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Ernährungsberatung

TCM (traditionelle chinesische Medizin)

von agi , 17.08.07 10:19
Hallo,

Mein Schwiegervater hat Prostatakrebs. Ein bekannter von meinem Mann hat ihm ein Pilz gegeben, damit er, dass jeden Monat mit Milch trinkt, der hat selber Prostatakrebs gehabt und der sagt ihm, dass hat ihm geholfen, der krebs war nach 3 Monaten wäck, sogar die Ärzte waren überrascht.
ich weiss nicht ob dass stimmt, ich habe eine seite gefunden was über denn Pilz steht aber ich weiss nicht ob dass stimmt. ich bitte um eine schnellmöglichste Antwort, weil mein Schwiegervater muss operiert werden und der möchte nicht bevor er den Pilz ausprobiert hat.

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Re: Ling-Zhi-pilz oder Rheizi bei Prostatakrebs?

von Cyberdoktor , 17.08.07 12:32
Hallo,

"Mein Schwiegervater hat Prostatakrebs.
Ein bekannter von meinem Mann hat ihm ein Pilz gegeben, damit er, dass jeden Monat mit Milch trinkt"
generell gilt: wer an Erkrankungen leidet, die so ernst sind, dass die Schulmedizin eingreifen muss, sollte die Finger von den Mitteln der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) lassen, egal, ob es sich um Pilze, Kräuter oder Tees handelt. Die Stiftung Warentest sagt dementsprechend: "Die Risiken sind erheblich. Den diagnostischen Techniken der TCM konnte keine Zuverlässigkeit bestätigt werden. TCM ist zur Behandlung von Kopfschmerzen wenig geeignet, zur Diagnose und Therapie bei allen anderen Erkrankungen nicht geeignet" ( Krista Federspiel, Vera Herbst, Stiftung Warentest (Deutschland, Bundesrepublik), Verein für Konsumenteninformation (Wien) 2005, Die andere Medizin: "alternative" Heilmethoden für Sie bewertet ).

Es macht keinen Sinn, jahrtausende alte Methoden anzuwenden, die von "Heilern" stammen, die in Unkenntnis grundlegender chemischer und physikalischer Gesetze lebten und z.B. bedingt durch ein striktes Obduktionsverbot keinerlei Kenntnisse vom Inneren des menschlichen Körpers hatten und daher auf mystische Vorstellungen zurückgreifen mussten, um fehlendes Anatomie- und Pyhsiologie-Wissen "auszugleichen". Bitte nicht vergessen: damals starben die Menschen in jungen JAhren an Erkrankungen, die aus heutiger Sicht dank Antibiotika und sonstiger Mittel gut zu behandeln und harmlos sind, die durchschnittliche Lebenserwartung lag trotz traditioneller Medizin nur bei ca. 30 Jahren. Man starb früh z.B. an banalen Infektionen, mit KRebs musste man sich nur selten plagen, da die MEnschen ohnehin nicht alt genug wurden...

Weder naturphilosophische Betrachtungen von Wasseradern noch die Lehre von Elementen wie Feuer, Holz, Metall oder Erde lassen aus heutiger naturwissenschaftlicher Sicht Heilungsansätze für kranke Menschen erhoffen, das hat sich seit den Zeiten der chinesischen Kaiser mit ihrer hohen Sterblichkeit junger PAtienten nicht geändert.

Für die genannten Pilze gibt es keine ausreichenden Wirkungsbelege in Studien, wesentlich schwerer wiegt, dass man generell vor Kräutern und sonstigen Mitteln aus dem Reich der Mitte warnen muss: einer fehlenden therapeutischen Wirksamkeit steht die Gefahr ernster Nebenwirkungen gegenüber. Häufig sind die Mittel mit Giftstoffen verunreinigt, China ist seit jeher nicht für hohe Qualitätsstandards oder eine sauber Produktion bekannt, immer wieder wird über Belastungen z.B. mit Schwermetallen berichtet.


traditionelle chinesische medizin
Gesundheitsgefahren möglich: Arzneimittelangebot der traditionellen chinesischen Medizin auf einem chinesischen Wochenmarkt.
Bild: Vberger


Auch, wenn man das Risiko von Verunreinigungen aussen vor lässt: die Nebenwirkungen pflanzlicher Mittel sind in der Regel nicht erforscht, es bleiben grosse Restrisiken.

