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Reisemedizin

Malaria Prophylaxe in Kenia

von Unbekannt , 16.01.03 08:53
Hallo,

ich plane eine Reise durch Kenia. Welches Anti-Malaria Medikament ist dabei am sinnvollsten und am besten verträglich? Oder , reicht ein reines Stand-By Medikament aus?

Vielen Dank

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Re: Malaria Prophylaxe in Kenia

von Cyberdoktor , 17.01.03 04:56
Liebe/r Reisende/r

vorausgesetzt Sie sind gesund, werden grundsätzlich die auch in Deutschland empfohlenen Schutzimpfungen (Tetanus, Polio, Diphterie) angeraten, ergänzt durch eine Hepatitis-A-Schutzimpfung. Bei Risikoreisen („Rucksackreisen“, enger Bevölkerungskontakt, ggf. Erfordernis medizinischer oder zahnmedizinischer Versorgung) wird zusätzlich eine Impfung gegen Hepatitis-B, Tollwut, Typhus und die Meningokokken-Meningitis (überwiegend von Dezember bis Juni und engem Kontakt zur Bevölkerung) empfohlen.
Unabhängig von der Landesvorschriften empfiehlt die WHO nachdrücklich die Impfung für alle Reisende in Gelbfieber-Infektionsgebiete. Auch Kenia gilt als Land mit Gelbfieber-Infektionsgebieten.

Malaria: Es besteht ein ganzjähriges Malariarisiko in allen Landesteilen unter 2500m einschließlich der Städte, der Wildparks und der Touristengebiete an der Küste. Geringer wird das Malariainfektionsrisiko in Nairobi und in den Höhenlagen über 2500 m der Provinzen Central, Eastern, Nyanza, Rift Valley und Western eingestuft. Überwiegend nachgewiesen wid der Erreger der Malaria tropica (Plasmodium falciparum). Berichtet wird von fortgeschrittenen Medikamentenresistenzen (Chloroquin- und Sulfadoxin/Pyrimethamin).
Nach den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Tropenmedizin wird zur Malaria-Prophylaxe Mefloquin alternativ Atovaquon/Proguanil eingesetzt. Sollten Sie in die genannten Malariagebiete reisen, ist eine Stand-by-Medikation als nicht ausreichend zu betrachten.

Kenia gilt als Land mit Cholera-Infektionsgebieten (Provinz Nyanza und Eastern). Daher sind sorgfältige Hygienemaßnahmen erforderlich. Wegen der nur begrenzten Wirksamkeit der Impfstoffe, wird eine Cholera-Impfung von der WHO nicht empfohlen und vom Einreiseland nicht gefordert.

Meiden sollten Sie darüber hinaus den Kontakt zu Süßwasser (Flüsse, Seen, auch größere Pfützen). Denn es besteht die Gefahr der Übertragung von Schistosomen (Erreger der Bilharziose). Dabei bohren sich die Larven von durch die Haut von wo aus Sie, nach einer weiteren Reifungsperiode, in unterschiedliche Organsysteme wandern (insbesondere in die Harnblase). Frühestens 30-90 Tage nach der Infektion kann es zu z.B. zu einer Urogenitalschistosomiasis mit Blasenentzündung, Geschwürsbildung und Folgeerkrankungen kommen.

Überprüfen Sie bitte Ihren Impfpass auf Gültigkeit und Vollständigkeit der angegebenen Schutzimpfungen, bzw. wenden Sie sich zur Durchführung derselben an Ihren Hausarzt bzw. einen Reisemediziner – möglichst in einer Gelbfieberimpfstelle -, im Falle einer Dienstreise an Ihren zuständigen Betriebsarzt.

Eine gute Reise wünscht
Ihr Cyberdoktor-Team

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