Lieber Cyberdoktorklient,

wir nehmen an, Sie sind gesund und reisen aus Deutschland nach Indien ein. Zunächst sind grundsätzlich die auch in Deutschland empfohlenen Schutzimpfungen (Tetanus, Polio, Diphterie) angeraten, ebenso gilt die Empfehlung einer Typhus- und einer Hepatitis-A-Schutzimpfung. In Indien ist, insbesondere bei längerem Aufenthalt (Risikoreisen), intensivem Kontakt zur Bevölkerung, z.B. Tätigkeit im Gesundheitswesen, eine Intensivierung des Impfschutzes gegen Hepatitis-B (auch zu empfehlen vor medizinischer / zahnmedizinischer Versorgung!), Japanische Enzephalitis, Meningokokken, Cholera und Tollwut anzuraten.
Allerdings wird bei Kurzreisen wie in Ihrem Fall von der WHO eine Choleraimpfung, nicht zuletzt auch wegen der begrenzten Wirksamkeit, nicht angeraten.

Meningokokkenendemiegebiet bestehen von Mai bis Oktober vorviegend in Dehli und nördlichen Landesteilen. Die Erreger der japanischen Enzephalitis sind in Goa von Mai bis Oktober anzutreffen, also bei einer Weihnachtsreise wenig wahrscheinlich.

Sollten Sie über ein Drittland bei dort bekanntem Gelbfieber (Gelbfieberendemiegebiet) einreisen, ist eine Gelbfieberimpfung erforderlich.
Im Falle eines plötzlichen Sinneswandels, z.B. Sie wollen in Indien studieren, oder Sie benötigen ein Visum mit über einjähriger Dauer, dann fordert die indische Regierung von Ihnen einen HIV-Test. Mit ein bisschen Geduld kommt man auch um einen solchen herum: ab dem siebzigsten Lebensjahr, das scheinen die Vertreter der indischen Administration zumindest anzunehmen, endet der Spass am Sex. Ein HIV-Test jedenfalls ist unter den angegebenen Bedingungen nur zwischem dem 18. und 70. Lebensjahr erforderlich.

Wichtig zu wissen: Indien ist Malariagebiet. Nahezu in allen Landesteilen unter 2000 Meter wird von einem mittleren Malariarisiko ausgegangen. In Stadtzentren wird ein geringes Malariarisiko angenommen. Insbesondere aus östlichen Landesteilen sind Chloroquinresistenzen bekannt. Fazit: Impfung erforderlich, Vorstellung beim Reisemediziner zur Verordnung der erforderlichen Medikation. Dabei bedenken Sie bitte, dass in der Regel spätesten vier Wochen vor Reisebeginn mit der Duchführung der Schutzimfungen, eine Woche vorher auch mit der Einnahme der Malariamedikamente begonnen werden muss. Die Fortführung der Malariamedikation muss über vier weitere Wochen nach Reiseende fortgeführt werden.

Überprüfen Sie Ihren Impfpass bitte auf Gültigkeit und Vollständigkeit der angegebenen Schutzimpfungen, bzw. wenden Sie sich zur Durchführung derselben an Ihren Hausarzt und einen Reisemediziner (Malaria s.o.), bei einer Geschäftsreise ggf. auch an Ihren zuständigen Betriebsarzt.

Eine gute Reise wünscht
Ihr Cyberdoktorteam

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