Hallo,
"seit einiger Zeit habe ich mehrere gesundheitliche Probleme, hauptsächlich im Darmbereich, aber auch immer wieder starke Kopfschmerzen und diverse Reaktionen auf Medikamente. Nun hat man bei mir eine deutliche Sorbitunverträglichkeit nach Test) festgestellt"die genannten Symptome müssen nicht durch eine Sorbitunverträglichkeit ausgelöst werden. Es kann auch ein reiner Zufallsfund ohne klinische Bedeutung sein.
Sorbit findet sich in natürlicher Form in Früchten, wie z.B. Eberesche, Pflaumen und Weißdorn), als Zuckeraustauschstoff E 420 in vielen Lebensmitteln. Bei einer Sorbit-Intoleranz (auch Sorbitunverträglichkeit oder Sorbitmalabsorption genannt) kann es zu Durchfall und Blähungen kommen, da der Darm das Sorbit nicht verwertet Bakterien das Sorbit als Nahrungsquelle nutzen (dabei entsteht dann jede Menge Gas).
"und vermutet, da ich extrem auf Rotwein reagiere, auch eine Histaminunverträglichkeit."eine Histamin-Intoleranz ist eine äusserst unwahrscheinliche Erklärung, ausserdem ist generell umstritten, ob tatsächlich das Histamin aus bestimmten Nahrungsmitteln Probleme verursachen kann.
Eine Studie spricht eher gegen einen Effekt von Histamin in Wein und Co.:
"Histamine content does not influence the tolerance of wine in normal subjects.", Kanny et al., Allerg Immunol (Paris). 1999 Feb;31(2):45-8.
Normalerweise wird der Botenstoff Histamin von bestimmte Abwehrzellen in der Haut, sogenannten Mastzellen, ausgeschüttet, meist nach Kontakt mit Antikörpern gegen bestimmte Krankheitserreger. Die Histaminfreisetzung soll den Körper vor eindringenden Krankheitserrregern schützen, es kann aber auch zu einer unnötigen Ausschüttung, z.B. bei Allergien oder Wärme kommen.
Histamin bewirkt, daß sich die Blutgefäße weitstellen (Folge: Rötung, Schwellung), ausserdem werden die Hautnerven stimuliert, es kommt zum Juckreiz und oft zu einer Quaddelbildung.
" Nun steht mir aber bald ein operativer Eingriff mit örtlicher Betäubung bevor. Muss ich da mit irgendwelchen Unannehmlichkeiten rechnen"es sollte keine Darmentleerung mit Sorbit durchgeführt werden.
Ansonsten ist Sorbit zwar auch in diversen Medikamenten erhalten, da es sich aber um keine Allergie handelt, kommt es normalerweise bei Einnahme einer kleinen Tablette mit winzigen Sorbitmengen nicht zu Symptomen, die Sorbit abbauenden Bakterien haben einfach nicht genug Futter, um nennenswerte Abbauprodukte zu produzieren. Bitte dennoch die Ärzte informieren.
"und gibt es Betäubungsmittel die ich auf keinen Fall vertrage?"kann man vorab nicht sagen. Narkose- oder Schmerzmittel enthalten zwar kein Histamin, können aber zu einer Freisetzung von körpereigenem Histamin führen.
Reden Sie auf jeden Fall mit dem Anästhesisten. Evt. habe Sie eine gewisse Neigung zu Allergien, er wird dann entsprechend vorsichtig sein wollen (und evt. vorbeugend sogar bestimmte Medikamente geben, die Histamin-Rezeptoren blockieren).
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