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Ernährungsberatung

V.a. Kuhmilcheiweißunverträgllichkeit⁄Stillen

von Unbekannt , 14.07.11 14:59
Liebes CD-Team,

meine Tochter Luise ist 17 Wochen alt und wird bis dato ausschließlich gestillt. Seit knapp 2 Wochen hatte sie insg. 4x blutig⁄schleimige Schlieren im STuhl, davon 3x ganz wenig (fast zu übersehen) und 1x etwas mehr. Luise ist ansonsten sehr vergnügt, trinkt, nimmt zu und hat normal viele⁄volle Windeln. Gelegentlich scheint sie Bauchschmerzen zu haben, auch beim oder kurz nach dem Stillen, die aber meist innerhalb von max. 1⁄2 Stunde vergehen. Nur einmal traten die Bauchschmerzanzeichen zeitgleich mit dem blutigen Stuhl auf (das eine Mal war es etwas mehr).

Unsere Kinderarzt war sehr unaufgeregt (im Gegensatz zu mir) und tippte spontan auf oben genannte Unverträglichkeit. Er empfahl mir in den nächsten Wochen auf Kuhmilchprodukte zu verzichten. Sollte ich nach maximal 4 Wochen weiterhin Blut in der Windel finden, solle ich wiederkommen. Ich verzichte seit 14 Tagen und es ist wieder aufgetreten (minimal).

Da es Luise offensichtlich nicht schlecht geht, bin ich grundsätzlich auch beruhigt. Allerdings habe ich einige Fragen: Kann auch ein anderes Lebensmittel die Symptome verursachen?
Muss ich ausprobieren oder kann man das über Bluttests feststellen?
Ich möchte gern so lange wie möglich stillen. Spricht unter diesem Umständen etwas dagegen?
Sollte ich Calcium zusätzlich nehmen?

Ich bedanke mich herzlich
Eva

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Re: V.a. Kuhmilcheiweißunverträgllichkeit⁄Stillen

von Cyberdoktor , 20.07.11 10:57
Liebe Eva,

"meine Tochter Luise ist 17 Wochen alt und wird bis dato ausschließlich gestillt."
prima, dann erhält Ihre Kleine die optimale Nahrung.

"Seit knapp 2 Wochen hatte sie insg. 4x blutig⁄schleimige Schlieren im Stuhl, davon 3x ganz wenig (fast zu übersehen) und 1x etwas mehr. Luise ist ansonsten sehr vergnügt, trinkt, nimmt zu und hat normal viele⁄volle Windeln."
kleine Blutauflagerungen kommen ab und zu auch bei völlig gesunden Kindern vor,
siehe Blut in der Windel . Wichtig ist aber, dass der Kinderarzt kurz kontrolliert.

"Gelegentlich scheint sie Bauchschmerzen zu haben, auch beim oder kurz nach dem Stillen, die aber meist innerhalb von max. 1⁄2 Stunde vergehen. "
Unmutsäusserungen bei Saugligen werden von besorgten Eltern oft mit Bauchschmerzen gleichgesetzt, tatsächlich veranstalten die kleinen Racker mangels sonstiger Ausdrucksmöglichkeiten auch bei diversen anderen Anlässen eindrucksvolle Schreiorgien, z.B. bei Müdigkeit oder nach neuen Sinneseindrücken.
Auch ein kleines Bauchzwicken durch verschluckte Luft kann zu Schreianfällen führen.

"Nur einmal traten die Bauchschmerzanzeichen zeitgleich mit dem blutigen Stuhl auf (das eine Mal war es etwas mehr)."
wenn Blutauflagerungen durch kleine Schleimhautrisse im Analbereich ausgelöst wurden, kann der Stuhlgang schmerzhaft sein und ein Säugling stärker als sonst jammern.

"Unsere Kinderarzt war sehr unaufgeregt "
das ist positiv, in der Regel stecken ja auch harmlose Ursachen dahinter.

"und tippte spontan auf oben genannte Unverträglichkeit. Er empfahl mir in den nächsten Wochen auf Kuhmilchprodukte zu verzichten."
drastische Umstellungen der Ernährung sollten nach entsprechenden Untersuchungen durch Fachärzte in einer Klinik ausgesprochen werden.

