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Reisemedizin

Nepal

von joerghebel , 23.10.00 23:38
Ich möchte Im März 2001 nach Nepal reisen. Welche Impfungen sind hierfür empfohlen?
Welche besonderen Vorsichtmaßnahmen sollten getroffen werden (die hygienischen Umstände sollen dort ja recht bedenklich sein)?

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Re: Nepal

von Cyberdoktor , 24.10.00 05:14
Lieber Joerg,

Angenommen Sie sind gesund und reisen aus Deutschland nach Nepal ein, werden
grundsätzlich die auch in Deutschland empfohlenen Schutzimpfungen (Tetanus, Polio, Diphterie) angeraten, ebenso gilt die Empfehlung einer Typhus- und einer Hepatitis-A-Schutzimpfung.
Insbesondere bei längerem Aufenthalt (Risikoreisen), intensivem Kontakt zur Bevölkerung, z.B. Tätigkeit im Gesundheitswesen, ist eine Intensivierung des Impfschutzes gegen Hepatitis-B (auch zu empfehlen vor medizinischer / zahnmedizinischer Versorgung), Meningokokkenmeningitis, Japanische Enzephalitis, und Tollwut anzuraten.
Das Infektionsrisiko einer Meningokokkenmeningitis besteht insbesondere in den Monaten von November bis Mai. Ein erhöhtes Erkrankungsrisiko für die Japanische Enzephalitis besteht ausserhalb Ihrer Reisezeit, von Juli bis Dezember.

In Nepal werden auch Cholerafälle dokumentiert. Wegen der begrenzten Wirksamkeit injizierbarer Choleraimpfstoffe wird eine Choleraschutzimpfung von der WHO nicht empfohlen, von den Einreisebehörden Nepals wird sie nicht verlangt.

Sollten Sie über ein Drittland bei dort bekanntem Gelbfieber (Gelbfieberendemiegebiet) einreisen, ist eine Gelbfieberimpfung erforderlich.

Je nach Reiseziel besteht ganzjährig ein geringes bis mittelgradiges Malariainfektionsrisiko. Ein mittelgradiges Malariainfektionsrisiko besteht in der Grenzregion zu Indien, in den Teraigebieten sowie in den Waldgebieten von Dhanukka, Mahotari, Kapilvastu, Bara, Parsa, Rautahat und Sarlahi. Ein geringes Malariarisiko gilt in den übrigen Landesregionen. Katmandu und Höhengebiete über 1300 Meter gelten als malariafrei. Eine Medikamentenresistenz (Chloroquin) wird beschrieben, als Malariaprophylaxe empfohlen wird Chloroquin und Proguanil. Diesbezüglich und wegen der schnell wechselnden Resistenzenlage sollten Sie sich in jedem Falle an eine reisemedizinische Ambulanz, bzw. einen Reisemediziner, zum Zwecke einer individuellen Reiseberatung wenden. Bedenken Sie bitte auch, dass in der Regel spätesten eine Wochen vor Reisebeginn mit der Einnahme der Malariamedikamente begonnen und diese über weitere vier Wochen nach Reiseende fortgeführt werden muß.

Bezüglich der allgemeinen Hygienemaßnahmen, gelten die bekannten Regeln: Wasser abkochen, Früchte schälen ("cook it, peel it, or forget it"). Beachten Sie auch unsere Tipps zur Reiseapotheke.

Überprüfen Sie Ihren Impfpass auf Gültigkeit und Vollständigkeit der angegebenen Schutzimpfungen, bzw. wenden Sie sich zur Durchführung derselben an Ihren Hausarzt und einen Reisemediziner, bei einer Geschäftsreise auch an Ihren zuständigen Betriebsarzt.


Eine gute Reise wünscht
Ihr Cyberdoktorteam

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