Hallo,

"Immer, wenn ich ein Frühstücksei esse (egal ob frisch vom Bauernhof oder gekaufte Bio-Eier), leide ich anschließend unter Übelkeit. Alle anderen Produkte mit Ei, sogar Spiegelei, kann ich essen."
wenn das Ei hartgekocht ist und Sie Eiprodukte in anderer Form ohne Symptome essen können, ist eine Allergie nicht vorstellbar.

Es gibt keinen nennenswerten Unterschied zwischen einem im Topf hartgekochten Ei und einem durchgebratenem Spiegelei, das Eiweiss ist bei beiden durch Hitzeeinwirkung verändert und wer Spiegeleier verträgt, kann auch die andere Variante bedenkenlos essen. Wenn Sie nun bei gekochten Eiern über Übelkeit berichten, könnten diese Missempfindungen mit einer negativen Erwartungshaltung
zu erklären sein, d.h. Sie achten besonders auf Symptome und die Angst löst dann Übelkeit aus. Ebenfalls denkbar wäre eine Reaktion bei recht kurz gekochten, sehr flüssigen Eiern.

"Ich leide übrigens auch an sehr starkem Sodbrennen und bin diesbezüglich auch seit einem Jahr in Behandlung. Hat meine zu stark konzentrierte Magensäure damit zu tun?"
wenn sonstige Früstücksprodukte, inklusive Eier in anderer Form, vertragen werden, halten wir das für ausgeschlossen.


Beste Grüsse

Ihr Cyberdoktor-Team

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Hallo,

"kann alle anderen Variationen von Eier Produkten verzehren nur Frühstücks Eier bereiten mir Übelkeit bis hin zum erbrechen."
für sehr lange hartgekochte Eiern kann man über Erklärungsansätze spekulieren. Die Eier haben dann einen typischen Geruch und Geschmack (Schwefelwasserstoff-Freisetzung beim längeren Kochen) und es entstehen z.B. auch für eine grünliche Farbe verantwortliche Eisenverbindungen, die bei anderen Zubereitungen nicht auftreten. Nicht auszuschliessen, dass weitere Verbindungen auftreten, die im Einzelfall zu Beschwerden führen.

Wenn Spiegeleier vertragen werden, sollte man mal prüfen, wie bekömmlich ein sehr weichgekochtes Ei ist, das in der Konsistenz einem Spiegelei gleicht (flüssiges Eigelb, leicht festes Eiweiss), bis dahin haben noch keine Prozesse wie beim langen Kochen stattfinden können und Bekömmlichkeitsprobleme wären nicht zu erwarten (ausser durch eine negative Erwartungshaltung und Ekel, siehe unten). Ausserdem könnte man spekulieren, ob Zusätze (z.B. Öl beim Braten) bei anderen Zubereitungsvarainten das Ei bekömmlicher machen.

Es bleibt aber dabei, dass eine echte körperliche Unverträglichkeit aufgrund bestimmter definierter Bestandteile isoliert für gekochte Eier äusserst unwahrscheinlich ist und es sich eher um einen Lerneffekt handeln dürfte. Dafür müsste in der Vergangenheit nur einmal ein Problem mit einer sehr spezifisch schmeckenden Speise aufgetreten sein, z.B. wenn mal ein verdorbenes hartgekochtes Ei zu Erbrechen oder Übelkeit führte.

Das kann dann in Zukunft über Lernvorgang auch bei nicht verdorbenen hartgekochten Eiern immer wieder zu Ekel und Übelkeit führen, ist ein sehr bekanntes und seit Jahrzehnten erforschtes psychologisches Phänomen, wird auch als "Sauce-béarnaise-Syndrom" oder Geschmacksaversion bezeichnet ( Seligman: On the generality of the laws of learning (citation classic current contents/social & behavioral sciences, (8): 14-14 1980) ) Im speziellen klassischen Fall führte damals der Genuss der genannten Sauce zu Erbrechen und anschliessend zu einer permanenten Abneigung gegen diese Speise. Mit anderen Worten: einmal verdorbener Kartoffelsalat mit Ei, nie wieder Kartoffelsalat mit Ei...

Beste Grüsse

Ihr Cyberdoktor-Team

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