Kuhmilch- und sonstige Eiweisse werden in Ihrem Verdauungstrakt zerlegt, im Blut tauchen dann vor allem Nahrungsbausteine auf ( Hans-Konrad Biesalski 2004, Ernährungsmedizin: nach dem Curriculum Ernährungsmedizin der Bundesärztekammer ), die Eiweisse in der Muttermilch werden von den entsprechenden Drüsenzellen komplett neu aufgebaut. Kuhmilcheiweisse aus dem Darm der Mutter gelangen allenfalls in Spuren ins das Blut und dann in die Muttermilch.

"Sollte ich nach maximal 4 Wochen weiterhin Blut in der Windel finden, solle ich wiederkommen."
meist werden Blutfunde kontrolliert.

"Ich verzichte seit 14 Tagen und es ist wieder aufgetreten (minimal)."
ein Zusammenhang mit einem mütterlichen Kuhmilchkonsum ist auch eher unwahrscheinlich.

"Allerdings habe ich einige Fragen: Kann auch ein anderes Lebensmittel die Symptome verursachen?"
von der Mutter konsumiert? Unwahrscheinlich, der Körper befolgt bei der Abmischung der Muttermilch das von der Natur vorgegebene "Reinheitsgebot", es gibt diverse Fiiltermechanismen.

"Muss ich ausprobieren oder kann man das über Bluttests feststellen?"
stillende Mütter können sich normal ernähren, im Zweifel sollten Sie mit einem weiteren Kinderarzt reden. Wenn ein konkreter Verdacht besteht, kann man testen.

"Ich möchte gern so lange wie möglich stillen. Spricht unter diesem Umständen etwas dagegen?"
keinesfalls! Sie bieten der Tochter mit der Muttermilch ein perfekt abgemischtes Bioprodukt in attraktiver Verpackung. Die Muttermilch deckt nicht nur den Nährstoff und Kalorienbedarf, sondern hat auch weitere Funktionen, wie z.B. eine Unterstützung bei der Abwehr von Krankheitserregern und Allergien.

"Sollte ich Calcium zusätzlich nehmen?"
bei einer normal ausgewogenen Ernährung sind Nahrungsergänzungsprodukte rausgeschmissenes Geld.

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Milcheiweißunverträglichkeit Ziegenkäse

von Unbekannt , 05.09.11 00:39
Liebes Ärzteteam,

ich habe seit Geburt eine Milcheiweißallergie und nun auch noch ein Laktoseintoleranz. Ich hab nun gehört, dass Parmesan-Käse angeblich kein Micheiweiß enthält. Stimmt das? Ich würde so gerne eine Käseart finden, die verträglich ist. Schafskäse ist ja meist auch mit Kuhmilch vermischt, so dass der auch selten geht...

Danke

Allergikerin83

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Re: Milcheiweißunverträglichkeit Ziegenkäse

von Cyberdoktor , 09.09.11 09:46
Hallo,

"seit Geburt eine Milcheiweißallergie und nun auch noch ein Laktoseintoleranz."
eine Laktoseintoleranz entsteht z.B., wenn man über längere Zeit keine Milchprodukte konsumiert. Dann "verlernt" der Darm, den Milchzucker abzubauen, da die zuständigen Enzyme in geringerer Menge zur Verfügung stehen. Wenn Sie aufgrund einer Milcheiweißallergie wenig laktosehaltige Nahrung zu sich nehmen, ist es wenig überraschend, dass Laktose (Milchzucker) für den Darm schwer verdaulich ist.

"Parmesan-Käse angeblich kein Micheiweiß enthält."
Sie verwechseln das mit dem geringen Milchzuckergehalt (Laktose). In reifen Käsen wie einem Parmesan ist die Laktose weitgehend abgebaut und sie sind daher meist auch für von einer Laktoseintoleranz Betroffene verträglich.


parmesan
Parmesan: enthält wenig Milchzucker, aber viel Milcheiweiß.
Bild: François Trazzi Creative Commons Attribution ShareAlike 3.0 License


Milcheiweiß findet sich dagegen im Parmesan reichlich, Milchallergiker sollten also Vorsicht walten lassen und die Bekömmlichkeit testen.

