Hallo,
"Lymphom" wäre zunächst einmal nur die Sammelbezeichnung für Lymphknotenvergrößerungen, das können entzündliche, harmlose Lymphknotenvergrößerungen bei Infektionen sein, oder selten auch bösartige bei Krebs.
Eine Lymphknotenschwellung ist eine Reaktion insbesondere auf entzündliche bzw. immunologische Reize. Zunächst ist sie also meist Ausdruck einer gesunden und normalen Abwehr.
Eine lokale Lymphknotenschwellung spricht auch für eine lokale Enzündungsursache, Ihr geschwollener Leistenlymphknoten stand vermutlich im Zusammenhang mit der Gürtelrose. Dafür spricht auch, dass er nach Zostex Therapie abgeschwollen ist, die Ärzte haben ja damals gewiss andere Krankheiten ausgeschlossen.
Anatomie: normale Leistenlymphknoten (grün markiert).
Die Gürtelrose (Herpes zoster) ist eine Viruskrankheit, bei der in Nervenzellen verbliebenen Windpockenerreger (Varicella-Zoster-Virus) reaktiviert werden.
Herpes Zoster: typischer Hautausschlag.
Bild: CDC/Richard Facklam.
Schwellungen für ein paar Tage oder Wochen sind unbedenklich, eine länger fortbestehende Lymphknotenschwellung (über drei Wochen) sollte aber hausärztlich kontrolliert und abgeklärt werden - wäre allerdings bei einem fortgesetztem Entzündungsgeschehen nicht ungewöhnlich.
Ursachen für Lymphknotenschwellungen sind:
· Durch Bakterien, Viren, Parasiten oder Pilze verursachte Infektionen
· Allergische Erkrankungen
· Erkrankungen des Immunsystems
· Bestimmte Stoffwechselerkrankungen
· Erkrankungen des lymphatischen Systems
· Bösartige Erkrankungen
Zur ursächlichen Abklärung von Lymphknotenschwellungen ist von Belang,
· ob es sich um eine krankhafte Lymphknotenschwellung handelt,
· ob die Lymphknotenschwellung zunehmend ist,
· ob es Anhaltspunkte für eine infektiöse Ursache gibt,
· ob zusätzliche Krankheiten oder Symptome vorliegen oder
· ob ein Verdacht auf eine bösartige Ursache besteht.
Beim Vorliegen einer zunächst als krankhaft zu wertenden Lymphknotenschwellung, ist insbesondere die Frage nach einer infektiösen Ursachen zu stellen, allerdings sollten andere potentielle Auslöser (s.o.) nicht außer Acht gelassen werden. Infektionen können sowohl lokal, als auch systemisch vorliegen.
Sollten Lymphknotenvergrößerungen, nicht durch einfache Infekte erklärt werden können, ist eine sog. Basisdiagnostik durchzuführen. Hierzu gehört eine Blutuntersuchung mit den Parametern
· Blutbild mit Differentialblutbild
· C-reaktives Protein(CRP), Blutsenkungsgeschwindigkeit (BSG)
· Virusuntersuchung für Cytomegalie, Eppstein-Barr
· Untersuchung auf Borrelien, Hepatitiserreger, HIV und ggf. TBC-Testung
· ggf. Röntgenuntersuchung des Brustraums
· Ultraschalluntersuchung des Lymphknotens
Je nach Ergebnis und weiterem Verlauf wird zusätzlich eine erweiterte Diagnostik durchgeführt. Hierzu gehört
· HIV-, Toxoplasmosetestung (obligat)
· TBC-Testung (obligat)
· Röntgenuntersuchung des Brustraums, ggf. mikrobiologische Kultur des Speichels und/oder des Magensaftes
· Ultraschalluntersuchung des Bauchraums
Bei einem Fortschreiten der Lymphknotenschwellungen, wird mögicherweise eine Lymphknotenpunktion (Biopsie) notwendig, um durch die Diagnose sichern zu können.
Bei Verdacht auf eine bakterielle Infektion sollten lokale Abstriche entnommen und im Anschluss mikrobiologisch untersucht werden. Im Einzelfall kann eine Antibiotkatherapie auf Verdacht durchgeführt werden.
Wenn die Schwellung länger als drei Wochen anhält, oder weitere Krankheitszeichen dazu kommen, sollten Sie einmal zum Hausarzt gehen, es kann ja auch sein, das sich die Gürtelrose wieder meldet.
Beste Grüsse, halten Sie uns auf dem Laufenden
Ihr Cyberdoktor-Team
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