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Reisemedizin

besuch krueger park

von kwolter , 28.09.00 22:38
ich werde mitte oktober einen dreitaegigen aufenthalt in einer lodge im suedteil des krueger parks haben. ich habe gehoert es gibt spezielle malaria tabletten fuer bestimmte gebiete, weil nicht alle medikamente ueberall schutz bieten. koennen sie mir wirksame tabletten fuer die entsprechende reisezeit und gebiet empfehlen ?

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Re: besuch krueger park

von Cyberdoktor , 29.09.00 02:16
Lieber Herr Wolter,

Reisebeginn Mitte Oktober - die Zeit wird knapp, jetzt ganz schnell zum Reisemediziner zur individuellen Impfungsplanung, insbesondere wegen der spätestens eine Woche vor Reiseanfang zu beginnenden dringend erforderlichen Malariaprophylaxe. Vorausgesetzt Sie sind gesund und reisen aus Deutschland nach Südafrika ein:
In Südafrika, besteht ein ganzjähriges Malariarisiko. Von Oktober bis Mai wird der Krüger Nationalpark in die Regionen mit hohem Malariainfektionsrisiko eingeordnet. Überwiegendes Vorkommen des Erregers der Malaria tropica. Es gibt Meldungen über Chloroqinesistenzen, Empfehlung der Mefloquineinnahme. Wie o.a. ist eine Vorstellung beim Reisemediziner zur Verordnung der erforderlichen Medikation, unter Berücksichtigung der aktuellen Resistenzlage, und der individuellen Gesundheitslage in jedem Fall vor Reiseantritt erforderlich. Dabei beachten Sie bitte nochmals, dass Sie schlecht in der Zeit liegen, da in der Regel spätesten vier Wochen vor Reisebeginn mit der Duchführung der Schutzimfungen, eine Woche vorher auch mit der Einnahme der Malariamedikamente begonnen werden muss. Die Fortführung der Malariamedikation muss über vier weitere Wochen nach Verlassen des Risikogebietes fortgeführt werden.

Grundsätzlich anzuraten sind die auch in Deutschland empfohlenen Schutzimpfungen (insbes. Tetanus, Polio, Diphterie), ebenso gilt die Empfehlung einer Typhus- und einer Hepatitis-A-Schutzimpfung.
In Südafrika weit verbreitet ist auch die Hepatitis-B. Im Falle intensiver Bevölkerungskontakte und / oder absehbar vor Ort erforderlicher medizinischer / zahnmedizinischer Versorgung, ist eine Intensivierung des Impfschutzes gegen Hepatitis-B, z.B. in Form einer Hepatitis-A- und -B-Kombinationsimpfung anzuraten. Bei Risikoreisen ist ergänzend eine Schutzimpfung gegen Typhus und Tollwut ratsam. Im Hinblick auf Ihre Reisedauer nicht zwingend erforderlich, aber abhängig von der Reiseintensität (s.o.).

Eine Gelbfieberimpfung ist bei Direkteinreise aus Deutschland nicht, bei Einreise aus Gelbfieberendemiegebieten jedoch erforderlich.
Bitte überprüfen Sie Ihren Impfpass auf Gültigkeit und Vollständigkeit der angegebenen Schutzimpfungen, bzw. wenden Sie sich zur Durchführung derselben an Ihren Hausarzt und einen Reisemediziner (Malaria s.o.), bei einer Geschäftsreise ggf. auch an Ihren zuständigen Betriebsarzt.

Jetzt noch zum Abschluss: Meiden Sie den Kontakt mit Süsswasser (Flüsse, Seen, auch Pfützen). Dort besteht über Hautkontakt, oder auch Verschlucken verunreinigten Wassers Infektionsgefahr mit dem Pärchenegel (Schistosoma). Sog. Zerkarien (Entwicklungsstufe des Egels), bohren sich durch Haut oder Schleimhäute und wandern dann durch die Blutgefässe in Leber, Darm oder Blase, wo sie viele Jahre prächtig leben können (Bilharziose). Eine Schutzimpfung vor parasitären Erkrankungen gibt es nicht.
Unter Berücksichtigung der gegebenen Empfehlungen aber sind Sie gut gewappnet.

Eine gute Reise und viele Elefanten, Giraffen, Nilpferde, Nashörner, Löwen, Leoparden, Kudus....... wünscht
Ihr Cyberdoktorteam

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