"Käseart finden, die verträglich ist."
Den Milchzuckerabbau kann man normalerweise trainieren, wird der Laktosekonsum langsam gesteigert (zunächst laktosearme Produkte, dann Mengen steigern, dann Nahrungsmittel mit einem höheren Laktosegehalt hinzufügen), passt sich der Darm an und stellt grössere Mengen der Enzyme zur Verfügung. Wenn Sie aber wirklich an einer Kuhmilchallergie leiden (sollte man in einer Klinik überprüfen lassen, die Allergieneigung kann im Laufe des Lebens nachlassen) müssen Sie sich allerdings Milchprodukte aus anderen Quellen suchen (z.B. Ziege, Soja), wenn Sie in geeigneten Fachgeschäften einkaufen, sollten die Bestandteile auch eindeutig angegeben sein.

Wenn ein Ziegenkäse als "pur chèvre" gekennzeichnet ist, ist eine Kuhmilchbeimischung nicht erlaubt. Ein "mi-chèvre" ist dagegen ein Ziegenkäse mit Kuhmilchanteil (halb-halb).

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Milcheiweißunverträglichkeit?

von ABCDEFNienburg , 07.01.13 08:45
Hallo liebes Ärzeteam,

meine Tochter (jetzt 3,5 Jahre) hat mit etwa 9 Monaten (sie wurde nach 6 Monaten Schritt für Schritt abgestillt) begonnen in vielen Nächten sehr unruhig zu schlafen, wälzte sich hin und her, wimmerte, aber ohne, dass z.B. ihr Bauch hart gewesen wäre oder druckempfindlich. Tagsüber war immer alles ok. Das ging eine ganze Weile so (viele Wochen) und nach diversen Untersuchungen (u.a. Blutallergietest, der negativ war) hat der Kinderarzt uns irgendwann den Tipp gegeben einfach mal die Milch wegzulassen. Unseres Empfindens nach nach ist es dann deutlich besser geworden. Die Nächte wurden viel ruhiger und die Stinkerwindeln waren bei weitem nicht mehr so ekelig wie vorher. Mit dieser Milchabstinenz sind wir bis jetzt gut gefahren (da eine Person unserer Familie hochallergisch ist, sind wir, was die Nahrungsmittelinhaltsstoffe angeht, ziemlich sicher), und immer wenn doch mal (ganz selten) wieder eine von den Wimmer- und Wälznächten kam, konnten wir das auf irgendwelche Nahrungsunfälle zurückführen, z.B. hatte ein Nachbar ihr Kuchen gegeben, der aber mit Butter gebacken war.

Da wir gehört haben, dass Milchunverträglichkeit sich evtl. verwächst, wollten wir aber mit 3 Jahren dann anfangen ehrauszubekommen, ob unsere Tochter immer noch empfindlich reagiert und haben nochmal einen Bluttest auf Milchallergie gemacht, der aber wieder negativ war - der Kinderarzt meinte, das wäre selbst bei einer vorhandenen Milchallergie in dem Alter meiner Tochter nicht ungewöhnlich. Dann haben wir im Krankenhaus den Laktosetest machen lassen und auch den Fruktosetest - beide negativ.

Ermutigt durch diese Resultate, haben wir angefangen einen privaten Provokationstest zu machen, indem wir an ein Essen Sahne gegeben haben. Das hat sie unserer Meinung nach leidlich gut vertragen. Dasselbe haben wir drei Tage später und dann zwei Tage später nochmal gemacht (vor drei Tagen). Nur hat sich unserer Tochter Schlafverhalten seit dem ersten mal Sahne wieder deutlich verschlechtert. Vorher war Schlafen kein Problem, aber seit dem ersten Mal Sahne wird sie wieder unruhiger, kommt nachts wieder zu uns (was sie vorher nicht getan hat) und hat jetzt letzte Nacht auch wieder angefangen zu wimmern. Da sie sich aber jetzt schon gut artikulieren kann haben wir sie nach Bauchweh gefragt, was sie aber verneinte. Auch war ihr Bauch weder hart noch empfindlich. Dazu passt vielleicht die Beobachtung, dass sie schon trocken war, seit einiger Zeit aber wieder vermehrt Probleme hat, ihr großes Ge4schäft auf dem Klo zu machen - das geht desöfteren in die Hose. Seitdem wir die Sahne gegeben haben, geht es aber gar nicht mehr und es geht immer in die Hose, so dass sie gerade wieder eine Windel trägt.

