Hallo,
"31. Mai 2008, unser Sohn knapp 8) kam von einem Ausflug nach Hause 3 Zecken wir haben sie entfernt - uns das DAtum gemerkt - leben im Schwarzwald also Seuchengebiet"
dann ist in der Folge erhöhte Aufmerksamkeit nötig.
"17. Juli abendser klagt starke Kopfschmerzen, wurde lichtscheu und hatte bis 39,4 Grad Fieber. Anruf beim diensthabenden Kinderarzt der zudem unser Kinderarzt ist - morgen vorbei kommen wir gingen hin Diagnose nachdem er ihm den Kopf einmal nach vorne gedrückt hatte"
nach Zeckenbissen gewiss ein guter Grund, den Arzt aufzusuchen, der Arzt muss dann durchaus sehr genau einen Zusammenhang prüfen. Nach so langer Zeit waren dies aber nicht die typischer Weise bereits einige Tage nach dem Zeckenbiss auftretenden grippeähnliche Symptome ( Kopfschmerzen, Muskelschmerzen, leichte Lymphknotenschwellungen, Fieber), die auf eine Borreliose deuten.
"Sommergrippe, bis in 4 Tagen ist er wieder fit "
der Arzt hätte hier evtl. einen Zusammenhang mit den Zeckenbissen annehmen sollen.
Eine routinemäßige, prophylaktische Behandlung mit Antibiotika nach jedem Zeckenstich wird hierzulande zwar nicht empfohlen, im Falle Ihres Sohnes musste man aber an eine Borreliose denken und hätte möglicherweise direkt behandeln sollen. Evtl. war dies aber wirklich einfach zufällig eine Sommergrippe. Wir würden dem Arzt angesichts des zeitlichen Ablaufs da keinen Vorwurf machen.
"31. Juli - nachmittags kam mir sein Gesicht irgendwie verändert vor...Verdacht auf Hirnhautentzündung. morgen früh in die Kinderklinik...Verdacht bestätigte sich - eine durch Borrelien ausgelöste beginnende Hirnhautentzündung mit beginnender halbseitiger GEsichtslähmung. "
bravo, Sie sind sehr aufmerksame Eltern. Das ist natürlich der worst case, Sie waren beim Arzt und es wurde die Borreliose noch nicht erkannt (der Zeitpunkt und die Symptome waren aber beim ersten Arztbesuch nicht typisch). Gut, dass Sie weiter aufgepasst haben.
"sofort wurde dort Antibiotikatherapie begonnen. die halbseitige Gesichtslähmung ging binnen 4 Tagen vollständig zurück. als das Ergebnis aus dem Labor vorlag konnten wir nach Hause - die Antibiotikatherapie wurde insgesamt 14 Tage fortgesetzt. bis 13.08. also)"
es wurde mit Antibiotika Infusionen? Das wäre richtig. Die Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für pädiatrische Infektiologie (DGPI)
zur Lyme-Borreliose sagen : Alle Formen der Neuro- und Arthroborreliose werden in Deutschland mit parenteralen Antibiotika (also Infusionen!) behandelt. Eine ambulante Infusions-Behandlung ist möglich, Behandlungsdauer: mindestens 14 Tage.
"Allerdings die ersten 4 Tage in der KLinik wurde Cortison dazu gegeben. die setzte unser Kinderarzt dann als er die Infusionen verabreichte wieder ab"
ist auch nicht nötig.
"- unser Sohn ist eigentlich gegen Hirnhautentzündung geimpft ..."
aber nicht gegen eine Neuroborreliose.
"wirklich richtig erholt hat er sich davon nicht - er wirkte lebhaft aber sobald er sich anstrengte begann er zu schwitzen ..."
eine vollständige Erholung nach schweren Infektionen kann dauern.
"letzten Montag dann hatte er Husten - Schnupfen - ja so ungefähr wie einmal angeschalten - ohne Vorzeichen ansonsten war das auf einmal da. wurde egal was wir versuchten Hustensaft, viel Trinken, Lutschbonbons ...) nicht besser - also dann lezten Mittwoch wieder zum Kinderarzt."
früher oder später sind nun wieder die für Kinder ganz normalen Erkrankungen zu erwarten.
"allerdings waren alle befragten Symptome negativ sowohl zu Asthma wie auch zur Lungenentzündung. kein Fieber, schläft die ganze Nacht, bewegt sich, isst nicht weniger ...)"
dann kann doch einfach ein ganz normaler Atemwegsinfekt vorliegen.
"nach den Tropfen hatten wir ein hyperaktives Kind - aber gut..."
eine Nebenwirkung diverser Anti-Asthmamittel.
"Freitag er röchelt und er wird kurzatmiger. er ist eigentlich eine Quasselstrippe. ich sagte durchaus als mal - ich weiß nicht wo du die Luft herholst - da holte er durchaus im Satz Luft. - ab zum Kinderarzt."
richtig bei einer Zustandsverschlechterung.
"ja noch immer keine genaue Diagnose - könnte beides sein - die Tropfen werden durch Inhalieren ersetzt - wir bekommen ein Makrolidantibiotikum ...
sinnvoll.
"ich werde morgen zwar zum Kinderarzt gehen "
bei anhaltenden Symptomen ist das sinnvoll. Für Panik sehen wir aber keinen Grund.
"- aber irgendwo fühle ich mich dort nicht gerade gut aufgehoben im Moment. "
der Arzt sollte eine solche Standarderkrankung gut beurteilen können.
"was würden Sie als weiterezusätzliche Schritte empfehlen - ich lese röntgen sollte man...ich lese Sauerstoffgehalt im Blut messen ..."
das kommt sehr auf den Zustand des Patienten an, normalerweise ist das nicht nötig.
Beste Grüsse und Alles Gute, halten Sie uns auf dem Laufenden
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