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Ernährungsberatung

Lactose-Intoleranz... ab wann?

von Martin B. , 19.09.06 05:23
hallo,
in letzter zeit merke ich recht häufig, dass ich nach dem verzehr von milch als getränk am morgen oder nach einer portion cornflakes probleme mit dem magen bekomme. etwa eine halbe stunde nach dem verzehr bekomme ich leichte magenschmerzen, leichte übelkeit sowie luft im bauch, die natürlich auch entweichen muss. die beschwerden kommen recht schnell und bleiben dann für eine knappe halbe stunde, bevor sie ebenso schnell wieder verschwinden.

kann man da schon von einer lactose-intoleranz reden?
auf einigen homepages zu dem thema, zB www.lactase.de werden ähnliche symptome genannt, aber weitaus mehr und deutlicher ausgeprägt. dazu wird als häufigstes alter der ersten erscheinungen der zeitraum anfang bis mitte 20 angegeben. ich bin nun fast 22 (etwa 77kg bei 187cm größe). leider fehlt da eine kontakt-adresse, wo man sich mit anderen "leidensgenossen" - falls es denn bei mir auch so sein sollte - kurzschließen könnte. deshalb wende ich mich erstmal an sie

gruß Martin

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Re: Lactose-Intoleranz... ab wann?

von Cyberdoktor , 22.09.06 18:30
Lieber Martin,

"kann man da schon von einer lactose-intoleranz reden?"
sicher kann man das nur nach einem Test sagen. Die Diagnose wird nicht allein durch die Beobachtung der Symptome gestellt, die sind noch zu unspezifisch.

Milchzucker (Laktose) wird bei Gesunden im Dünndarm durch das Enzym Laktase in die Zucker Glukose und Galaktose gespalten, die dann im Dünndarm vollständig resorbiert (ins Blut aufgenommen) werden.

laktose
Milchzucker: wird unter Lactaseeinwirkung zu Glucose und Galktose gespalten.
Bild: GNU Freie Dokumentationslizenz

Ursache für die Milchzuckerunverträglichkeit ist meist das Fehlen oder die unzureichende Produktion des Verdauungsenzyms Laktase. Wird der Zucker nicht von Laktase gespalten, dient er Darmbakterien als Nährsubstrat. Es entstehen große Mengen an Gasen, es kommt zu Blähungen, Durchfall, Übelkeit.

Der von den Darmbakterien beim Laktoseabbau produzierte Wasserstoff (H2), gelangt durch die Darmwand auch in das Blut, und wird schliesslich über die Lungen abgeatmet.
Bei Patienten mit Laktoseintoleranz kann es deshalb nach der Gabe von Milchzucker zu einem messbaren Anstieg der H2-Konzentration in der Ausatemluft kommen.

Die Diagnose wird daher meist mit einem oralen Milchzuckerbelastungstest (Patient trinkt eine Laktose-Lösung) gesichert, bei dem ein Anstieg des Wasserstoff-Gehaltes in der Atemluft bzw. ein fehlender oder zu geringer Blutzuckeranstieg auffällt.

Diesen Test sollten Sie machen, suchen Sie bitte auf jeden Fall den Arzt (erstmal den Hausarzt) auf.

"aber weitaus mehr und deutlicher ausgeprägt. dazu wird als häufigstes alter der ersten erscheinungen der zeitraum anfang bis mitte 20 angegeben. ich bin nun fast 22 (etwa 77kg bei 187cm größe)."
das Alter passt, der Schweregrad der Symptome kann variieren, die Laktaseaktivität muss ja nicht komplett auf Null sein.

Beste Grüsse und Alles Gute, halten Sie uns auf dem Laufenden

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