Meine Frage ist daher: Können die beschriebenen Symptome Reaktionen auf Milcheiweiß sein? Auch wenn es unserer Tochter tagsüber blendend geht, egal wann sie das Milcheiweiß bekommen hat? Und wenn es möglich ist, wie können wir es herausfinden? Wir möchten gerne unserer Tochter ermöglichen milcheiweißhaltige Produkte zu essen, wenn sie sie verträgt.

Vielen Dank

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Re: Milcheiweißunverträglichkeit?

von Cyberdoktor , 08.01.13 10:29
Hallo,

"wurde nach 6 Monaten Schritt für Schritt abgestillt"
gut, dass Sie so lange gestillt haben, Ihre Kleine hatte damit für den Start die optimale Nahrung (und einen guten Schutz vor Allergien) erhalten.

"hat mit etwa 9 Monaten begonnen in vielen Nächten sehr unruhig zu schlafen, wälzte sich hin und her, wimmerte, aber ohne, dass z.B. ihr Bauch hart gewesen wäre oder druckempfindlich."
unruhige Nächte (inklusive Weinen, Angst oder sogar Panikattacken) kommen im späten Säuglings- und Kleinkindalter auch bei gesunden Kindern sehr häufig vor, meist normaler Bestandteil von kindlichen Entwicklungsphasen.

"hat der Kinderarzt uns irgendwann den Tipp gegeben einfach mal die Milch wegzulassen."
Empfehlungen zur einer so drastischen Nahrungsumstellung sollten den Experten in einer Uniklinik vorbehalten sein, nachdem mittels geeigneter Tests entsprechende ganz konkrete Verdachtsmomente bestätigt wurden, nicht auf gut Glück.

"Unseres Empfindens nach nach ist es dann deutlich besser geworden. "
typischerweise treten nächtliche Unruhephasen zeitlich begrenzt auf, wenn dann zufällig zeitgleich eine Umstellung der Ernährung erfolgt, ist die Versuchung gross, einen Zusammenhang herzustellen.

"Stinkerwindeln waren bei weitem nicht mehr so ekelig wie vorher."
Windeln können auch bei kerngesunden Kindern extrem stinken!

"wir gehört haben, dass Milchunverträglichkeit sich evtl. verwächst, "
wenn Sie mit Unverträglichkeit eine Allergie meinen: nach drei Jahren sind in der Tat mehr als 80% der Kinder die Allergie gegen Kuhmilcheiweiss wieder los ( Burkhard Rodeck, Klaus-Peter Zimmer 2008, Pädiatrische Gastroenterologie, Hepatologie und Ernährung, Seite 227 ).

"haben nochmal einen Bluttest auf Milchallergie gemacht, der aber wieder negativ war - der Kinderarzt meinte, das wäre selbst bei einer vorhandenen Milchallergie in dem Alter meiner Tochter nicht ungewöhnlich."
ein alleiniger Bluttest nicht das Mittel der Wahl. Wenn eine Allergie gegen Kuhmilch vermutet wird, würden die Ärzte in einer Kinderklinik meist einen Hauttest (Prick-Test) durchführen und anschliessend vorsichtige Belastungstests mit kleinen Milchmengen ( L. Dorlöchter, Michael Radke 1999, Pädiatrie auf den Punkt Gebracht, Seite 182 ). Dabei würde man auf Allergiesymptome achten, z.B. Hautreaktionen, Schwellungen, Durchfall.

"Dann haben wir im Krankenhaus den Laktosetest machen lassen und auch den Fruktosetest - beide negativ."
diese Tests weisen keine Milchallergie nach, sondern eine Unverträglichkeit für bestimmte Milchzucker.

"privaten Provokationstest zu machen, indem wir an ein Essen Sahne gegeben haben."
Provokationstests werden mit kleinsten Mengen Milch unter ärztlicher Aufsicht durchgeführt, und zwar erst nachdem in einem Hauttest gezeigt wurde, dass keine schnelle Allergiereaktion doht.

