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Reisemedizin

Leptospira

von Unbekannt , 07.07.01 21:38
hy cd-team !
werde in 2 tagen nach mumbai (indien)fliegen. habe gehört das dort 12 menschen gestorben sind,da sie eine infektion mit leptospiren hatten (ich glaub vom wasser her). wie kann ich vorbeugen und mich schützen. danke

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Re: Leptospira

von Cyberdoktor , 08.07.01 04:23
Liebe/r Cyberdoktor-Nutzer/in,

Leptospirosen sind unterschiedliche durch Leptospiren verursachte Infektionskrankheiten. Es handelt sich um eine häufig vorkommende, weltweit verbreitete meldepflichtige Erkrankung aus dem Kreis der Zoonosen: Von Wirbeltieren auf den Menschen übertragbare Erkrankungen.

Leptospiren sind „helikal gewundene Schraubenbakterien“ (Durchmesser ca. 0,1 mm, Länge 6 - 12 mm). Zu den Leptospirosen gehören die Weil-Krankheit, das Kanikola-Fieber, das Feld-, Schlamm- und Erntefieber, die Schweinehüterkrankheit und die Reisfeldleptospirose.

Die Erreger sitzen in warmblütigen Tiere (insbesondere Ratten, Mäuse, Schweine, Hunde, Katzen, auch Pferde, Schafe, Ziegen und Rinder). Sie werden mit dem Urin ausgeschieden. Die Infektion des Menschen erfolgt durch Kontakt mit leptospirenhaltigem Urin, bzw. mit entsprechend kontaminierten Materialien – idealerweise über offene Wunden, aber auch gesunde Schleimhäute (Augenbindehäute). Eine Übertragung von Mensch zu Mensch erfolgt nicht.

In saurem, trockenem und/oder kaltem Milieu können Leptospiren nicht lange überleben. Nach einer Inkubationszeit von etwa 7-12 Tagen kommt es als Zeichen einer typischen Leptospiroseinfektion zu einem zweiphasigen Fieberverlauf: Beginn mit hohem Fieber, Allgemeinerscheinungen und Gelenkschmerzen, nach vorübergehender Besserung erneuter Fieberanstieg. In der zweiten Woche kann es zur Ausbildung einer Hirnhautentzündung oder auch einer lebensbedrohlichen Nierenstörung und Blutungsneigung kommen. Die Therapie der Erkrankung erfolgt antibiotisch.

Um eine Leptospiroseinfektion zu vermeiden sollten Sie v.a. den Kontakt mit möglicherweise erregerhaltigem Material (da reicht u.a. schon eine Pfütze, auch kontamierte Seen) meiden. Ansonsten Schutzkleidung tragen: z.B. Gummistiefel. Zusätzlich besteht die Möglichkeit einer Schutzimpfung mit abgetöteten Erregern für sog. besonders Exponierte – zu diesen gehören u.a. Tierärzte, Laborpersonal, Tierpfleger, Metzger, Schlachthofpersonal, Reisfeld- und Kanalarbeiter, Bergarbeiter und (hier kommen die Touristen zum Zuge) auch Wassersportler.

Einen schönen Urlaub
wünscht Ihr Cyberdoktor-Team

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