Hallo,
"Folgendes Phänomen tritt bei einer Freundin sowie deren Familie auf Nach der Aufnahme von Rinderprodukten jeglicher Art, Fleisch, Milch, Käse, etc, egal in welcher Verarbeitungsform sowie -stufe tritt heftiger Durchfall auf, nicht jedoch bei anderem Fleisch"es gibt zwar eine (Kuhmilch-)Eiweiss-Allergie, das jemand generell auf alle Produkte vom Rind, d.h. auch auf alle Arten Fleisch allergisch reagiert, ist sehr selten. Bedenken Sie: wenn ein Stück Fleisch in der Pfanne durchgebraten wird, verändern sich die Eiweisse unter Hitzeeinwirkung zu zufälligen und chaotischen Strukturen (diese völlig neuen räumlichen Anordnungen werden auch random coils, zufällige Wicklungen genannt), der Körper hat dann wenig Chancen, Antikörper zu bilden, die auch auf die nächst Fleischportion passen würden.
Auf unveränderte Rinderbestandteile (Milch, Tierhaare) kann sich das Immunsystem dagegen gut einschiessen und bei erneutem Kontakt mit Allergiesymptomen reagieren.
In seltenen Fällen könnten Milcheiweiß-Allergiker, die auf einen speziellen Kuhmilchanteil allergisch reagieren, auch mit Rindfleisch Probleme haben. Eine Allergie auf das eigentliche Rinder-Muskelfleisch ist sehr selten, häufiger reagieren Allergiker auf Blutbestandteile, z.B. das sog. Rinder-Albumin, dieses findet sich auch in den gut durchbluteten Muskeln ("Meat allergy.", Restani et al., Curr Opin Allergy Clin Immunol. 2009 Jun;9(3):265-9. und "Beef allergy in children.", Fiocchi et al., Nutrition. 2000 Jun;16(6):454-7). Schweinefleischallergien kommen etwas häufiger vor, generell sind Innereien stärkere Auslöser als Muskelfleisch.
Man sollte auch daran denken, dass auch Zusatzstoffe eine Allergie auslösen können, z.B. Antibiotika bei der Tiermast. Bei industriellen Produktion von Fleischgerichten werden ausserdem diverse sonstige Stoffe zugesetzt, der Patient ist dann nicht gegen das Fleisch, sondern z.B. Konservierungsstoffe allergisch.
"Fragen Worauf wird da weshalb reagiert?"ob Rindereiweisse hinter dem Problem stecken, sollte man unbedingt in einer Klinik bzw. bei einem Allergologen klären lassen (niemand möchte ohne guten Grund auf die genannten Produkte verzichten), es können (Rind-)Fleischbestandteile in einem sog. Prick-Hauttest eingesetzt oder Provokations-Mahlzeiten geben werden. Auch eine Suche nach Antikörpern im Blut ist möglich.
"Gibt es da irgendetwas das Abhilfe verspricht?"wenn Kinder allergisch auf Fleisch reagieren, wächst sich diese Allergie nach einigen Jahren aus, auch darf man meist Fleisch, dessen allergieauslösendes Potenzial z.B. durch Erhitzen vermindert wurde, weiterhin geben. Meist reduziert eine industrielle Bearbeitung (Gefriertrockenen, Homogenisieren) des Fleisches die allergene Wirkung noch stärker als das Brutzeln in der heimischen Pfanne. Man muss nach der gründlichen Diagnostik mit den Allergologen besprechen, welche Nahrungsmittel problematisch sind. Schreiben Sie uns, was die Klinik-Ärzte sagen, wir freuen uns immer über eine Rückmeldung.
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