Hallo Oliver,
schon in Deutschland sind Insektenstiche aller Art für die Betroffenen alles andere als angenehmen, Stiche und Bisse in tropischen Ländern haben aber ein grösseres Gefährdungspotential für die Reisenden, da die dort anzutreffenden Plagegeister wie z.B. Flöhe, Moskitos, Zecken oder Sandfliegen durchaus ernstere Krankheiten (z.B. Denguefieber, Malaria, Fliariose, Zeckenbissfieber) übertragen können.
Stechmücke auf menschlicher Haut.
Bild: CDC/James Gathany.
Man sollte daher möglichst versuchen, die Stichchancen deutlich zu reduzieren, d.h. ein konsequenter Mückenschutz (Mückenschutzmittel, imprägniertes Mückennetz, bedeckende Kleidung) ist Pflicht.
Im Zimmer können ausser einem Netz auch weitere Mittel, die Insekten töten oder vertreiben, sinnvoll sein, z.B. Verdampfer, Kerzen, Räucherspiralen (diese sind auch draussen bei einem Abend auf der Terrasse recht nützlich), Sprays. Zimmer abdichten (Räume mit Klimaanlage sind meist gut geschützt). In der Dämmerung und am Abend sollte man sich in Ländern mit Mücken, die besonders gefährliche Krankheiten wie Malaria übertragen, besser in sicheren Räumen aufhalten.
In der Regenzeit wächst meist das Mückenrisiko, ebenso an Gewässern.
"wir sind vor einer Woche aus unserem Urlaub in Sri Lanka zurückgekehrt. Am letzten Tag vor der Abreise sind wir mit einem Boot an einen anderen Strand gefahren, der auf einer Landzunge liegt. Dort wurden wir von winzig kleinen Fliegen (ca. 1 mm groß) gepiesackt."
da sind Sie vermutlich einer Horde Sandfliegen in die Hände gefallen.
" Diese haben sich auf die Haut gesetzt und haben uns regelrecht angefressen, was man am Blut und an winzigen Löchern in der Haut erkennen konnte."
stimmt, diese unangenehmen Gesellen stechen nicht, sondern beissen.
Keinesfalls sollte man in einem mit Sandfliegen verseuchten Gebiet tapfer aushalten, es empfiehlt sich, rasch das Weite zu suchen. Für einige Zeit können auch Schutzmittel gegen Sandfliegen helfen.
Ohnehin gilt: nie ohne eine Extraladung Mückenschutzmittel in der Tasche auf Ausflüge gehen.
" Bei mir hat dies keine Probleme gegeben, aber meine Freundin hat noch heute überall dort, wo die Fliegen zugebissen haben, rote Pusteln, die wie Mückenstiche aussehen und sehr stark jucken."
in der Tat reagieren verschiedene Menschen unterschiedlich stark auf Insektenstiche, Ihre Freundin hat da wohl etwas Pech und zeigt eine starke Reaktion.
Ist der Stich bereits passiert, gilt allgemein, um derartige Beschwerden zu vermeiden: eine Hautkühlung (saubere nasse Lappen, Eiswürfel aus sauberem Wasser, einreiben mit einer Zwiebel) und ein Antihistamingel können die Symptome mindern.
"Handelt es sich hier nur um eine allergische Reaktion gegen Insektenbisse oder ist etwas Schlimmeres zu befürchten?"
eine allergische Reaktion ist angesichts der Beschreibung eher unwahrscheinlich, eine Entzündung / Infektion ist häufiger. Was es genau ist, lässt sich aus der Entfernung aber nicht sicher sagen – zur genaueren Beurteilung der Hautveränderungen ist bei länger anhaltenden Symptomen eine hautärztliche Untersuchung erforderlich.
Treten nach Stichen allerdings starke allergische Reaktionen auf, z.B. Nesselsucht (grossflächige Hautquaddeln), Erbrechen, Atemnot oder Kreislaufstörungen, sollte man sofort einen Arzt aufsuchen. Auch sollte der Gestochene nachdenken, ob er in der Vergangenheit bereits einmal allergisch auf Insekten reagiert hat.
Fazit: In exotischen Ländern bitte lieber sehr vorsichtig sein, d.h. wenn ein Stich ungewöhnlich aussieht, besser zum Arzt gehen. Dies gilt insbesonder, wenn es
eine grossflächige Hautreaktion mit starker Schwellung gibt, oder sonstige Auffälligkeiten wie ein strichförmige Rötungen oder Fieber auftreten.
Alles Gute wünscht Ihnen und Ihrer Freundin
Ihr Cyberdoktor-Team
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