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Reisemedizin

Re: Thailand - Impfungen Tochter, 6 Jahre

von Cyberdoktor , 13.06.08 18:21
Hallo,

"wir reisen im August 08 nach Thailand und haben unsere 6-jährige Tochter im Schlepp."
es ist sehr vorbildlich, dass Sie sich Gedanken um einen besonderen Schutz für Ihre Tochter machen und bereits jetzt recherchieren.

Denn Fernreisen dieser Art mit Kindern erfordern in der Tat eine gute Planung, da die Kinder leichter an Infektionskrankheiten aller Art erkranken und die Symptome dann deutlich schwerer als bei Erwachsenen verlaufen können (z.B. bei Durchfall oder Malaria). Auch Flüssigkeitsverlusten durch Schwitzen bei sehr hohen Temperaturen können leicht auftreten.

Generell gilt: sehr kurze Reisen (1-2 Wochen) in Länder mit extrem anderen Klimaverhältnissen sind eher ungünstig und für viele Kinder eine Belastung, da sie dann keine Zeit haben, sich auf die neuen Bedingungen einzustellen (Langstreckenflug, Zeitumstellung, Klima), wenn dann eine typische Durchfallserkrankung dazu kommt, ist ein Grossteil des Kurzurlaubs mit der Umstellung und Erkrankung belastet. Wenn man also mit Kindern in ein fernes tropisches Land reist, dann besten nicht nur für eine Kurzreise.

Kleinkinder(unter fünf Jahren, im Einzelfall den Kinderarzt fragen) sollten sogar nur bei unvermeidbaren Reisen (beruflich) in die Tropen mitgenommen werden.

"Deswegen haben wir ziemlich alle Hotels im Land und Transporte vorgebucht"
das ist sinnvoll, man sollte die Reiseroute unbedingt kennen und vom Arzt z.B. darauf prüfen lassen, ob Malariagebiete betroffen sind.

"und werden beim Essen natürlich auf Hygiene achten."
Das ist sehr gut, siehe dazu auch unsere ausführlichen Beiträge oben in diesem Themenblock ("Cook it, peel it, or leave it"), wir möchten an dieser Stelle noch einmal auf gern vergessenen Gefahren hinweisen: Durchfallerreger können auch in Eiswürfeln oder Speiseeis lauern, ausserdem sollte man die Zähne nicht mit Leitungswasser putzen.

"Impfungen gegen Hep A B haben wir."
sehr gut, fast jeder zweite Hepatitis A Erkrankte hat sich auf Reisen angesteckt, davon auch einige hundert Kinder.

"Sollte man sich gegen Typhus generell impfen lassen ?"
die Typhusimpfung wird nur für Reisende empfohlen, die sich besonders schlechten hygienischen Verhältnissen aussetzen, d.h. Reisen in Länder mit unzureichender Hygiene und Trinkwasserversorgung Rucksack- und Abenteuerreisenden.

" Und wie sieht es mit Malaria in der Region Khananchabury aus Süden, River Kwai, Grenze Myanmar) Dort sind wir 3 Tage."
Die Region Kanchanaburi (diese meinen Sie vermutlich) ist liegt im Westen von Thailand, dort ist von einem Malaria Risiko auszugehen, die deutsche Gesellschaft für Tropenmedizin und Internationale Gesundheit e.V. sagt ja zu Thailand:
Erhöhtes Risiko in den Grenzgebieten im Nordwesten zu Myanmar (Tak) und im Südosten zu Kambodscha (Trat).

Ganzjähriges Risiko in den übrigen Gebieten, inkl. Touristengebiete im Goldenen Dreieck, Küsten, Khao Sok National Park und auf einigen Inseln z.B. Ko Chang und Ko Mak vor Trat.

Wir würden mit Kindern generell von eine Reise in ein Gebiet mit Malariarisiko abraten, und nur in den malariafreien Gebieten Urlaub machen, als malariafrei gelten in Thailand: Bangkok, Chanthaburi, Chiang Mai, Chiang Rai, Pattaya, Phuket, Ko Samui.

An die Tatsache, das der Kwai Bereich ein Malariagebiet war und ist, erinnerte der Film "Die Brücke am Kwai" der den Eisenbahnbau durch britische Kriegsgefangene, die in grosser Zahl an Malaria verstarben, darstellt.