"seit dem ersten Mal Sahne wird sie wieder unruhiger, kommt nachts wieder zu uns (was sie vorher nicht getan hat) und hat jetzt letzte Nacht auch wieder angefangen zu wimmern."
aus ärztlicher Sicht ist ein Zusammenhang mit der Sahnegabe unwahrscheinlich. Ausserdem ist zu bedenken, dass Eltern nach einer improvisierten Milchgabe häufig peinlich genau auf kleinste Befindlichkeitsänderungen achten, die sie im Alltag einfach übersehen bzw. als normal einstufen würden.

"kann haben wir sie nach Bauchweh gefragt, was sie aber verneinte. Auch war ihr Bauch weder hart noch empfindlich."
vorsicht, in dieser Phase kann man durch zu häufiges Nachfragen bzw. Abstasten des Bauches Kleinkinder dazu bringen, zu sehr auf den eigenen Bauch zu achten und in Zukunft ganz normale Missempfindungen im Rahmen der Verdauung (Gasbildung etc.) verstärkt wahrzunehmen.

"seit einiger Zeit aber wieder vermehrt Probleme hat, ihr großes Ge4schäft auf dem Klo zu machen - das geht desöfteren in die Hose."
in diesem Alter nicht ungewöhnlich.

"Seitdem wir die Sahne gegeben haben, geht es aber gar nicht mehr und es geht immer in die Hose"
ein Zusammenhang ist nach mehreren Tagen nicht mehr wahrscheinlich, eine einfache allergische Reaktion lässt, wenn die Zufuhr wieder eingestellt wurde, normalerweise rasch wieder nach.

"Können die beschriebenen Symptome Reaktionen auf Milcheiweiß sein? Auch wenn es unserer Tochter tagsüber blendend geht, egal wann sie das Milcheiweiß bekommen hat?"
wenn die Beschwerden nur nachts auftreten, unabhängig davon, zu welcher Uhrzeit das Milcheiweiss gegeben wurde, ist eine Reaktion auf Kuhmilch nicht anzunehmen, eine Allergie kennt keine Begrenzung auf eine bestimmte Tageszeit.

"Wir möchten gerne unserer Tochter ermöglichen milcheiweißhaltige Produkte zu essen, wenn sie sie verträgt."
das ist sehr löblich, andernfalls würde sie durch einen Verzichtskatalog bereits in jungen Jahren unnötig drangsaliert. Lassen Sie sich einmal durch die Allergieexperten in einer Uniklinik beraten. Berichten Sie hier bitte über den weiteren Verlauf, Sie helfen damit auch anderen Betroffenen.

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Ihr Cyberdoktor-Team

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Re: Milcheiweißunverträglichkeit?

von ABCDEFNienburg , 10.01.13 22:57
Danke für die ausführliche Anwtort liebes Ärzte-Team,

Sie schreiben, dass unruhige Nächte (inklusive Weinen, Angst oder sogar Panikattacken) kommen im späten Säuglings- und Kleinkindalter auch bei gesunden Kindern sehr häufig vor, meist normaler Bestandteil von kindlichen Entwicklungsphasen.

Dessen sind wir uns wohl bewusst, es handelt sich nicht um unser erstes Kind. Die von mir beschriebenen Dinge waren jedoch sehr charakteristisch und sahen so aus, wie Bauchschemerzen - wälzen, rühren, wimmern⁄jammern. Genauso stellen wir uns jemanden vor, der Bauchschmerzen hat. Und wenn die Kinder mal wirklich Bauchschmerzen hatten, sah das auch so aus. Weinen, Angst, Schreiattacken kennen wir uach eigener Anschauung. Das, was wir mit unserer Jüngsten erlebten, war aber so besonders, dass es uns aufgefallen ist.

Die Empfehlung des Kinderarztes Milch wegzulassen erschien uns nicht drastisch, da - wie gesagt - unser Haushalt schon eine hochallergische Person beinhaltet und wir daher wissen, dass so ein Verzicht kein Drama ist und man sich da ganz gut darauf einstellen kann. Wir wären nie auf die Idee gekommen, diese Entscheidung in Frage zu stellen und deswegen in einen Klinik zu gehen.

