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Reisemedizin

Singapur- und Bintanreise (Indonesien)

von Unbekannt , 05.12.00 03:31
Hallo,ich wüßte gerne,was ich da alles bedenken müßte,bei einer Reise dorthin.Danke

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Re: Singapur- und Bintanreise (Indonesien)

von Cyberdoktor , 06.12.00 06:31
Liebe/r Reisende/r,

Singapur: vorausgesetzt Sie sind gesund und reisen aus Deutschland bzw. nicht aus einem Gelbfieberendemiegebiet nach Singapur ein: Grundsätzlich anzuraten sind die auch in Deutschland empfohlenen Schutzimpfungen (insbes. Tetanus, Polio, Diphterie) sowie eine Hepatitis-A-Schutzimpfung.
Bei engen Bevölkerungskontakten und auch angesichts der geplanten Indonesienreise (s. u.) ist auch eine Hepatitis-B-Impfung zu empfehlen.

Malaria: Singapur gilt, mit Ausnahme einiger Inseln, weitgehend als malariafrei.

In Indonesien sieht das nicht ganz so einfach aus. Nochmals vorausgesetzt Sie sind gesund und reisen aus Deutschland bzw. nicht aus einem Gelbfieberendemiegebiet nach Indonesien ein, sind auch hier die in Deutschland empfohlenen Schutzimpfungen (insbes. Tetanus, Polio, Diphterie) anzuraten, ebenso gilt die Empfehlung einer Typhus- und einer Hepatitis-A-Schutzimpfung.
Hepatitis-B ist in Indonesien weit verbreitet. Bei einer geplanten längeren Aufenthaltsdauer, bei möglichem engem Kontakt zur Bevölkerung, z.B. Tätigkeit im Gesundheitswesen, oder absehbarer Notwendigkeit einer zahn-/ärztlichen Vor-Ort-Versorgung ist eine Intensivierung des Impfschutzes gegen Hepatitis-B, z.B. in Form einer Hepatitis-A- und -B-Kombinationsimpfung, außerdem gegen die Japanische Enzephalitis (s. u.) und Tollwut anzuraten.

Trotz Bedenken seitens der WHO bezüglich einer Choleraimpfung (begrenzte Wirksamkeit), ist auch die Durchführung einer Choleraimpfung zu erwägen.
Die Gefahr der Infektion mit den Erregern der Japanische Enzephalitis besteht vor allem im Zeitraum von November bis März, auch in der Zeit von Juni bis Juli. Dies insbesondere in ländlichen Gebieten und den Inselgebieten. Entsprechende Erkrankungsfälle wurden bislang nur auf Bali und Java registriert.

Jetzt zur Malaria: In Neu Guinea besteht ein ganzjähriges hohes Malariarisiko. Ein mittleres Malariarisiko besteht in nahezu allen übrigen Landesteilen. Gering ist es in den großen Städten (Djakarta) und in den großen Touristenzentren auf Java und Bali. Es gibt Meldungen über Mehrfachresistenzen gegenüber Malariamedikamenten (Chloroquin und Sulfadoxin/Pyrimethaminresistenzen). Eine Vorstellung beim Reisemediziner zur Verordnung der erforderlichen Medikation, unter Berücksichtigung der aktuellen Resistenzlage, ist in jedem Falle rechtzeitig vor Reiseantritt erforderlich. Dabei bedenken Sie bitte, dass in der Regel spätesten vier Wochen vor Reisebeginn mit der Duchführung der Schutzimfungen, eine Woche vorher auch mit der Einnahme der Malariamedikamente begonnen werden muss. Die Fortführung der Malariamedikation muss über vier weitere Wochen nach Reiseende fortgeführt werden.

Überprüfen Sie Ihren Impfpass bitte auf Gültigkeit und Vollständigkeit der angegebenen Schutzimpfungen, bzw. wenden Sie sich zur Durchführung derselben an Ihren Hausarzt und einen Reisemediziner (Malaria s.o.), bei einer Geschäftsreise ggf. auch an Ihren zuständigen Betriebsarzt.

Und noch eine Empfehlung: Meiden Sie den Kontakt mit Süsswasser (Flüsse, Seen, auch Pfützen). Dort besteht über Hautkontakt, oder auch Verschlucken verunreinigten Wassers Infektionsgefahr mit dem Pärchenegel (Schistosoma). Sog. Zerkarien (Entwicklungsstufe des Egels), bohren sich durch Haut oder Schleimhäute und wandern dann durch die Blutgefässe in Leber, Darm oder Blase, wo sie viele Jahre prächtig leben können (Bilharziose). Eine Schutzimpfung vor parasitären Erkrankungen gibt es nicht.
Aber keine Angst, unter Berücksichtigung der gegebenen Empfehlungen sind Sie gut gewappnet.

Sollten Sie in Indonesien arbeiten wollen, benötigen Sie bei der Registration den Nachweis eines negativen HIV-Tests.

Eine gute Reise wünscht
Ihr Cyberdoktorteam

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