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Ernährungsberatung

magen/speiseröhre

von silis , 22.12.01 22:51
hallo cyberdoktor!
ich bin 21 jahre alt und vor einem halben jahr wurde bei mir eine gastritis und refluxoesophagitis festgestellt.ich war seitdem nun schon bei drei magenspiegelungen, beim heilpraktiker, habe mein essen umgestellt. zur zeit bin ich wieder bei einem internisten in behandlung und nehme zweimal am tag nexium mups und motillium. ich bin absolut unglücklich, da nichts wirlich hilft. wenn ich stark auf meine ernährung achte, das heisst nichts süsses, nichts fettiges, sehr regelmässig und abends nichts, geht es einigermassen. wenn ich jedoch einmal unkontrolliert esse, z.b. süsses muss ich das sofort wieder tagelang büssen und habe schwere magenprobleme.auch mit den medikamenten zur zeit brennt mein magen manchmal nach dem essen leicht, obwohl ich meine ernährung umgestellt habe. mein arzt sagte mir, ich solle eben nur das essen, was ich vertrage, dies klingt allerdings wie ein scherz, denn wirklich beschwerdefrei bin ich nur, wenn ich haferschleim oder griessbrei esse. ich bin total unglücklich und kann mir nicht vorstellen mein leben lang so auf die ernährung achten zu müssen. besonders gesund ist das wahrscheinlich auch nicht, da ich so gut wie kein gemüse und überhaupt kein obst esse, und das schon über einen längeren zeitraum. vielleicht wissen sie ja rat!
lilli

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Re: magen/speiseröhre

von Cyberdoktor , 23.12.01 01:12
Hallo Lilli,

da haben Sie ja schon nahezu den kompletten medizinischen (und paramedizinischen) Service hinter sich gebracht. Die Ursachen einer Magenschleimhautentzündung ist durch mehrere Faktoren bestimmt. Etwa 80 - 90 % der Magenschleimhautentzündungen werden durch das Bakterium Helicobacter-pylori verursacht, ca. 10 % sind chemisch bedingt - Gallensäurerückfluss oder Einnahme von Acetylsalicylsäure (ASS) / sog. nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR), ca. 5 % werden als eine autoimmun ausgelöste Gastritis gesehen.

Sicherlich wird man bei Ihnen einen Test zum Ausschluss einer Helicobacter-pylori durchgeführt und im positiven Falle eine sog. Eradikationstherapie (antibiotische Therapie zur H.P.-Beseitigung) eingeleitet haben.

In jedem Falle sollten Sie Rücksprache mit Ihrem behandelnden Internisten nehmen, ihm Ihre fortdauernd belastende Symptomatik schildern und diese in Relation zu den bisherigen Befunden setzen, um anschließend gemeinsam den weiteren Weg zu planen. Zum jetzigen Zeitpunkt scheinen Sie von der medikamentösen Medikation nicht ausreichend zu profitieren – was allerdings unter der Prämisse einer Gastritis und einer Refluxoesophagitis (Entzündung der Speiseröhre durch Rückfluss von Mageninhalt) ungewöhnlich ist.

Zu bedenken ist, dass bei nur etwa einem Drittel der Patienten organische Ursachen als Ursache von Oberbauchbeschwerden bestehen. Die Abgrenzung zwischen sog. funktionellen und organisch bedingten Oberbauchbeschwerden ist häufig schwierig. So spricht für einen Reizmagen, wenn die Schmerzen durch Nahrung oder Milch entstehen, meist nicht nachts auftretenund Erbrechen/Gewichtsverlust. Häufig besteht ein Zusammenhang mit bestimmten Streßsituationen.
Typisch für körperlich bedingte Oberbauchschmerzen ist, ein Auftreten nach dem 40. Lebensjahr, häufiger bei Männern, meist in der Nacht, Besserung unter säurehemmenden Medikamenten und Nahrungsaufnahme.