Was die Windeln angeht, können wir uns nur wiederholen - wir haben schon viele, viele Windeln gewechselt und wissen wie die stinken können und welche Sorten von Windelinhalt es so gibt. Aber auch hier wieder waren die Windelinhalte in den Phasen, wo unsere Tochter Milch bekommen signifikant anders. Sonst wären wir nicht drauf gekommn, dass das was damit zu tun haben könnte. privaten Provokationstest zu machen, indem wir an ein Essen Sahne gegeben haben. Provokationstests werden mit kleinsten Mengen Milch unter ärztlicher Aufsicht durchgeführt, und zwar erst nachdem in einem Hauttest gezeigt wurde, dass keine schnelle Allergiereaktion doht. Da wir der Meinung waren⁄sind, die möglichen Reaktionen auf Milch zu kennen (wie oben beschrieben), hatten wir uns entschlossen, die Provokation selbst durchzuführen.

Berichten Sie hier bitte über den weiteren Verlauf, Sie helfen damit auch anderen Betroffenen.

Das werden wir tun.

Als wir in der Klinik waren und den Laktose⁄Fructose-Test gemacht haben (wir wussten, dass wir damit keine Milcheiweißallergie diagnostizieren können), wurde auch ein Schweißtest (cystische Fibrose) gemacht und die sich darausergebenden Werte liegen im Graubereich, so dass die Klinik einen weiteren Test angeraten hat, den wir aber noch nicht durchgeführt haben. Vielleicht - aber hoffentlich nicht - besteht da ein Zusammenhang zu dem nächtlichen Unwohlsein?

Danke schon einmal für die Antwort

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Re: Milcheiweißunverträglichkeit?

von Cyberdoktor , 24.01.13 19:12
Hallo,

"Die von mir beschriebenen Dinge waren jedoch sehr charakteristisch und sahen so aus, wie Bauchschemerzen - wälzen, rühren, wimmern⁄jammern. Genauso stellen wir uns jemanden vor, der Bauchschmerzen hat."
sieht man aber auch bei gesunden Kindern, die keine Bauchschmerzen haben. Einige Kleinkinder reagieren auch auf gelegentliche Beschwerden im Rahmen der ganz normalen Verdauungsaktivität recht empfindlich. Schliesslich muss auch daran gedacht werden, dass sehr viele Kinder phasenweise an sog. idiopathischen Bauchschmerzen leiden, bei denen keinerlei organische Erkrankungen oder Lebensmittelunverträglichkeiten zu finden sind, die Beschwerden verschwinden dann früher oder später von alleine Durchfall und Bauchschmerzen Kleinkind . Eine Nahrungsallergie ist also nach wie vor eine eher unwahrscheinliche Erklärung.

"Wir wären nie auf die Idee gekommen, diese Entscheidung in Frage zu stellen und deswegen in einen Klinik zu gehen."
aus ärztlicher Sicht ist der Verzicht auf Milchprodukte bei Kindern schon recht drastisch und sollte durch Experten angeordnet werden.

"waren die Windelinhalte in den Phasen, wo unsere Tochter Milch bekommen signifikant anders."
kann ein Hinweis auf Unverträglichkeiten sein, und eine entsprechende Diagnostik ist gerechtfertigt. Übrigens: wenn für längere Zeit auf Milch verzichtet wird, werden für die Milchverdauung zuständige Enzyme, in geringerer Menge produziert (auch bei Menschen, die zuvor Milch gut vertragen haben), der Darm muss dann erst wieder langsam an Milchprodukte gewöhnt werden.

"die möglichen Reaktionen auf Milch zu kennen (wie oben beschrieben), hatten wir uns entschlossen, die Provokation selbst durchzuführen."
war ein allgemeiner Hinweis, wenn Sie bereits bezüglich der Massnahmen bei allergischen Reaktionen geschult wurden, ist die testweise Gabe von Milch weniger bedenklich.

