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Allgemeinmedizin

Creme nach dem Abschuppen

von Stiven30 , 13.07.14 14:10
Nachdem die Wasserblässchen weg sind schuppt die haut wie verrückt und schält sich ab Gibt es eine Rezeptfreie Creme die das beschleunigt verbessert oder ganz weggehen lässt?

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Re: Creme nach dem Abschuppen

von Mary55 , 13.07.14 15:36
Hallo Steven. Ich hatte das ebenfalls,einige Fingerkuppen sind noch betroffen,hatte vom Hautarzt was verschrieben bekommen, nicht genommen sondern Body milk. Mit Erfolg
Wovon hast du das bekommen ?
Gruß Mary
Gib mir mal deine mailadresse.

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Re: Creme nach dem Abschuppen

von stiven , 14.07.14 15:56
Also eine Kontaktallergie ist es wahrscheinlich nichtKeine Ahnung wo das herkommt Welche creme hast du genau benutzt? Hersteller und wo gibt es die zu kaufen? Also die Wasserbläschen sind alle weg Jetzt ist überall an den Handinnenseiten die Haut aufgerissen und fängt an abzuschuppen stiven31@emailn.de

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mein Erfahrungsbericht

von Unbekannt , 14.03.15 17:49
Vorab ein Kompliment an dieses Forum, ich kenne kein vergleichbar gut diskutiertes und fachkundlich begleitetes im Netz - zum Thema Dyshydrose. Ich denke, es wird vielen Betroffenen sehr helfen, sich hier rein zu lesen und die verschiedenen Erfahrungsberichte anzusehen. Leider ist es schwer zu finden, vor allem, wenn man seine Diagnose noch nicht kennt, ich bin nur durch Zufall über hundert Hölzchen und Stöckchen hier gelandet.

Seit meinem 14. Lebensjahr habe ich verschiedene Kontakt- und Nahrungsmittel-Allergien ausgebildet, seit der Geburt meines Kindes, vor 16 Jahren, plage ich mich mit Schüben der Dyshydrose herum, die bei mir fast ausschließlich an den Handflächen auftritt, besonders strapzierte Stellen einer Krankenschwester.
Im Verlauf der Zeit, heute bin ich 46, habe ich gelernt, den Schüben besser zu begegnen. Sehr geholfen hat mir dabei das Hautschutzzentrum Leipzig, wo ich vor einigen Jahren mehrere Atopikerseminare besuchen durfte. Dort testet, berät und behandelt ein Team aus Hautärzten betroffene Patienten über einen längeren Zeitraum und stellt verschiedenste Präparate und Hilfsmittel zur Verfügung bis die individuell passenden Hilfen gefunden wurden.

So weit ich weiß, gibt es noch in anderen Ballungsgebieten solche Hautschutzzentren. Vorausgesetzt, die Erkrankung wird beruflich getriggert, kann man seinen behandelnden Hautarzt bitten, ein so genanntes Hautschutzverfahren einzuleiten, dann kommt man in dem nächst gelegenen Hautschutzzentrum unter und wird als BG-Fall behandelt. Meine Angst, eine Berufsunfähigkeit bescheinigt zu bekommen, ich liebe meinen Beruf sehr, war vollkommen unbegründet, da es hier in der Hauptsache darum geht, genau diese zu verhindern und die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern.

Abschließend noch ein paar Punkte, die meine Haut persönlich langfristig entlastet haben, wenn sie auch nicht immer mal wieder kehrende, leichtere Schübe ganz verhindern können:

Meine Ernährungsumstellung auf ovo-lacto-vegetarische Vollwertkost hatte mehrere positive Effekte, ich habe mein leichtes Übergewicht abgebaut, mein Hautbild ist besser und Therapien schlagen besser an, ich fühle mich fitter, das Selbstbild gewinnt auch dazu )

