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Reisemedizin

Thailand

von Busch , 28.08.01 00:09
Wir planen im Oktober/November eine Reise nach Thailand, die uns nach Bangkok, den Norden des Landes (keine Trekkingtour) und abschließend in den Süden des Landes (dort vermutlich kleinere Insel an der Ost- ggf. auch Westküste) führen wird. Es handelt sich vorrangig um einen Kultur- und Badeurlaub, ausgedehnte Urwaltouren sind nicht angedacht. Welchen Impfschutz empfehlen Sie?

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Re: Thailand

von Cyberdoktor , 30.08.01 04:17
Liebe Familie Busch,

vorausgesetzt Sie sind gesund und reisen aus Deutschland nach Tetanus ein, werden grundsätzlich die auch in Deutschland empfohlenen Schutzimpfungen (Tetanus, Polio, Diphterie) angeraten, ergänzt durch eine Hepatitis-A-Schutzimpfung.

Insbesondere bei längerem Aufenthalt (Risikoreisen), intensivem Kontakt zur Bevölkerung, z.B. Tätigkeit im Gesundheitswesen, ist eine Intensivierung des Impfschutzes gegen Hepatitis-B anzuraten. Dringlich zu empfehlen ist sie, z.B. als Hepatitis A/B-Kombinationsimpfung vor einer absehbaren medizinischen/zahnmedizinischen Versorgung), ebenso bei intensiven Bevölkerungskontakten. Bei Risikoreisen ergänzend angeraten werden eine Schutzimpfung gegen Typhus, Tollwut und je nach Reisezeit gegen eine japanische Enzephalitis (erregerbedingte Hirnentzündung). Das Risiko einer japanische Enzephalitis besteht vorwiegend zwischen Mai und Oktober - insbesondere im Norden (Chiang Mai-Tal), gelegentlich im Süden. Einzelne Erkrankungsfälle wurden auch in den Vororten von Bangkok gemeldet.

Malaria: ein hohes Malariarisiko besteht ganzjährig in den Grenzgebieten zu Myanmar (River Kwai, Provinz Tak) und Kambodscha (Chantaburi, Provinz Trat). Ein mittleres Malariarisiko wird in fast allen übrigen ländlichen Gebieten, v.a. im Hügelland und in den Waldgebieten in der Nähe der internationalen Grenzen beschrieben.

Metropolen wie Bangkok und die Touristenzentren Chiang Mai, Pattaya, Phuket, Ko Samui, Songkhla gelten weitgehend als malariafrei.

Es gibt Berichte über Malariamedikamentenresistenzen (Chloroquin-, Sulfadoxin/Pyrimethamin-Resistenz / Mefloquin- und Chininresistenzen in den Grenzgebieten zu Kambodscha und Myanmar. Als medikamentöse Prophylaxe empfohlen wird Mefloquin, in den Grenzgebieten zu Myanmar und Kambodscha Doxycyclin. Diesbezüglich und wegen einer möglicherweise schnell wechselnden Resistenzlage, sollten Sie sich in jedem Falle an eine reisemedizinische Ambulanz (Gelbfieberimpfstelle), bzw. an einen Reisemediziner, zum Zwecke einer individuellen Reiseberatung, wenden. Bedenken Sie bitte auch, dass in der Regel spätesten vier Wochen vor Reisebeginn mit der Duchführung der Schutzimpfungen, eine Woche vorher auch mit der Einnahme der Malariamedikamente begonnen und diese über weitere vier Wochen nach Reiseende fortgeführt werden muss.

Überprüfen Sie bitte Ihren Impfpass auf Gültigkeit und Vollständigkeit der angegebenen Schutzimpfungen, bzw. wenden Sie sich zur Durchführung derselben an Ihren Hausarzt und einen Reisemediziner, bei einer Geschäftsreise ggf. auch an Ihren zuständigen Betriebsarzt.

Hier geht’s zur Reiseapotheke


Eine gute Reise wünscht
Ihr Cyberdoktorteam

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