Sogar wenn Erwachsene in einem Gebiet mit nur geringerem Malariarisiko lediglich eine Notfallmalariamediaktion mitführen müssen, ist es möglich, das ein Kind bereits eine medikamentöse Malariaprophylaxe nehmen muss, also die Tabletten vor und während der Reise einnehmen sollte (da Malaria wie gesagt bei Kindern oft einen schwereren Verlauf nimmt). Dies muss aber der Reisemediziner im Einzelfall entscheiden.

Weitere wichtige Infos speziell für Eltern:

Jeder Tierkontakt ist zu vermeiden, kein bei Kindern beleibtes Streicheln oder Füttern (z.B. Tollwutrisiko).

Erneut der Hinweis auf die Gefährlichkeit von Binnengewässern: lassen Sie Ihr Kind niemals in einem See planschen, dort können gefährliche Parasiten warten.

Ihr Kind muss stets Schuhe tragen, barfusslaufen ist in tropischen Ländern zu gefährlich.

Schützen Sie Ihre Tochter vor der Sonne, ihre Haut ist sehr empfindlich und jeder Sonnenbrand erhöht das Hautkrebsrisiko, ausserdem droht eine Überhitzung. Lassen Sie Ihr Kind viel trinken. Schützen Sie den Kopf mit einer Kopfbedeckung und die Augen mit einer guten Sonnenbrille.

Lassen Sie den Impfschutz Ihres Kindes für alle in Deutschland empfohlenen Schutzimpfungen (z.B. Diphtherie, Tetanus) vom Kinderarzt überprüfen, möglicht bereits jetzt, falls doch noch nachgeimpft werden muss, denn viele Impfungen sollten optimalerweise einige Wochen vor Reiseantritt stattfinden.

Kommt es nach der Fernreise bei der Tochter zu fieberhaften Erkrankungen, sollten Sie dem Kinderarzt mitteilen, dass Sie in einem exotischen Land waren, dies gilt auch, wenn die Erkrankung nach langer Zeit auftritt, z.B. nach 10 Monaten).

Bitte gehen Sie unbedingt zu einem Reisemediziner, schreiben Sie uns, was er zu der geplanten Reiseroute, insbesondere in Gebiete mit Malariarisiko sagt, wir müssen den Abstecher mit Kind in Malariagebiete von hier aus ablehnen.

Beste Grüsse

Ihr Cyberdoktor-Team

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Thailand mit Kindern

von Koroni , 21.06.08 08:15
Hallo Cyberdoktor-Team

gibt es auch Informationen zur Malariagefahr für Ko Tao und die Küste zwischen Surat Thani und Nakhon Si Thammarat Gegend Khanom Sichon)? Wir reisen auch mit kleinen Kindern und sind deshalb sehr vorsichtig)
Herzlichen Dank vorab
Koroni

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Re: Thailand mit Kindern

von Cyberdoktor , 21.06.08 10:28
Hallo Cyberdoktor-Team

"gibt es auch Informationen zur Malariagefahr für Ko Tao und die Küste zwischen Surat Thani und Nakhon Si Thammarat Gegend Khanom Sichon)?"
selbstverständlich, es gelten die oben genannten Empfehlungen der deutschen Gesellschaft für Tropenmedizin und Internationale Gesundheit e.V.:

Recht sicher malariafrei sind in Thailand ausschliesslich: Bangkok, Chanthaburi, Chiang Mai, Chiang Rai, Pattaya, Phuket, Ko Samui.

In allen übrigen Gebieten ist von einem ganzjährigen Risiko auszugehen, auch in den von Ihnen genannten, z.B. wurde für das Gebiet Surat Thani im Jahr 2002 von ca. 2700 Malariafällen in der einheimischen Bevölkerung berichtet (Bureau of Epidemiology, Thailand).

" Wir reisen auch mit kleinen Kindern"
Thailand ist dann gewiss kein optimales Reiseziel, Gebiete mit Malariarisiko erst recht nicht, lassen Sie sich von einem Reisemediziner beraten, schreiben Sie uns, was der Arzt sagt, wir freuen uns immer über eine Rückmeldung.


Beste Grüsse

Ihr Cyberdoktor-Team

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Thailand-Trip Rucksack

von Alex_Muntean , 08.07.08 23:19
Hallo Cyberdoktor-Team,
fliege am 7.8. mit einem freund nach thailand für 4 wochen. wollen eine rucksack-tour machen von chiang mai bis zu den krabi-inseln wenn man die so schreibt?), mit verschiedenen stationen. wir überlegen uns auch, ob wir kurz nach kambodscha, laos oder vietnam fahren. mein arzt hat mir empfohlen im internet zu recherchieren, wie man aktuell malaria behandelt, da es verschiedene tabletten geben soll. besteht ein erhöhtes malaria-risiko?
ist es nötig sich gegen die japanische encephalitis zu impfen, in dieser zeit?
haben sie sonst noch irgendwelche ratschläge zum thema impfung?

danke im voraus

gruß alex

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Re: Thailand-Trip Rucksack

von Cyberdoktor , 14.07.08 00:34
Hallo Alex,

"fliege am 7.8. mit einem freund nach thailand für 4 wochen."
dann ist es für Rucksacktouristen, die besonderen Risiken ausgesetzt sind, höchste Zeit zum Reisemediziner zu gehen!

