Liebe/r Cyberdoktor-Nutzer/in,
vorangeschickt werden muss, dass Haut-, bzw. Schleimhautveränderungen in aller Regel zunächst über eine sogenannte "Blickdiagnose" diagnostiziert werden – das erfordert (wie von Ihnen schon durchgeführt) eine persönliche ärztliche Konsultation.
Der natürliche Zungenbelag besteht aus abgeschilferten Zellen, den Spitzen der Geschmackspapillen, Speiseresten, Mikroorganismen, Schleim u.a.. Dessen Entstehung ist insbesondere abhängig von mechanischen Faktoren - eine Reinigung erfolgt v.a. durch die Reibung beim Kauen fester Nahrung, im Umkehrschluss entsteht ein stärkerer Belag bei flüssiger Ernährung oder überhasteter Nahrungsaufnahme. Oft ist ein fortgesetzter Zungenbelag bei Gesunden einfach typbedingt und harmlos. Neu auftretende Beläge kontrolliert der Arzt.
Veränderungen des Zungenbelages sind nicht spezifisch für eine bestimmte krankhafte Ursache, diese können recht unterschiedlich sein: Beispielsweise kommt – wie von Ihrem Hautarzt vermutet – eine Pilzbesiedlung (z.B. Hefepilz = Candida) der Mundschleimhaut in Frage. Zur Diagnosesicherung ist dann ein Abstrich zur mikroskopischen Untersuchung, möglichst auch die Anlage einer Pilzkultur, zu empfehlen. Denn schließlich wollen Sie (und Ihre Hautärztin) wissen, ob es sich tatsächlich um eine Pilzerkrankung handelt, falls ja - welches Medikament Ihnen hilft. Dies ist insbesondere bei Dermatomykosen und systemischen Pilzerkrankungen von Belang, da sich die verfügbaren Antimykotika in ihrem jeweiligen Wirkungsspektrum unterscheiden.
Ferner kommen in Frage eine Knötchenflechte (Lichen ruber planus ), eine recht häufige entzündliche Erkrankung von Haut und Schleimhäuten (unklare Ursache - spontane Abheilung nach 1-2 Jahren)
oder auch eine Zungenentzündung (Glossitis) – s. Diskussionsbeitrag
Glossitis. Ausgeschlossen werden sollte, wenn auch unwahrscheinlich, eine Leukoplakie - Schleimhautveränderungen, die durch äußerliche Reizeinwirkung (v.a. Tabak- und Alkoholkonsum) entstehen und entarten können.
Sie sehen - sehr unterschiedliche Beispiele für Veränderungen im Bereich der Zungenschleimhaut. In jedem Falle ist es ein Grund (bei V.a. auf eine nicht ausreichend anschlagende Medikamentenwirkung) nochmals Ihren Hautarzt zu konsultieren, um das weitere Vorgehen zu beraten.
Alles Gute wünscht
Ihr Cyberdoktor-Team
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