Sollten Ihre Beschwerden v.a. auf die Refluxösophagitis zurückgeführt werden, so ist die Therapie mit Esomeprazol sehr gut. Empfehlenswert ist – insbesondere bei fortgesetzten Beschwerden – die ersten vier bis acht Wochen mit 40 Milligramm des Medikamentes zu therapieren. Statistisch heilen bei 80 bis 90 Prozent der Betroffenen in dieser Zeit die in der Speiseröhre gelegenen Läsionen ab, die Heilungsraten liegen dabei etwa sechs bis zehn Prozent höher als bei einer Therapie mit täglich 20 Milligramm, berichtet der Gastroenterologe Professor Bernd Simon. In diesem Zusammenhang von Bedeutung ist auch – bei übergewichtigen Patienten – die Erzielung eines normalen Körpergewichtes.

Genügend Erörterungsbedarf mit Ihrem Internisten – bedacht werden sollte eine mögliche psychosomatische Komponente Ihrer Beschwerden und ein daraus ggf. resultierender Therapieansatz.

Zur weiteren Information lesen Sie bitte auch Diskussionsbeiträge zu ähnlichen Thematiken. Diese finden Sie wenn Sie in unserer Suchmaschine Begriffe wie „Magenschmerz“ oder „Reflux“ eingeben (Suche in: Cyberdoktor-Frageforen).

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Ernährung bei Refluxösophagitis

von Desi , 28.02.07 01:08
Sehr Geehrte Ernerungsberater,ich möchte sie fragen wie man sich bei einer Refluxösophagus mit bestehende Ösophagitis(mit starke Brennen Gefühl)ernähren soll und was man nicht essen soll.Ich bin 18 und ich stelle die frage weil meine mutter seit 6Monate lang diese kranheit hat...die Ärztin beschrieb ihr am anfang Panthocol aber das wirkte nicht...ich glaube dass das an die ernährung zurück zu führen ist,seitdem ich ins internet gesehen habe...aber die frage ist was soll meine mutter am tag essen vielleicht können sie mir helfen indem sie mir tipps geben?ich danke ihnen

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Re: Ernährung bei Refluxösophagitis

von Cyberdoktor , 28.02.07 03:21
Hallo,

"ich möchte sie fragen wie man sich bei einer Refluxösophagus mit bestehende Ösophagitis(mit starke Brennen Gefühl)ernähren soll und was man nicht essen soll."
Wichtig ist eine ausgewogene Ernährung nach Ernährungsberatung ( Abbau von Übergewicht).

Die Mahlzeit sollte in einer Stressfreien Umgebung in Ruhe eingenommen werden, wichtig ist gründliches Kauen. Snacks am späten Abend (vor dem Einschlafen) sind zu vermeiden. Es sollten kleinere Mahlzeiten gegessen werden, um den Magen nicht überdehnen, der Fettgehalt sollte nicht zu gross sein.

Ausserdem wird von starken Gewürzen, sog. Karminativa wie z.B. Pfefferminze, übermässigem Schokoladen-, Kaffee- und Teegenuss, Cola, Tomaten- und Zitrusfruchtsäften sowie Alkohol und Nikotin abgeraten und eine sportliche Betätigung empfohlen, beim Schlafen ist eine Hochlagerung des Oberkörpers angeraten ( Cecil R 2008, Cecil medicine ).