"wollen eine rucksack-tour machen von chiang mai bis zu den krabi-inseln wenn man die so schreibt?), mit verschiedenen stationen. wir überlegen uns auch, ob wir kurz nach kambodscha, laos oder vietnam fahren."
Chiang Mai ist laut der Deutschen Tropenmedizinischen Gesellschaft zwar malariafrei, das gilt aber nicht für die Krabi Region oder den Rest von Thailand, dort wird zur Notfallmedikation geraten, siehe unsere ausführlichen Beiträge oben in diesem Themenblock.

Für das Malariarisiko in Kambodscha gilt (11/2009): Nahezu in allen Landesteilen unter 1.500m ist laut der Deutschen Tropenmedizinischen Gesellschaft von einem mittleren bis geringen Malariarisiko auszugehen, auch in Angkor Wat (Notfallmedikation). Minimales Risiko in der südlichen Mekongregion, Pnomh Penh gilt als malariafrei. Laos hat ausser in Vientiane ein Risiko im ganzen Land, auch dort bitte eine Notfallmedikation mitführen. . Auch Vietnam ist Malariagebiet.

Der Reisemediziner muss Ihnen als Rucksacktouristen auf jeden Fall eine Notfallmedikation gegen Malaria verschreiben.

"mein arzt hat mir empfohlen im internet zu recherchieren, wie man aktuell malaria behandelt, da es verschiedene tabletten geben soll."
Ihr Arzt beliebt zu scherzen? Man kann doch nicht dem Patienten sagen, dass er im Internet recherchieren soll, wenn es um potentiell lebensberdohliche Krankheiten geht. Gehen Sie bitte schnellstens zu einem Reisemediziner!

" besteht ein erhöhtes malaria-risiko?"
das kommt auf die Gebiete an. Ein geringes bis mittleres Risiko ist in vielen Landesteilen gegeben, ausser Sie bleiben in den als malariafrei deklarierten Gebieten. Daher ist ja der Reisemediziner Pflicht.

"ist es nötig sich gegen die japanische encephalitis zu impfen, in dieser zeit?"
nur wenn Sie länger (ca.4 Wochen) in ländlichen Gebieten bleiben.

"haben sie sonst noch irgendwelche ratschläge zum thema impfung?"
siehe die erste Seite des Themenblocks, für Rucksacktouristen, die sich auch in ländlicher Umgebung begeben sind je nach Einzelfall Typhus- und Tollwut-Impfungen anzuraten. Wenn Sie sich gegen Hepatitis A impfen lassen müssen (falls das noch nicht gemacht wurde), sollte man auch gleich eine Hepatitis-B Impfung durchführen. Gehen Sie schnell zum Reisemediziner (nicht zu einem normalen Hausarzt!), die Impfungen brauchen Zeit, schreiben Sie uns, was der Reisearzt sagt, wir freuen uns immer über eine Rückmeldung.

Beste Grüsse

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Auswandern nach Thailand

von SmartDevil , 07.10.08 18:08
servus,
also wenn ich hier alles richtig durchgegangen bin, dann sollte ich bei meinem vorhaben nach thailand pattaya) folgende impfungen in anspruch nehmen. tetanus, polis, diphterie, hep. a + b, jap. enzephalitis, typhus und tollwut. habe ich irgendetwas übersehen oder vergessen?
malaria brauche ich wohl eher nicht, oder?

könnt ihr eigentlich auch auskünfte über die beste art der krankenversicherung dort geben oder evtl. eine empfehlung?

danke und gruss,
ramon

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Re: Auswandern nach Thailand

von Cyberdoktor , 07.10.08 20:21
Lieber Ramon,

"also wenn ich hier alles richtig durchgegangen bin, dann sollte ich bei meinem vorhaben nach thailand pattaya) folgende impfungen in anspruch nehmen.
tetanus, polis, diphterie, hep. a b, jap. enzephalitis, typhus und tollwut."
Ein Schutz gegen Tetanus, Hepatitis A B, Poliomyelitis und Diphtherie ist bereits für ganz normale Touristen sinnvoll.