Ich meide Konservierungsstoffe, wo es irgend geht, vor allem Isothiazolinone, gegen die ich hochgradig allergisch bin (in vielen Pflegeprodukten und Weichspülern, Putzmitteln vorhanden aber glücklicherweise als Inhaltsstoff kennzeichnungspflichtig - habe eine ausführliche Liste isothiozolinonfreier Produkte von meinem Hautschutzzentrum bekommen) und vermeide möglichst, was Pilzwachstum begünstigt, wie z.B. Weißmehl, Zucker, Hefe. Eier kommen sehr selten auf den Tisch und mein lacto ist vorwiegend lactosefrei und besteht aus Käse. Kein Rauchen mehr und kaum Alkohol.

Sobald erste Bläschen auftreten, creme ich die Handflächen vorm Schlafen hauchdünn mit einer 0,1%igen Salbe mit dem Wirkstoff Triamcinolonacetonid (Kortisonderivat) ein, meist reicht dann eine einmalige Anwendung schon aus oder erstreckt sich nur über wenige Tage.

Die beruflich bedingte, häufige Händedesinfektion, selbst mit aggressiven Mitteln wie Virugard ist dann kein Problem (intakte Haut vorausgesetzt), wenn die Hände vor dem Desinfizieren NICHT feucht sind. Wenn ich also mit schwitzigen Händen aus den Handschuhen komme, lasse ich die Hände abtrocknen oder benutze Zellstoff oder Papiertücher zum Abtrocknen, bevor ich sie desinfiziere. Ehe ich danach wieder in Handschuhe schlüpfe, achte ich darauf, dass das Desinfektionsmittel vollkommen eingetrocknet ist, dann machen mir auch enganliegende Handschuhe keine Probleme, im Gegenteil. In einigen Handschuhen scheint etwas, vermutlich ein nicht gekennzeichneter Weichmacher, drin zu stecken, worauf ich empfindlich reagiere, das muss man ausprobieren, momentan komme ich gut mit blauen Nitrilhandschuhen zurecht. Prinzipiell achte ich auf puder- und latexfrei.

Pflege: Ich dusche kurz und kühl (kühle Duschen kurbeln die körpereigene Kortisonproduktion an), maximal lauwarm und benutze milde ph-neutrale Waschlotionen. Die Haut lasse ich im Sommer lufttrocknen oder sonst tupfe ich sie trocken und vermeide starkes Rubbeln mit dem Handtuch auf der Haut.

Bei meinen Cremes und Lotionen schaue ich darauf, dass sie möglichst wenige Inhaltsstoffe haben, vor allem kein Isothiazolinon und nehme nur so oft und viel wie nötig. Das ist bei meinen Händen trotzdem eine Menge, ich muss sehr häufig nachcremen aber daran habe ich mich gewöhnt. Lieber einmal öfter eincremen aber dafür NICHT zu dick. Für mich ist wichtig, dass die Haut vor dem Eincremen richtig trocken ist und dass ich mir nicht kurz nach dem Eincremen die Hände desinfiziere.

Man muss sich vorstellen, wenn die Haut noch feucht ist von Schweiß oder Wasser und man darüber cremt, dann lässt die Cremeschicht das Wasser nicht mehr raus, die Haut quillt auf und die Creme kann nicht richtig einziehen. Ein lose-lose-Effekt. Frisch gecremt sind die Poren der Haut weit offen, die Creme ist also noch nicht vollständig eingezogen. Kippe ich mir dann Desinfektionsmittel auf die Hände, zieht dieses unnötig tief in die Haut ein und reizt entsprechend mehr als üblich.
Creme ich - ohne vorher die Hände zu waschen, können getrocknete Desinfektionsmittelrückstände auf der Haut gemeinsam mit der Creme tief in die Haut ziehen.
Das sind Fallstricke, die man vermeiden kann. Daraus ergeben sich drei wichtige Regeln:

