Lieber Paul,
"Ich bin 23 Jahre jung, männlich und trage nun schon seit mehr als einem halben Jahr fragwürdige Symptome einer Prostatitis mit mir herum. Mai 2008 Starke Harnröhrenentzyndung bis hin zur Blase Prostata?). Mycoplasma Positiv"
mit Mycoplasma meinen Sie vermutlich den Nachweis von Ureaplasmen. Dies wären aber nur sog. fakultativ pathogene Erreger, d.h. diese lassen sich auch bei Gesunden als Bestandteil der natürlichen Schleimhautflora (ganz normale Besiedlung mit diversen Mikroorganismen) finden und macht einen Menschen mit normaler Abwehr nicht krank, siehe
Fragen zu Ureaplasma.
"> Behandlung 12 Tage Erythromycin mit abklingenden Symptomen
September 2008 Erneuter Infekt von innen heraus Alter Erreger?),"
oder eine neue Infektion.
" Bakteriennachweis nur im Ejakulat, "
durchaus ein Zeichen für eine Prostatitis.
"Störsymptome in Form von durchgehend feuchtem Gefühl in der Harnröhre sowie häufiges Toilettengehen zurück."
Symptome können auch ohne weitere Bakterienbesiedlung für einige Zeit anhalten.
"Januar 2009 letzte Untersuchung ergab weder Erreger im Ejakulat, Urin oder Abstrich.
Symptome blieben."
dann muss auch an eine Prostatodynie gedacht werden (auch vegetatives Urogenitalsyndrom genannt), dies wären chronische von der Prostata ausgehende Beschwerden ohne nachweisbare organische Ursachen und ohne bakteriellen Hintergrund, Häufig zeigen sich aber trotzdem Symptome, die zunächst zu einer Infektion passen, d.h. Schmerzen im Analbereich, Hoden oder in der Leistenregion, Brennen und Juckreiz in der Harnröhre (Urethra). Wenn gründlich untersucht und therapiert wurde, ist es stets wichtig, auch an psychogene Ursachen zu denken, die als häufig gelten.
"Februar 2009 häufiges Toilettengehen ließ nach"
prima, evt. sind Sie ja nun auf dem Weg der Besserung.
" jedoch juckt es extrem nach einer Ejakulation in der Harnröhre. "
das kann auch ohne eine Infektion vorkommen.
"Das Sekret wirkt sauer"
fangen Sie bitte nicht an, das Sekret zu begutachten, damit machen Sie sich nur verrückt, das Sekret kann nur ein Labor beurteilen.
"Ich empfand in keiner Situation Schmerzen im Kreuz oder der Dammgegend."
dazu muss es auch nicht kommen.
"Meine Fragen sind nun folgende sollten 12 Tage Azitrhomycin-Behandlung mit 21 Tagen Doxycyclin Behandlung alles abgetötet haben?"
wenn wir Sie richtig verstehen, ist gar nicht klar, ob die Prostata betroffen ist oder war. Das sollte der Urologe überprüft haben, reden Sie mit ihm. Die von Ihnen genannte Therapie ist bei Harnwegsinfektionen möglich, bei einer akuten Entzündung der Prostata würde man wie folgt vorgehen:
Die akute Prostatitis wird zunächst mit einem Breitspektrum-Antibiotikum (wirksam gegen die meisten Keime, die diesen Bereich besiedeln können) behandelt. Nach einem kulturellen Erregernachweis aus dem Urin wird auf eine gezielte Antibiotikatherapie umgestellt, die auch nach Besserung der klinischen Situation für mindestens 4–6 Wochen fortgesetzt wird.
Auch bei einer chronischen bakteriellen Prostatitis würde man 4-6 Wochen behandeln ("Prostatitis",
Journal für Urologie und Urogynäkologie 2001).
" Ich lese immer etwas von einer Mindestbehandlungszeit von 1 Monat"
da hätten Sie bei einer Prostatitis recht. Angesichts Ihrer kurzen Behandlungsdauer haben die Ärzte vermutlich eher keine Prostatitis vermutet.
"Fakt ist, dass der Zustand für mich momentan nicht annehmbar ist und mein Urologe mir mit ewiger Warterei auch nicht weiterhilft. Da sich der Zustand ins unerträgliche verschlechterte brauche ich jetzt eine Lösung und komme nur auf eine Dauerantibiotikum Behandlung."
völlig sinnlos. Wenn es sich um eine bakterielle chronische Prostatitis handelt und das passende Antibiotikum gegeben wird, würde man nach 6 Wochen bis drei Monaten die Erreger eliminiert haben. Lassen sich keine Erreger nachweisen, muss man nach anderen Ursachen für die Beschwerden suchen und muss auch an die oben genannte Prostatodynie denken.
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