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Fremdkörpergefühl Hals

von Miamee , 24.09.15 15:47
Hallo, Donnerstag Abend vor einer Woche fingen die Beschwerden im Bereich des unteren Halses an. Ich hatte ein Fremdkörpergefühl im unteren Hals als ob sich hin und wieder etwas herumdrehen würde. Dieses Gefühl hielt nicht durchgängig an sondern kam und verschwand immer wieder. Mit der Zeit entwickelte sich das Gefühl extrem viel Luft im Bauch zu haben, welcher zeitweise mit starkem druckgefühl einherging. Diese Luft ließ sich allerdings nur mit körperlichen Verrenkungen herausbringen, da es in normaler Haltung den Anschein machte als versperrte etwas den Weg. Besser wurden die Beschwerden durch das rausbringen von Luft allerdings nicht. Ein saures Aufstoßen oder Sodbrennen im Allgemeinen stellte ich jedoch nicht fest. Kann mich auch nicht erinnern in der Vergangenheit jemals Sodbrennen gehabt zu haben... Habe dennoch aus dem Verdacht das es sich um Sodbrennen handeln könnte Bullrich Salz und Maloxaan eingenommen, worauf keine Besserung eintrat. Das Kloß- und das Gefühl von Luft im Magen sind seit 2 Tagen (und der Einnahme von Iberogast vor den Mahlzeiten) nicht mehr vorhanden. Allerdings habe ich zeitweise ein Druck, manchmal auch Brennen hinter dem unteren Teil des Brustbeins vor allem nach dem Essen. Hin und wieder auch ein Ziehen im Rippenbereich beidseits. Zudem eine weiß belegte Zunge, vor allem im hinteren Bereich. Richtige Schmerzen sind es nicht, kann auch ohne Schmerzen essen und trinken, wobei ich mir einbilde geschlucktes Essen verfolgen zu können... Passen diese Symptome zu einer Speiseröhrenentzündung?
Hatte vor 3 Monaten eine akute Gastritis, welche mit Pantozol 40mg behandelt wurde.Leider habe ich diese Behandlung dummerweise vorzeitig abgebrochen, als die Beschwerden nachliessen. Sie kamen allerdings seitdem auch nicht wieder. Kann dies damit in Verbindung stehen?

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Re: Fremdkörpergefühl Hals

von Cyberdoktor , 25.09.15 18:09
Hallo,

Sie leiden an einer Angststörung und wollten eine Therapie beginnen (siehe z.B. Ihre Frage Verhärtung zwischen Brustansatz und Achsel ). Haben Sie bereits den Therapeuten aufgesucht?

"Donnerstag Abend vor einer Woche fingen die Beschwerden im Bereich des unteren Halses an. Ich hatte ein Fremdkörpergefühl im unteren Hals"
zu Beginn der kalten Jahreszeit handelt es sich häufig um Anzeichen der Abwehr einer Infektion, kann der Hausarzt prüfen. Bei Angstpatienten führen aber oft Anspannungen und Ängste zu Fremdkörpergefühlen, siehe auch unser Themenblock Klossgefühl, Fremdkörpergefühl, Schleim im Hals .

"Diese Luft ließ sich allerdings nur mit körperlichen Verrenkungen herausbringen, da es in normaler Haltung den Anschein machte als versperrte etwas den Weg... Hin und wieder auch ein Ziehen im Rippenbereich beidseits. Zudem eine weiß belegte Zunge, vor allem im hinteren Bereich."
diese extrem genaue Analyse passt zu einer für Angstpatienten typischen übersteigerten Selbstbeobachtung und Beschwerdeanalyse. Führt in der Regel zu verstärkten Symptomen.

"Das Kloß- und das Gefühl von Luft im Magen sind seit 2 Tagen...nicht mehr vorhanden."
das ist doch positiv.

"Allerdings habe ich zeitweise ein Druck, manchmal auch Brennen hinter dem unteren Teil des Brustbeins vor allem nach dem Essen."
kann ebenfalls durch Stress und Anspannung ausgelöst werden, wie gesagt: Kontrolle durch Hausarzt (unbedingt ansprechen, dass Sie Angstpatientin sind!).

"Passen diese Symptome zu einer Speiseröhrenentzündung?"
nicht ausgeschlossen, passen aber auch prima zu Beschwerden durch Ängste und Stress...

"vor 3 Monaten eine akute Gastritis...Beschwerden...kamen allerdings seitdem auch nicht wieder."
dann ist ein Zusammenhang eher unwahrscheinlich.

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