Hallo,
"Sie war noch sehr klein, aber es können schon so um die 12 Stunden gewesen sein."eine sehr kleine Zecke hat es sich in der Regel erst vor kurzer Zeit auf der Haut gemütlich gemacht, sind unter 24 Stunden vergangen, hatte die Zecke vermutlich noch keine Gelegenheit, die Borrelien-Bakterien in den Wirtskörper weiterzugeben.
"Die Stelle war sehr rot und geschwollen (0,7x1,8 cm)und hat furchtbar gejuckt."typische Abwehrreaktion des Immunsystems auf Insektenbiss und -Stiche aller Art (Schmutz, Insektensekrete reizen die Abwehr).
"Nach etwa einer Woche war davon aber nix mehr zu sehen. Jucken tut es noch, wenn ich an die Stelle komme."normaler Verlauf.
"Eine Woche nach dem Biss bekam ich Kopfschmerzen, die bis heute anhalten. ...seit ebenfalls einer Woche das Knie weh tut...die gleichen Symptome im rechten Handgelenk und im Ellenbogen. "gewiss Gründe für die Kontrolle durch den Arzt.
"in der 7. Woche schwanger"Glückwunsch!
"Allerdings könnte das ja wirklich an der Schwangerschaft liegen."richtig, die genannten Symptome (Gelenkschmerzen, Kopfschmerzen, Müdigkeit) können auch den hormonellen Veränderungen im Rahmen der Schwangerschaft geschuldet sein.
"Als ich mit den Symptomen bei meiner Ärztin war, meinte sie, ich soll abwarten."eine abwartende Haltung ist nur dann möglich, wenn die Ärztin sicher ist, dass die Zecke noch keine Zeit hatte, Borrelien zu übertragen bzw. die Symptome eher nicht für eine Borreliose sprechen. In vielen Fällen wird dann einfach genau beobachtet, ob sich Borreliose-typische Beschwerden zeigen, z.B. die Wanderröte. Die von Ihnen genannten Symptome wären allerdings mit einer Borreliose zu vereinbaren, man sollte genauer hinsehen.
"etwas anderes von der Zecke Übertragenes ist?"Zecken kommen in unseren Breiten nur noch als Überträger der FSME Viren in Frage, zu dieser Gehirnhautentzündung passen die genannten Symptome aber überhaupt nicht.
"Ein Bluttest wäre ja noch nicht aussagefähig - gibt es eine andere Testmöglichkeit?"die Aussagekraft der diversen Borrelientests ist in der Tat begrenzt (positiver Test beweist keine Erkrankung, negativer Test schliesst Infektion nicht aus), siehe
Lyme-Borreliose RKI-Ratgeber für Ärzte
. Bei anhaltenden Symptomen kann der Arzt aber prüfen, ob im Blut sonstige Entzündungsanzeichen vorliegen.
"Angst habe, dass sich das auf das Baby auswirken kann"Eine Infektion des Feten ist bei einer mütterlichen Borreliose-Erkrankung extrem selten, siehe z.B.
Schwangerschaft und Lyme Borreliose - häufige Fragen und Antworten (niedersaechsisches aerzteblatt 09/2001)
.
"Haben Sie einen Rat, wie ich weiter verfahren soll?"holen Sie eine zweite Meinung ein, z.B. in einer Uniklinik, die dortigen Experten dürften bezüglich der Borreliose-Diagnostik die grösste Erfahrung haben . Es wäre schön, wenn Sie uns bei Gelegenheit hier über den weiteren Verlauf berichten würden, wir wissen gern, wie es weiter geht, Sie helfen damit auch anderen Betroffenen.
"falls ich einen Fachmann auf dem Gebiet nennen könnte, sich telefonisch bei diesem erkundigen würde und Rücksprache halten würde."die Ärztin kann sich an das
Robert Koch-Institut
wenden.
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