" der hat selber Prostatakrebs gehabt und der sagt ihm, dass hat ihm geholfen, der krebs war nach 3 Monaten wäck, sogar die Ärzte waren überrascht. "
bitte schenken Sie solchen Geschichten keinen Glauben. Keinesfalls handelt es sich um einen Effekt der Pilzanwendung. Bei Krebserkrankungen kann es in einigen Fällen zu spontanen Besserungen kommen, da die Betroffenen sich an jeden Strohhalm klammern und in der Zeit davor garantiert diverse alternative Mittel eingesetzt haben, werden diese Episoden dann fälschlicherweise prompt den alternativen (und leider unwirksamen) Heilmitteln zugesprochen, nicht einem natürlichen Krankheitsverlauf oder der Arbeit des Immunsystems.

"ich bitte um eine schnellmöglichste Antwort, weil mein Schwiegervater muss operiert werden und der möchte nicht bevor er den Pilz ausprobiert hat."
Schlimm genug, dass für die TCM Wirksamkeitsnachweise fehlen und ernste Nebenwirkungen durch Beimischungen von Giftstoffen möglich sind, zusätzlich droht bei schwer kranken Krebspatienten auch noch die Verzögerung des Einsatzes effektiver schulmedizinischer Methoden und somit völlig unnötige Komplikationen.

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Re Ling-Zhi-pilz oder Rheizi bei Prostatakrebs?

von Unbekannt , 16.02.11 14:48
Hallo,
glaubt weiter nur an den technisch-naturwissentschaftlichen Fortschritt? Das die Menschen älter werden sagt allein nichts über die gesundheit aus. Da man mit der Naturheilkund nicht so viel Geld verdienen kann, so hier nicht zählen werwas heilt hat Recht. Auch in der Allgemeinmedizin weiß man doch, dass Heilung fast zu 50% auf einem Placeboeffekt beruht. Man muss sich die TCM Medis ja nicht auf einem Markt in China kaufen. Macht man hier mit den Medis auch nicht. Ein bischen mehr Offenheit und gegenseitiges Aufeinanderzugehen kann für den kranken Menschen nur gut sein. Grüsse

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Re: Ling-Zhi-pilz oder Rheizi bei Prostatakrebs?

von Unbekannt , 25.07.12 13:41
Die Schulmedizin kann und weiss auch nicht alles. Was sie heute als DEN Durchbruch in der Medizin, vor allem aber in der sogenannten Ernährungswissenschaft, bejubeln, kann morgen bereits wieder widerlegt und nicht mehr aktuell sein. Sowohl die Medizin als auch die Kräuterheilkunde haben gleichermaßen ihre absolute Berechtigung. Hat sich nicht die Medizin eben erst aus der Kräuterheilkunde entwickelt?? Tatsache ist - zuerst waren die Kräuter und erst LANGE DANACH kam die Pharmazie. DIE REDEN MIR EH VIEL ZU VIEL MIT IN BEZUG AUF PILLENSCHLUCKEREI

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Re: Ling-Zhi-pilz oder Rheizi bei Prostatakrebs?

von Unbekannt , 26.03.16 22:45
Dieses Buch von Stiftung Warentest habe ich selbst in Augenschein genommen. Und das ist das Dümmste was ich je zu diesem Thema gelesen habe
Die Bewertung der verschiedenen alternativen Heilungsformen und -Techniken ist stereotyp der gleiche Satz. Ich bin seit vielen Jahren Physiotherapeut, beschäftige mich mein ganzes Leben mit alternativen Heilungsmethoden. Besonders wütend hat mich die Bewertung der Massage gemacht, die genauso abgewertet wurde
Dieses Buch ist meiner Meinung das Papier nicht wert auf dem es gedruckt ist

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Re: Ling-Zhi-pilz oder Rheizi bei Prostatakrebs?

von Cyberdoktor , 31.03.16 12:27
Hallo,

"Besonders wütend hat mich die Bewertung der Massage gemacht, die genauso abgewertet wurde"
die Massage als Therapieverfahren wird in der genannten Literaturquelle (anders als diverse alternative Behandlungsansätze) durchaus als wirksam bezeichnet, allerdings nicht pauschal für alle Krankheiten. Zitat: "Die Wirksamkeit der Massage ist nachgewiesen [...]" und "das Konzept der klassischen Massage ist weitgehend wissenschaftlich untermauert."

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