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Allgemeinmedizin

Zungenmandel / Hyperplasie

von elite , 23.08.06 23:43
Im Februar wurde aus dem Zungengrund eine kleine Zyste entfernt. Die Histologie ergab eine benigne Zyste, Hyperplasie des lymphatischen Gewebes. Die Zungengrundtonsille war gerötet und dick, man sieht mehrere kleinerbsgroße Läsionen am Zungengrund, Zungengrund höckrig, prominente Papillae vallae. Am 3.8. ist eine PE vom Zungengrund-Tonsillenwinkel genommen worden. Die Histologie ergab „hypertrophische“ Anteile der Zungentonsille, gutartig. Die „angebliche“ Zungengrundtonsillitis ist medikamentös nicht behandelt worden, wurde aber alle 4 Wochen kontrolliert. Das macht mich stutzig. Jetzt Schleimhautentzündung. Am l5.8. Zungenabstrich ergab l. Haemophilus parainfluencae, 2. Staphylococcus aureus haemolyticus, 3. Candida spp. Behandlung mit Cyprofloxacin Sandoz und aAmpho-Moronal. Werde ich von den Ärzten nicht wahrheitsgemäß aufgeklärt? Kontrolle wieder in 3
Monaten. Besteht vielleicht ein Krebsverdacht? Wer weiß Rat? We entsteht eine Hyperplasie und geht sie wieder zurück? Für jede Antwort bin ich dankbar. Tanja

BItte beantworten Sie mir kurz die Fragen:
1. Besteht noch Krebsverdacht?
2. Wie entsteht eine Hyperplasie?
3. Geht Hyperplasie wieder zurück?
4. Muss ich noch Angst haben?
Tanja

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Re: Zungenmandel / Hyperplasie

von Cyberdoktor , 25.08.06 02:42
Liebe Tanja,

"Wie entsteht eine Hyperplasie? "
Lymphknotenschwellungen und Hyperplasien (=Vergrösserungen) des lymphatischen Gewebes sind eine Reaktion insbesondere auf entzündliche bzw. immunologische Reize und zunächst meist Ausdruck einer gesunden und normalen Abwehr. Die Zungenmandel (Tonsilla lingualis) ist ein Teil des lymphatischen Rachenrings und darf daher wie auch die Gaumenmandeln (Tonsillae palatinae) durchaus an und zu anschwellen.


anatomie zunge
Anatomie der Zunge (Ansicht von oben): die Zungenmandel ist grün markiert.


Die Schwellungen können (besonders bei Kindern) durchaus auch über Wochen oder Monate anhalten, dies wäre bei einem fortgesetztem Entzündungsgeschehen nicht ungewöhnlich.

"Die „angebliche“ Zungengrundtonsillitis ist medikamentös nicht behandelt worden, wurde aber alle 4 Wochen kontrolliert. "
wäre OK, fortbestehende Lymphknotenschwellungen können nach gründlicher Untersuchung einfach kontrolliert werden, eine medikamentöse Therapie ist nicht unbedingt nötig, man kann der körpereigenen Abwehr durchaus eine Chance geben.

"Geht Hyperplasie wieder zurück?"
es kann zwar dauern, meist aber bildet sich eine Lymphgewebsschellung bei Nachlassen der immunologischen Reize wieder zurück.

"Besteht noch Krebsverdacht?"
das ist nach Histologie und mehrfacher gründlicher Untersuchung kaum vorstellbar.

Beste Grüsse und Alles Gute, halten Sie uns auf dem Laufenden

Ihr Cyberdoktor-Team

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Re: Zungenmandel / Hyperplasie

von Renieh , 03.09.06 02:57
Hallo
Bin Ende 50 und habe vor über 4 Wochen nach einer Seitenstrangangina (lakunäre Beläge) mit starken Schluckbeschwerden und mit hohem Fieber Antibiotoka (Cefuroxim) genommen, darunter hat sich mein AZ zunächst deutlich gebessert! Der Kehlkopf war nicht betroffen, es bestand keine Heiserkeit. Diagnostik beim HNO-Arzt!
Dann nach etwa 1-2 Wochen wieder schleichende Verschlechterung des AZ mit anhaltendem Schwächegefühl, Schwitzen in Ruhe bzw. bei geringsten Anstrengungen aber ohne Fieber. Erneute Penicillingabe z.A. von (Post)-Streptokokkeninfektion. Keine Veränderung des AZ, daher Rachenabstrich unter Penicillingabe mit massenhaft Gram-negativen Problemkeimen (Pseudomonas, Klebsiella, Serratia), sensibel auf Ciprofloxacin. Waren diese nur durch vorausgehende Antibiotika-Gabe entsprechend "gezüchtet"? Der Bakteriologe meint dennoch, die Keimzahl sei eindeutig zu hoch, um sie zu ignorieren.
Aus Verzweiflung wegen des AZ erneute Antibiotikagabe (Cipro), dabei weiterhin Globusgefühl im unteren Rachen: HNO_Diagnose: Zungengrundhyperplasie/-tonsillitis!
Cortisongabe (Bolus und ausschleichend) und Cipro weiter. Darunter nur am 1. Tag subjektive Besserung, jetzt (3. Tag) wie vorher: matt, schlapp, schwitzen, nicht belastbar!
Blutbilder incl. CRP eher gegen bedeutende bakterielle Infektion sprechend. Weiterhin Schluckbeschwerden - allerdings kein Appetitverlust!

Was ist zu tun!
Ich glaube eher an einen (primär) viralen Infekt. Aber Cipro jetzt nach 3 Tagen einfach wieder (zu früh?) absetzen, Cortison weiter ausschleichend und abwarten?
Der Lokalbefund (Schluckbeschwerden, keine tastbaren LK-Schwellungen!)ist nicht das Problem, sondern das allgemeine Krankheitsgefühl (Schwitzen, Schwäche, intervallmäßig heiße Hände und Füße, adynam - ganz anders als sonst!)seit > 4 Wochen!
Was raten Sie mir?
Gruß
Renieh

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Re: Zungenmandel ⁄ Hyperplasie

von Unbekannt , 01.08.13 22:11
Seit über 20 Jahren leide ich an einer Zungengrundhyperplasie und wurde schon mehrfach am Zungengrund operiert. Mit ursächlich für die chronische Entzündung des Zungengrundes war bei mir eine chronische Kieferhöhlenentzündung.
Trotz zahlreicher Operationen und Antibiotikabehandlungen ist die Krankheit zwar nicht bösartig bisher, jedoch beeinträchtigt sie meine Lebensqualität sehr. Bisher konnte immer noch ein wirksames Antibiotikum gefunden werden, allerdings bin ich mir darüber im Klaren, dass irgendwann diese Medikamente nicht mehr wirken und mit einer Sepsis gerechnet werden kann. In diesem Jahr hatte ich schon wieder drei Mal ein akute Entzündung am Zungengrund. Falls Sie Hilfe suchen und im Raum Bayern wohnen, kann ich die Spezialisten der Bundeswehrklinik, HNO Abteilung in Ulm empfehlen. Schon vor 20 Jahren wurde mir gesagt, dass, falls ich Raucherin wäre, es wahrscheinlich bösartig wäre. Ich habe in meinem Leben nie geraucht. Hoffe, dass meine Zeilen Ihnen weiterhelfen. Grüße von Ingrid

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