"wurde auch ein Schweißtest (cystische Fibrose) gemacht und die sich darausergebenden Werte liegen im Graubereich"
ein grenzwértiger Schweisstest ist kein seltener Befund (siehe z.B. Asthma bei Sportler (14 Jahre) ), sorgt natürlich immer wieder für in der Regel unnötige elterliche Ängste. Der Test ist kompliziert und anfällig für Fehler, die gemessenen Werte können je nach Tagesform deutlich schwanken. Es haben recht viele Gesunde grenzwertige Schweisstestbefunde, aber nur sehr wenige Patienten mit CF (bei den von CF Betroffenen fällt der Schweisstest also fast immer positiv - nicht grenzwertig - aus). Man kontrolliert die Werte daher bei Gelegenheit, angesichts der geringen Wahrscheinlichkeit für eine CF mit grenzwertigem Test kann die Kontrolle ohne Sorgen abgewartet werden.

"Zusammenhang zu dem nächtlichen Unwohlsein?"
äusserst unwahrscheinlich.

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Milcheiweiß: Nur Reaktion auf Frischmilch?

von Unbekannt , 29.10.14 15:48
Hallo,

ich vertrage ungefähr seit der Pubertät keine größeren Mengen Milch (ab ca. einem halben Glas) mehr. Damals bin ich auf (haltbare) laktosefreie Milch umgeschwenkt und da die Beschwerden verschwunden sind, habe ich es als Laktoseunverträglichkeit abgetan - es heißt ja, die kann man im Laufe der Zeit entwickeln. Tatsächlich habe ich alle anderen Milchprodukte wie Joghurt, Quark und Käse immer gut vertragen und damit bis heute keine Probleme.
Jetzt habe ich festgestellt, dass ich laktosefreie Frischmilch (die gibt es ja noch gar nicht so lange) ebenfalls nicht vertrage, was mich zu dem Versuch gebracht hat, normale H-Milch zu trinken. Geht wunderbar Die Laktose war es also nicht.
Ich habe gelesen, dass es verschiedene Milcheiweiße gibt, auf die man allergisch reagieren kann. Welches Eiweiß würde erklären, dass ich zwar auf frische Milch reagiere, auf H-Milch, Joghurt, etc. aber nicht?
Und wie steht es in diesem Zusammenhang mit Produkten aus Schafs- und Ziegenmilch? In letzter Zeit mag mir mein heißgeliebter Ziegenfrischkäse nicht mehr so richtig bekommen, das muss aber ja nicht mit oben genannter Thematik zusammenhängen. Nur der Vollständigkeit halber: Ich vertrage kein Gluten und reagiere allergisch auf Soja, mein Körper ist also durchaus sensibel, was Lebensmittel angeht.

Danke im Voraus und schöne Grüße

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Re: Milcheiweiß: Nur Reaktion auf Frischmilch?

von Cyberdoktor , 29.10.14 18:01
Hallo,

"habe ich alle anderen Milchprodukte wie Joghurt, Quark und Käse immer gut vertragen und damit bis heute keine Probleme."
entweder, weil dann kleinere Mengen genossen wurden, oder weil doch keine Laktose Unverträglichkeit vorliegt (siehe auch Lactoseintoleranz Erwachsene ). Auch Zubereitungsabläufe können eine Rolle spielen.

"Versuch gebracht hat, normale H-Milch zu trinken. Geht wunderbar Die Laktose war es also nicht."
das spricht eindeutig gegen eine Milchzuckerunverträglichkeit.

"Ich habe gelesen, dass es verschiedene Milcheiweiße gibt, auf die man allergisch reagieren kann."
richtig.

"Welches Eiweiß würde erklären, dass ich zwar auf frische Milch reagiere, auf H-Milch, Joghurt, etc. aber nicht?"
kann man nicht sicher sagen, bei industriellen Milchprodukteherstellung werden die Eiweisse aber oft durch Hitze-Einwirkung in der Struktur verändert (Denaturierung) und sind dann für das Immunsystem nicht mehr so regelmässig zu erkennen, sind dann je nach Einzelfall für den Allergiker verträglich. Siehe unsere ausführlichen Beiträge oben in diesem Themenblock, speziell der Beitrag "Warum einige Produkte bei Milcheiweiß-Allergie besser verträglich?".

"Und wie steht es in diesem Zusammenhang mit Produkten aus Schafs- und Ziegenmilch?"
Kreuzallergien sind leider möglich.

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