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Urologie

Ejakulatmenge

von Unbekannt , 25.09.00 18:00
In den letzten 1- 2 Jahren stelle ich einen signifikanten Rückgang meiner Ejakulatmenge (ca. 3 ml) fest. Weiterhin hat der Ejakulationsdruck erheblich nachgelassen. Das Sperma "quillt" beim Orgasmus lediglich heraus. In seltenen
Fällen ist ein geringfügig stärkerer Druck zu beobachten. Eine Untersuchung in
anderer Angelegenheit beim Urologen (inkl. Prostatacheck) blieb ohne Befund. Ich habe regelmäßig (ca. 4- 8 x wöchentlich) problemlosen Verkehr.
Gibt es Methoden, die Ejakulatmenge und den Ejakulationsdruck zu erhöhen?
Ist der Rückgang möglicherweise altersbedingt zu sehen? Spielt der Hormonhaushalt hierfür eine Rolle? An Medikamenten nehme ich mehr oder weniger regelmäßig folgende Präparate ein: Aerodur (Antiasthmatikum) Oxis (dto.), Aerobin (Theophyllinpräparat) und gelegentlich Pulmicort. Weitere Erkrankungen (außer rel. mildem Asthma) liegen nicht vor.

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Re: Ejakulatmenge

von Unbekannt , 26.09.00 05:07
Bin der Verfasser des Themas "Ejakulatmenge" . Habe meine Altersangabe vergessen: bin 40 Jahre alt.

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Re: Ejakulatmenge

von Cyberdoktor , 26.09.00 05:12
Lieber Cyberdoktornutzer,

zunächst einmal herzlichen Glückwunsch zu einem erfüllten Sexualleben. Drei Milliliter bei vier bis achtmal in der Woche. Ja kein Wunder. Das ist ja praktisch gelebte Verhütung. Allzuviele Spermien werden sich bei einer solchen Verkehrsfrequenz nicht mehr in Ihr Ejakulat verirren. Was übrig bleibt ist weitestgehend Prostatasekret. Chemisch definiert sollte Ihr Ejakulat etwa so zusammengesetzt sein:

pH: 7.60
Wassergehalt: 918 g/l (91.8 % GV)
Chlorid: 1.52 g/l
Phosphor gesamt: 1.12 g/l
Kalium: 0.895 g/l
Natrium: 2.69 g/l
Calcium: 249 mg/l
Magnesium: 291 mg/l
Zink: 150 - 195 mg/l
Kupfer: 0.52 mg/l
Glucose: 54 mg/l
Fructose: 2.38 g/l
Sorbit: 0.1 g/l
Milchsaeure: 200 - 500 mg/l
Citronensaeure: 3.76 g/l
Cholesterin: 0.64 g/l
Vitamin B12 : 0.3 - 0.6 ug/l
Vitamin C: 35 mg/l
Ammoniak: 20 mg/l
Harnstoff : 750 mg/l
Aminosaeuren : 12.6 g/l
Harnsaeure: 60 mg/l
Protein: 45 g/l

Die Menge des Ejakulates kann (mindestens drei Karenztage vorausgesetzt) zwischen 0,2 und 13 ml schwanken. Mit drei Millilitern liegen Sie genau im Schnitt. Das entspricht auch dem Ergebnis der urologischen Untersuchung.

Im Hinblick auf den wahrgenommenen Rückgang von Ejakulatmenge und "Druckverlust" ist neben der beantworteten Frage der Verkehrsfrequenz vor allem die nach Ihrem Alter zu stellen. Auch mit vierzig bleibt festzustellen, das Leben ist endlich. Auch Prostata und Bläschendrüsen, die den überwiegenden Anteil des Ejakulats bilden, unterliegen einem Alterungsprozess. Ebenso die für eine eruptive Ejakulatbeschleunigung verantwortliche Beckenbodenmuskulatur. Neben verschiedenen Einzelfaktoren, wie Belastungsfrequenz (Erholungszeiten!) und Ejakulatmenge spielt auch hier das Alter eine Rolle.

Es bleibt die Option eines Trainings der Beckenbodenmuskulatur. Die Menge des Ejakulates lässt sich durch Pausentage steigern, aber denken Sie daran, Ihre Ejakulatmenge ist weit davon entfernt auffällig zu sein. Die von Ihnen angegebenen Medikamente sind unverdächtig in der empfohlenen Dosierung Einfluss auf die Ejakulatbildung oder Beckenbodenmuskulatur zu nehmen.

Solange Sie nicht unter Erektions- oder Fertilitätsstörungen leiden ist alles im Lot. Kein Grund zur Beunruhigung.

Respekt,
Ihr Cyberdoktorteam

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Re: Ejakulatmenge

von Unbekannt , 30.09.00 08:04
Besten Dank für die ausführliche Antwort!

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Re: Ejakulatmenge

von Cyberdoktor , 30.09.00 21:04
Ebenso vielen Dank für die nette Rückmeldung,

Ihr Cyberdoktorteam

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