Zu den Kriebelmücken: Ich bin Biologin und kann euch vielleicht ein paar Tipps zu den Tierchen geben. Kriebelmücken sind kleine Fliegen, die etwas buckelig und plump aussehen. Sie sind in unseren Breiten keineswegs so selten wie hier behauptet wurde. Kriebelmücken sind an saubere, kleinere bis mittelgroße Fließgewässer gebunden. Sie sind in den letzten Jahrzehnten in Mitteleuropa auf dem Vormarsch, weil die Wasserqualität der Bäche immer besser wird. Ihre Larven kleben in der starken Strömung massenhaft an Steinen.
An den Ufern von Bächen treten sie gelegentlich in großen Mengen auf (erlebe ich immer wieder auf einer Uni-Exkursion mit). Die Kriebelmücken-Weibchen halten sich eher im Schatten auf als in der Sonne, man kann sich also halbwegs vor den Tieren schützen, wenn man sich in unmittelberer Nähe von Gewässern wo sie vorkommen nicht länger im Schatten aufhält, vor allem sich nicht im Schatten neben einem solchen Bach in die Wiese legt und dort ein Picknick macht.
Ein Teil der Tücke bei Kriebelmücken-Stichen ist, dass sie anders stechen als zb. Stechmücken. Diese stechen den Wirt wie mit einer Injektionsnadel. Kriebelmücken hingegen beißen die Haut des Wirts auf und lecken⁄saugen des austretende Blut. Dadurch entsteht eine größere Wunde als bei gewöhnlichn Stechmücken. Zusätzlich injiziert die Kriebelmücke Stoffe in die Wunde, die bei uns unangenehme Reaktionen hervorrufen.
Das Mittel der Wahl ist - sofern sich die Stiche nicht irgendwie infiziert haben und eitrig sind - ein Antiallergikum. Wir verwenden für unsere Studenten eine Salbe. Wichtig ist auch sich mit dem Kratzen zurückzuhalten. Auf keinen Fall mit den Fingernägeln. Man kann mit der sauberen flachen Hand leicht über die Stiche streichen, das hilft auch und verursacht keine Infektionen. Ein Arztbesuch ist mit solchen Stichen auf jeden Fall gerechtfertigt, auch gleich am Anfang wenn man kein Antiallergikum zu Hause hat.
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