-vor dem Cremen Hände waschen und gründlich trocknen
-vor dem Desinfizieren, Creme-Reste mit einem Papiertuch vollständig entfernen (meine Variante) oder waschen und gründlich trocknen
-niemals mit feuchten Händen in luftdichte Handschuhe schlüpfen

Sonnenschutz: prädisponierte Hautareale, bei mir eben die Hände, sollten nicht intensiver Sonnenbestrahlung ausgesetzt werden, ich ziehe also, vor allem beim Radfahren, Handschuhe an und⁄oder verwende LSF 50. Da ich auch keinen Fisch mehr esse und direkte Sonne ohne hohen LSF meide, nehme ich Vitamin D3 400 IE am Tag und lasse aller paar Jahre mal einen Spiegel abnehmen.

Bei 15 bis 25 Grad gehts meiner Haut am besten, entsprechend erholsam wird mein Urlaub, wenn ich das beachte. Polar- und Tropenparadiese fallen somit raus.

Psyche, wird ja oft als erheblicher Co-Factor genannt, ich habe getan, was ich konnte, eine systemische Gesprächstherapie bei einem Psychologen, meine einseitige Beziehung beendet, Arbeitsplatz gewechselt, in ein schöneres Umfeld gezogen, quasi rundum aufgeräumt.

Jetzt geht es mir gut. Ich fühle mich wohl. Die leichten Schübe habe ich im Griff. Das war ein langjähriger Prozess mit vielen Höhen und Tiefen.

Ich hoffe, ich konnte dem einen oder anderen eine kleine Inspiration liefern und wünsche allen Betroffenen viel Geduld und Erfolg

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Re: mein Erfahrungsbericht

von Cyberdoktor , 14.03.15 21:57
Hallo,

danke für diesen sehr hilfreichen Beitrag!

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Beste Grüsse

Ihr Cyberdoktor-Team

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Re: Dyshidrosis, Cheiropompholyx, Podopompholyx

von Unbekannt , 09.09.15 18:23
Ich bin 14 ...habe es seit ca. Einem jahr. Letztens habe ich mir mal eine etwas größere mir einer Nadel auf gestochen, jedoch mit nem Klopapierstück die Flüssigkeit beseitigt. Sieh an heute morgen aufgewacht und das schöne Ding an meiner Oberlippe :,( .Ich will das nicht haben...mein Körper ist echt für den müll:(

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Re: Dyshidrosis, Cheiropompholyx, Podopompholyx

von Cyberdoktor , 10.09.15 11:53
Hallo,

"Letztens habe ich mir mal eine etwas größere mir einer Nadel auf gestochen"
bitte nicht (Infektionsgefahr!).

"heute morgen aufgewacht und das schöne Ding an meiner Oberlippe"
der Hautarzt kann kontrollieren, ob z.B. ein Lippenherpes vorliegt und evt. passende Medikamente verordnen.

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geheilt und überglücklich

von Niels g , 16.10.17 19:05
Hallo,

auch ich habe dyshidrosis gehabt, aber jetzt ist alles wieder normal, deswegen wollte ich hier eben meinen Erfahrungsbericht schreiben und was mir möglicherweise geholfen hat.

Ich fange am besten erstmal ganz von vorne an:
Bei mir fing alles an mit einem Fußpilz, bin Fußballer und hatte mir unterm Fuß die Haut etwas eingerissen, welche dann durch das viele Training und die Spiele immer wieder aufriss, hab meinen Fuß dann regelmäßig mit einer Creme mit Mikrosilber, gegen Juckreiz und Rötungen und zur Wundheilung eingecremt. Dann, vor etwa 3 Wochen fing es an, erst war es nur ein kleiner Juckreiz an der Seite vom Mittelfinger, später dann außen am kleinen Finger, als ich mich kratzte bildeten sich kleine Bläschen, sahen anfangs aus wie Mückenstiche, wovon ich auch erstmal ausging, über Nacht wurde es dann aber deutlich schlimmer.
Am nächsten Tag juckten alle meine Finger an den innenseiten und überall waren diese Bläschen, das ging dann so weiter bis meine Finger komplett damit voll waren. Bin dann das erste mal zum Arzt, welcher sich erstmal meinen Fuß anschaute und meinte ich hätte einen Fußpilz und dort wären auch Bakterien etc. also bekam ich erstmal eine Kortisonsalbe (Decoderm Tri) sowohl für Hände als auch für den Fuß, da erstmal davon auszugehen war, dass ich durch das eincremen ohne Handschuhe mir den Pilz an die Hände übertragen hatte.

