Hallo Evi,

Gallengries kann die Gallenabflusswege verstopfen, was zu einer Entzündung und auch Gallenkoliken / Schmerzen führen kann - was prinzipiell auch für Ihre Beschwerden erklären kann. Meist löst sich der Gries von allein und fließt in den Dünndarm ab. Manchmal muss mittels einer Spiegelung der Gallenwege (ERCP) der Gries entfernt werden. Seltener ist eine operative Intervention erforderlich. Letztere wird bei einer Entzündung der Gallenblase durchgeführt.

Entscheidend ist es für eine ausreichend verdünnte Gallenflüssigkeit zu sorgen. Hierzu sollten die Ernährungsgewohnheiten, die (Neben-)Wirkung ggf. eingenommener Medikamente und das Erfordernis einer entsprechenden Therapie (z.B. mit Artischockenextrakt) überprüft werden. Hierzu berät Sie Ihr Hausarzt.

Zusätzlich zu Gallengries besteht die Möglichkeit einer Bildung von Gallensteinen. Diese können einzeln oder mehrfach in der Gallenblase (Cholezystolithiasis), aber auch in den Gallengängen (Choledocholithiasis) entstehen. Obwohl sie häufig zu finden sind, führen sie statistisch nur in etwa 20% der Fälle zu den typischen Beschwerden, hier insbesondere der Gallenkolik, die sich durch heftige rechtsseitige Oberbauchschmerz und Übelkeit bemerkbar macht.

Risikofaktoren für eine Gallensteinentstehung sind:

- weibliches Geschlecht
- erbliche Disposition
- Übergewicht
- erhöhte Blutfettwerte (Cholesterin, Triglyceride)
- Ernährungsfaktoren
- Erhöhte Blutzuckerspiegel
- Alter (zunehmende Gallensteinhäufigkeit mit höherem Lebensalter)

Bezüglich Ernährungsfaktoren ist zu erläutern, dass eine fettreiche, ballaststoffarme Ernährung und auch Fastenperioden eine Entstehung von Gallensteinen begünstigt.

Ob Ihre Beschwerden allein auf den Befund von Gallengries zurückzuführen sind, lässt sich erst im Rahmen einer gestuften Diagnostik, bzw. Beschwerdebesserung nach den o.a. Maßnahmen bestätigen.

Beste Grüße vom Cyberdoktor-Team


Antwort schreiben