Hallo Lilli,
da haben Sie ja schon nahezu den kompletten medizinischen (und paramedizinischen) Service hinter sich gebracht. Die Ursachen einer Magenschleimhautentzündung ist durch mehrere Faktoren bestimmt. Etwa 80 - 90 % der Magenschleimhautentzündungen werden durch das Bakterium Helicobacter-pylori verursacht, ca. 10 % sind chemisch bedingt - Gallensäurerückfluss oder Einnahme von Acetylsalicylsäure (ASS) / sog. nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR), ca. 5 % werden als eine autoimmun ausgelöste Gastritis gesehen.
Sicherlich wird man bei Ihnen einen Test zum Ausschluss einer Helicobacter-pylori durchgeführt und im positiven Falle eine sog. Eradikationstherapie (antibiotische Therapie zur H.P.-Beseitigung) eingeleitet haben.
In jedem Falle sollten Sie Rücksprache mit Ihrem behandelnden Internisten nehmen, ihm Ihre fortdauernd belastende Symptomatik schildern und diese in Relation zu den bisherigen Befunden setzen, um anschließend gemeinsam den weiteren Weg zu planen. Zum jetzigen Zeitpunkt scheinen Sie von der medikamentösen Medikation nicht ausreichend zu profitieren – was allerdings unter der Prämisse einer Gastritis und einer Refluxoesophagitis (Entzündung der Speiseröhre durch Rückfluss von Mageninhalt) ungewöhnlich ist.
Zu bedenken ist, dass bei nur etwa einem Drittel der Patienten organische Ursachen als Ursache von Oberbauchbeschwerden bestehen. Die Abgrenzung zwischen sog. funktionellen und organisch bedingten Oberbauchbeschwerden ist häufig schwierig. So spricht für einen Reizmagen, wenn die Schmerzen durch Nahrung oder Milch entstehen, meist nicht nachts auftretenund Erbrechen/Gewichtsverlust. Häufig besteht ein Zusammenhang mit bestimmten Streßsituationen.
Typisch für körperlich bedingte Oberbauchschmerzen ist, ein Auftreten nach dem 40. Lebensjahr, häufiger bei Männern, meist in der Nacht, Besserung unter säurehemmenden Medikamenten und Nahrungsaufnahme.
Sollten Ihre Beschwerden v.a. auf die Refluxösophagitis zurückgeführt werden, so ist die Therapie mit Esomeprazol sehr gut. Empfehlenswert ist – insbesondere bei fortgesetzten Beschwerden – die ersten vier bis acht Wochen mit 40 Milligramm des Medikamentes zu therapieren. Statistisch heilen bei 80 bis 90 Prozent der Betroffenen in dieser Zeit die in der Speiseröhre gelegenen Läsionen ab, die Heilungsraten liegen dabei etwa sechs bis zehn Prozent höher als bei einer Therapie mit täglich 20 Milligramm, berichtet der Gastroenterologe Professor Bernd Simon. In diesem Zusammenhang von Bedeutung ist auch – bei übergewichtigen Patienten – die Erzielung eines normalen Körpergewichtes.
Genügend Erörterungsbedarf mit Ihrem Internisten – bedacht werden sollte eine mögliche psychosomatische Komponente Ihrer Beschwerden und ein daraus ggf. resultierender Therapieansatz.
Zur weiteren Information lesen Sie bitte auch Diskussionsbeiträge zu ähnlichen Thematiken. Diese finden Sie wenn Sie in unserer Suchmaschine Begriffe wie „Magenschmerz“ oder „Reflux“ eingeben (Suche in: Cyberdoktor-Frageforen).
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