Liebe/r Reisende/r,
Gambia im September, Reisedauer drei Monate: wir setzen voraus Sie sind gesund und reisen aus Deutschland nach Gambia ein: Grundsätzlich anzuraten sind die auch in Deutschland empfohlenen Schutzimpfungen (insbes. Tetanus, Polio, Diphterie), ebenso gilt die Empfehlung einer Typhus- und einer Hepatitis-A-Schutzimpfung. Gambia ist Gelbfieberendemiegebiet. Daher die WHO-Empfehlung einer Gelbfieberimpfung, falls Sie sich nicht ausschliesslich in Stadtgebieten aufhalten wollen.
Gambia ist ein sehr armes Land mit niedrigem Hygienestandard. Die durchschnittliche Lebenserwartung der 1,12 Millionen Einwohner liegt bei etwa 45 Jahren und ist damit eine der niedrigsten der Welt. Auf dem Boden eines niedrigen Hygienestandards in Verbindung mit einer unzureichenden medizinischen Versorgung ist Gambia ein Land mit hoher Hepatitis-B-Durchseuchung. Bei einer, wie von Ihnen geplant, längeren Aufenthaltsdauer, bei möglichem engem Kontakt zur Bevölkerung, z.B. Tätigkeit im Gesundheitswesen, ist auch eine Intensivierung des Impfschutzes gegen Hepatitis-B, z.B. in Form einer Hepatitis-A- und -B-Kombinationsimpfung (auch zu empfehlen vor medizinischer / zahnmedizinischer Versorgung!), weiter gegen Meningokokken und Tollwut anzuraten.
Trotz Bedenken seitens der WHO bezüglich einer Choleraimpfung (begrenzte Wirksamkeit), wird gelegentlich von den Einreisebehörden eine Choleraimpfung verlangt. Diesbezüglich sollten Sie sich rechtzeitig nochmals bei der Vertretung Gambias informieren.
Die Gefahr der Infektion mit einer Meningokokkenmeningitis besteht vor allem im Zeitraum von Dezember bis Mai, aber auch bei engerem Bevölkerungskontakt.
Jetzt zur Malaria: In Gambia besteht ein ganzjähriges hohes Malariarisiko. Dies in allen Landesteilen. Überwiegendes Vorkommen des Erregers der Malaria tropica. Es gibt Meldungen über Mehrfachresistenzen gegenüber Malariamedikamenten. Eine Vorstellung beim Reisemediziner zur Verordnung der erforderlichen Medikation, unter Berücksichtigung der aktuellen Resistenzlage, ist in jedem Falle rechtzeitig vor Reiseantritt erforderlich. Dabei bedenken Sie bitte, dass in der Regel spätesten vier Wochen vor Reisebeginn mit der Duchführung der Schutzimfungen, eine Woche vorher auch mit der Einnahme der Malariamedikamente begonnen werden muss. Die Fortführung der Malariamedikation muss über vier weitere Wochen nach Reiseende fortgeführt werden.
Überprüfen Sie Ihren Impfpass bitte auf Gültigkeit und Vollständigkeit der angegebenen Schutzimpfungen, bzw. wenden Sie sich zur Durchführung derselben an Ihren Hausarzt und einen Reisemediziner (Malaria s.o.), bei einer Geschäftsreise ggf. auch an Ihren zuständigen Betriebsarzt.
Und noch eine Empfehlung: Meiden Sie den Kontakt mit Süsswasser (Flüsse, Seen, auch Pfützen). Dort besteht über Hautkontakt, oder auch Verschlucken verunreinigten Wassers Infektionsgefahr mit dem Pärchenegel (Schistosoma). Sog. Zerkarien (Entwicklungsstufe des Egels), bohren sich durch Haut oder Schleimhäute und wandern dann durch die Blutgefässe in Leber, Darm oder Blase, wo sie viele Jahre prächtig leben können (Bilharziose). Eine Schutzimpfung vor parasitären Erkrankungen gibt es nicht.
Aber keine Angst, unter Berücksichtigung der gegebenen Empfehlungen sind Sie gut gewappnet.
Eine gute Reise wünscht
Ihr Cyberdoktorteam
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