Da Ihr Vorhaben ein Langzeitaufenthalt ist, sind darüber hinaus in der Tat je nach weiterer Planung besondere Vorkehrungen zu treffen:

Einwanderer profitieren gewiss von einem Tollwutschutz (streunende Hunde finden sich sogar in den Städten).

Eine Impfung gegen die Japanische Enzephalitis ist nur angesagt, wenn Sie sich auch länger (d.h. ab ca. 4 Wochen, oder auch bei kürzeren, dafür aber häufigen Trips) in ländlichen Gebieten, in denen diese Krankheit verbreitet ist, aufhalten werden.

Wenn Sie sich wirklich nur in Pattaya oder grossen Städten aufhalten, alle genannten Hygienetipps beachten und keine Rucksacktouren machen, ist eine Typhusimpfung nicht unbedingt nötig. Wenn Sie aber abenteuerlustig bzw. aktiver sind und vorhaben auch mal in Gebiete zu reisen, wo es kein sicher sauberes Wasser gibt, bzw. man das "cook it, peel it, or leave it" nicht einhalten kann, oder wenn Sie glauben, das evtl. nach einigen Monaten oder Jahren Ihre Aufmerksamkeit bezüglich Hygieneregeln früher oder später nachlässt (was ja bei einem Daueraufenthalt durchaus verständlich wäre), dann sollten Sie gegen Typhus geschützt sein.

"malaria brauche ich wohl eher nicht, oder?"
nicht für Pattaya, dieses gilt laut der Deutschen Tropenmedizinischen Gesellschaft als malariafrei. Da es aber zu vermuten ist, dass Sie früher oder spätere einmal im Land herumfahren werden, können Sie sich bereits jetzt überlegen, eine sogenannten Malaria-Notfalltherapie (Standby) mitzuführen.

"könnt ihr eigentlich auch auskünfte über die beste art der krankenversicherung dort geben oder evtl. eine empfehlung?"
Sie brauchen eine internationale Krankenversicherung mit unbegrenzter Laufzeit, vorzugsweise von einem grossen europäischen Anbieter, unseres Wissens hat z.B. die Allianz derartige Angebote. Suchen Sie einmal in einer Suchmaschine, man findet dann diverse Firmen.

Beste Grüsse

Ihr Cyberdoktor-Team

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Reise im Februar

von Unbekannt , 04.01.09 00:59
Liebe Cyberdoktoren,
ich plane eine ca. dreiwöchige Reise nach Thailand. Diese wird vrs. aus ca. vier einzelnen Stopps bestehen. Meine Frage bezieht sich hauptsächlich auf die Jahreszeit. Sind im Februar besondere Anforderungen beachtenswert? Ist das Malariarisiko in dieser Zeit allgemein eher geringer oder höher?
Ich bedanke mich bereits im Voraus herzlich

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Re: Reise im Februar

von Cyberdoktor , 04.01.09 03:12
Hallo,

" Sind im Februar besondere Anforderungen beachtenswert? "
nein, alle Empfehlungen gelten jahreszeitunabhängig.

"Ist das Malariarisiko in dieser Zeit allgemein eher geringer oder höher?"
Die Deutsche Tropenmedizinische Gesellschaft sieht jahreszeitunabhängig je nach Region in Thailand ganzjährig ein geringes Malariainfektionsrisiko, siehe unsere ausführlichen Beiträge oben in diesem Themenblock. Für die genannten Schutzempfehlungen ist daher die Jahresszeit ohne Belang.

In der Regenzeit steigt in vielen Ländern die Mückenzahl und damit auch das Malariarisiko, in Thailand gibt es mehrere Regenperioden, die in unterschiedlichen Landesteilen zu unterschiedlichen Zeitpunkten beginnen, im Süden z.B. im Mai als kleine Regenzeit, dann wieder im August (grosse Regenzeit), man muss die Schutzmassnahmen daher so oder so beachten und kann keine Entwarnung für bestimmte Zeiträume gegeben.

Beste Grüsse

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Re Hepatitis A Impfung für Thailand wichtig?

von Unbekannt , 11.03.09 10:12
Haben alle die, die fragen ob sie sich gegen Hepatitis AB impfen lassen sollen, sich soch mal informiert was das eigentlich für eine Krankheit ist... Wenn ja, würdet ihr solche Fragen gar nicht stellen. Die 180€ zahlen sich also schnell aus. Bitte bitte geht dieses Risiko nicht ein... Folge Leberzirrhose

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