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Allgemeinmedizin

beta-hämolysierende Streptokokken (Scharlach)

von urkien , 27.02.03 18:44
moin-moin ;-)

Bei mir und 3 meiner 4 Kinder ist vor drei Wochen Scharlach festgestellt worden und ich bekam ( aufgrund eine Penicillinallergie) Erytromycin für 10 Tage, da ich wg Stillen nichts anderes nehmen kann. Davon hatte ich ziemlich schlimme Magenschmerzen und der Lütte ( 4 Monate) auch. Jetzt habe ich schon wieder Halsschmerzen und nach einem Abstrich sind beta hämolysierende Streptokokken festgestellt worden. Die Halsschmerzen halten sich allerdings in Grenzen und sind auch schon wieder auf dem Rückzug. Meine anderen 3 Kinder haben auch (schon wieder)Scharlach und bekommen schon Antibiotikum. Frage:
Ist es wirklich notwendig das ich schon wieder Antibiotikum nehme und die Nummer 4 schon wieder Magenschmerzen haben muß oder kann ich den Scharlach nicht einfach so "aussitzen"? Die Halsschmerzen sind schon fast weg und Ausschlag hab ich auch keinen und auch keine "Himbeerzunge". Ich habe die 4-fache Dosis wie beim letztenmal verordnet bekommen und mir graut schon davor es nehmen zu müssen. Oder gibt es nicht doch ein anderes Atibiotikum das ich nehmen kann? Oder sonst irgendein Tipp wie ich es für den Kleinen wenigstens leichter machen kann?

Danke

Urkien

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Re: beta-hämolysierende Streptokokken

von Cyberdoktor , 01.03.03 05:05
Hallo,

Scharlach ist eine durch Bakterien (Streptokokken) ausgelöste Infektionskrankheit, die v.a. im Kindesalter auftritt - beginnend mit plötzlichem hohem Fieber, Halsschmerzen und ggf. weiteren unspezifischen Krankheitssymptomen, wie Husten, Erbrechen und Herzrasen.


streptokokken
Streptococcus pneumoniae: Rasterelektronenmikroskop-Aufnahme.
Bild: CDC/Richard Facklam.



streptokokken
Streptokokken: typische Kettenbildung.
Bild: CDC.


Scharlach hinterlässt oft eine sog. antitoxische Immunität (Unempfindlichkeit gegen das „Scharlachgift“). Diese richtet aber sich nur gegen die bei der aktuellen Infektion vorliegende Toxin-Variante.

Es kann später mit etwas Pech zu einer Infektion mit Streptokokken einer weiteren Unterart kommen, die dann wieder zu den üblichen Symptome führt.

Meist erfolgt eine Übertragung über eine sog. Tröpfcheninfektion, z.B. durch Niesen oder Husten erkrankter Personen. Möglich, aber selten, sind Infektionen z.B. über verunreinigte Milch oder andere kontaminierte Materialien, wie z.B. Spielzeug, Besteck oder Geschirr.

Ca. zwei bis vier Tage dauert es von der Infektion bis zum Krankheitsausbruch. Die Infektiösität erkrankter Menschen endet ein bis zwei Tage nach Abschluss einer in aller Regel durchgeführten Antibiotikatherapie. Die Wahl des Antibiotikums richtet sich nach dem Erreger, der Krankheitssymptomatik und der Verträglichkeit. Daher sollten Sie mit Ihrem Hausarzt Rücksprachen nehmen und ggf. auf ein anderes Antibiotikum ausweichen, was durchaus möglich ist. Was Ihren Kind betrifft, sollten Sie einen Kinderarzt hinzuziehen. Beta-hämolysierende Streptokokken finden sich auch bei 10% - 20% der Menschen – sog. symptomlose Bakterienträger.

Alles Gute wünscht Ihnen und Ihren Kindern
Ihr Cyberdoktor-Team

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