Hallo,
"Leide seit ca. 1 Jahr an dem sogenanten Reizdarm/Magen. Zuerst war es noch nicht so schlimm aber mit der Zeit wurde es immer schlimmer zuerst wusste ich ja gar nicht was ich habe... bin von einem Arzt zum anderen, habe meinen ganzen Körper durchchecken lassen Nierenröntgen bis zur Magenspiegelung man hat nichts gefunden."
Wie Ihre Leidensgenossen in den Beiträgen oben, mussten auch Sie erst eine Menge Untersuchungen hinter sich bringen, bis die Diagnose Reizdarm/-magen gestellt wurde, das ist durchaus typisch.
"Nachts ist es am schlimmsten habe Blähungen und in der linken Bauchhälfte immer so ein lautes rumoren das auch ziemlich schmerzhaft werden kann. Mein Stul habe ich regelmäßig und meiner meinung normal (2xTäglich) manchmal auch durchfall aber das hängt mit meiner Periode zusammen. Bin 21 Jahre und es beeinträchtigt sehr mein leben da ich nachts sehr oft aufwache und schlimme blähungen habe!"
meist treten Reizdarmbeschwerden tagsüber auf, ein nächtliches Auftreten ist seltener, kommt aber vor.
" als ob mein ganzer darm verstopft wäre"
Der Darm ist aber gewiss nicht verstopft. Ganz ohne Blähungen geht es nicht. Blähungen oder auch Flatulenz (von lat. flatus "Wind") sind zunächst einmal normale Darmgasentleerungen. Bei gesunden Menschen werden am Tag durchschnittlich 400-2000ml (2 LITER!) Gas über den Darmausgang "entsorgt. Ursächlich entstehen Darmgase durch Verschlucken von Luft, durch Bildung innerhalb von Verdauungsprozessen (Gärung) und durch Diffusion von Gas aus dem Blut in das Darmlumen.
Viele Nahrungsmittel, insbesondere Hülsenfrüchte, tragen zu einer vermehrten Darmgasbildung durch schwer abbaubare Inhaltsstoffe (Kohlenhydrate) bei. Eine vermehrte Darmgasbildung findet sich, neben vielen anderen Ursachen (z.B. Darmdivertikel) vor allem bei Nahrungsaufnahme- und Verwertungsstörungen (Malabsorptionssyndrome) und bei einer bakteriellen Fehlbesiedlung des Dünndarms. Als häufige Ursache benannt wird genetisch bedingter Enzymmangel (Laktasemangel).
Mittels eines einfachen Atemtestes können die wichtigsten Ursachen ausgeschlossen werden. Ansonsten hilft es blähende Lebensmittel nicht in Mengen zu genießen , bzw. zu vermeiden. Dies gilt insbesondere für Hülsenfrüchte, Zwiebeln, frisches Brot, kohlensäurereiche Getränke, auch für stark fetthaltige und süße Nahrungsmittel. Alkohol- Nikotin- und Kaffeegenuss kann ebenso wie eine Ernährungsumstellung, eine Magenerkrankung, Veränderungen des Darmmilieus, Enzymmangel (Laktasemangel, Veränderungen der Gallensäuren und des Bauchspeicheldrüsensekretes) und Medikamentennebenwirkungen, zur Entstehung von Blähungsbeschwerden führen. Neben dem Verzicht auf die oben genannten Nahrungsmittel kann auch entblähender Fencheltee helfen.
"Bitte geben sie mir einen Rat was ich machen soll? und wie ich wieder ein ganz normales leben führen kann ohne diese Krankheit!"
wie den anderen Reizdarm und -magen Patienten können wir auch Ihnen nur raten: lassen Sie sich von dem behandelnden Arzt einen Psychotherapeuten empfehlen, auch das Erlernen von Stressbewältigungs- und Entspannungstechniken sowie Pysiotherapie können möglicherweise helfen, weniger auf die Symptome zu achten, und Verstärker wie Belastungssituationen, Stress und Angst zu erkennen und zu besser zu bewältigen. Sie haben ja bereits eine Menge Untersuchungen und vermutlich auch Behandlungsversuche hinter sich, da kann es nicht schaden, nun auch noch diesem Therapieansatz eine Chance zu geben.
Beste Grüsse und Alles Gute, halten Sie uns auf dem Laufenden
Ihr Cyberdoktor-Team
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