserung der nach einem Hörsturz aufgetretenen Hörschäden, bzw. eines Tinnitus, durch eine hyperbare Sauerstofftherapie (Druckkammer) nicht. Unter Umständen kann eine Verbesserung der Lebensqualität, im Falle eines hartnäckigen Ohrgeräusches, durch das Tragen eines Hörgerätes herbeigeführt werden. Wie schon o.a. sollten Sie sich durch einen Hals-Nasen-Ohrenarzt ausführlich beraten lassen.


Mit freundlichen Grüßen,
Ihr Cyberdoktorteam


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