Lieber Felix,
klingt Morbus Meulengracht nicht wirklich furchtbar? So ein wenig nach mittelalterlicher niederländischer Seuche. Machen Sie es sich einfacher, nennen Sie den Meulengracht Gilbert, das klingt harmloser und ist ein gängiges Synonym (Morbus Gilbert, oder Gilbert-Meulengracht-Syndrom, oder auch Icterus juvenilis intermittens).
Wie der lateinische Name sagt, handelt es sich beim Morbus Gilbert um eine erbliche Erkrankung des jungen Erwachsenenalters (Auftreten meist zwischen dem 20. und 40. Lebensjahr). Vorkommen bei etwa 2-7% der Bevölkerung, Männer sind häufiger betroffen als Frauen. Dabei handelt es sich um eine harmlose Bilirubinabbaustörung. Symptome sind die Gelbfärbung der Augen und manchmal eine allgemeine Adynamie. Die Höhe des Bilirubinspiegels kann, z.B. in Abhängigkeiten von Infekten, erheblich variieren. Durchschnittlich liegt er unter 5 mg/dl. Die Bilirubinabbaustörung ist harmlos, daher gibt´s auch keine Therapie.
Aber 70! Gibt es eine zugehörige Einheit? 70mg/dl wären eine recht massive Erhöhung des Bilirubinspiegels, der eine weitere ärztliche Abklärung des Befundes erfordern würde.
Mit freundlichen Grüßen,
Ihr Cyberdoktorteam
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