Am Fuß zeigte sich schnell eine Besserung, bei meinen Händen eher das Gegetenteil, die Bläschen wurden größer und breiteten sich mehr aus, nachts konnte ich kaum schlafen weil meine Hände juckten wie verrückt, überhaupt wollte ich nichts mehr anfassen weil es schon anfing zu schmerzen. Einige Zeit und Cremes später googelte ich aus lauter verzweiflung meine Symptome und stieß auf Dyshidrosis, da sowohl Symptome als auch aussehen genau passten war die Sache für mich klar. Habe mir dann notiert was verschiedenen Usern hier geholfen hat und mehrere Sachen davon besorgt.

Letzte Woche Freitag fing ich dann an mit
-Ranitidin 300 (Magentabletten) morgens und Abends jeweils eine halbe
-Fenistil (Tropfen gegen Allergien) Morgens, Mittags, Abends je 20 Tropfen
-und eine Creme die mir der Arzt zusammen mixen lassen hat, Zusammensetzung:
2,5g Zinkoxid 1,5g Bismutum 0,8g Bolus Alba 20g Lotricomb 25,2g Vaselinum Album. 2 bis 3 mal Täglich

Samstag morgen waren meine Hände mal wieder sehr geschwollen (Morgens war es immer am schlimmsten) und es juckte wie verrückt, aber ich machte weiter mit besagten Mitteln. Finge aber ausserdem noch mit folgendem an:
-Rhus Toxicodendron c200 Globuli (Homöopathisches mittel, hatte mir eine Heilpraktikerin empfohlen, die nach eigener Aussage schon mehrere Dyshidrosis Patienten damit geheilt hatte, sie hatte mir auch so ziemlich genau das gesagt, was man zu Dyshidrosis bei Wikipedia nachlesen kann, also war es ihr definitiv bekannt) Davon etwa 15 stück in einem Glas Wasser auflösen und alle 10 Minuten einen kleinen Schluck trinken
-Allpresan Lipid-Salbe mit 15% Urea (Harnstoffsalbe) 2 bis 3 mal Täglich
-Selen Tabletten 100mg , jeden Tag morgens

schon Samstag Abend fühlten sich meine Hände deutlich besser an und die Bläschen waren sichtlich weniger geworden. Sonntag morgen waren meine Finger fast bläschenfrei und heute (Montag) sind meine Hände komplett Bläschenfrei, hab nurnoch ganz selten mal ein leichtes Jucken irgendwo an der hand, aber selbst wenn ich dort kratze bilden sich keine Bläschen mehr. Bin echt überglücklich, vor allem das es auf einmal so schnell ging, nehme die Medikamente und cremes natürlich noch weiter um ganz sicher zu gehen.
Alles was jetzt noch zu sehen sind, sind ein paar narben, bzw ein paar dunklere Flecken dort, wo ich extrem Große Blasen hatte die ich aufgekratzt habe, die aber bestimmt auch in absehbarer Zeit verschwinden. Samstag konnte ich nichtmal mehr Fleischwurst mit einem Messer schneiden und heute, 2 Tage später ist es fast als wäre nichts gewesen.

ich bin mir sicher das es mindestens eines der 6 aufgezählten Medikamenten⁄Salben war, bzw. am ehesten eines der letzten 3, die mir geholfen haben.

Ich hoffe ich kann hiermit dem ein oder anderen Helfen der ebenfalls von dieser Krankheit betroffen ist.

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