Hallo,
die Symptome einer Laktoseintoleranz sind auf den Milch enthaltenen Milchzucker zurückzuführen.
Milchzucker (Laktose) wird bei Gesunden im Dünndarm durch das Enzym Laktase in die Zucker Glukose und Galaktose gespalten, die dann im Dünndarm vollständig resorbiert (ins Blut aufgenommen) werden.
Ursache für die Milchzuckerunverträglichkeit (Laktoseintoleranz , dies ist keine Allergie!) ist meist das Fehlen oder die unzureichende Produktion des Verdauungsenzyms Laktase. Wird der Zucker nicht von Laktase gespalten, dient er Darmbakterien als Nährsubstrat. Es entstehen große Mengen an Gasen, es kommt zu Blähungen, Durchfall, Übelkeit.
Die Erkrankung tritt meist eher bei Erwachsenen auf, bei denen die Enzymaktivität bei seltenem Milchkonsum langsam nachlässt.
Die
Milchzuckerunverträglichkeit bitte nicht mit einer
Milcheiweißallergie (Kuhmilchallergie, Milchallergie) verwechseln, beide können zwar ähnliche Symptome verursachen, Ursachen und die Therapie sind aber unterschiedlich. Bei der Milchallergie reagiert das Immunsystem auf bestimmte Eiweisse in der Milch (siehe
Milcheiweißunverträglichkeit (Milchallergie), bei der Milchzuckerunverträglichkeit klappt dagegen einfach die Zuckerverdauung nicht richtig.
PAtienten, bei denen die Enzymaktivität nachgelassen hat, können versuchen, den Körper wieder an Laktose zu gewöhnen, d.h. man steigert ganz langsam die Milchmengen, oder konsumiert vorsichtig wie von Ihnen angesprochen Michprodukte mit einem geringen LAktosgehalt, z.B. Käse in denen die Laktose bereits abgebaut ist.
Ist in seltenen Fällen eine Gewöhnung nicht möglich, beinhaltet der Verzicht auf Milchprodukte in diesem Zusammenhang die konsequente Vermeidung von Kuhmilch und aller damit verbundenen Lebensmittel.
Kuhmilch (mit entsprechend hohem Laktoseanteil) kann enthalten sein in: Milch, Käse und Käsezubereitungen, Trockenmilch, Pudding, in Mixgetränken, Kakao, in Süßspeisen, Kaffeeweißer, Kondensmilch, Sahne, Sauerrahm, Dickmilch, Kefir, Joghurt, Molke, Quark, Brot- und Kuchenbackmischungen, in Milchbrötchen, Waffeln, Kuchen, in Pizza, Tiefkühlfertiggerichten, Konserven, Tiefkühlzubereitungen, Süßigkeiten, Fleischprodukten, Soßen, Instantsuppen, Kartoffelpulver, Mayonaise, Butter und Margarine. Diese Liste läßt sich noch weiter aufgliedern. Betroffene sollten die Etiketten der Lebensmittel genau studieren. Leider ist auf diesen jedoch nicht jeder Inhaltsstoff aufgeführt, denn nach der deutschen Gesetzgebung müssen Inhaltsstoffe von sog. Lebensmittelzusatzstoffen nicht aufgeführt werden, wenn sie nicht mehr als 25% des zugesetzten Stoffes ausmachen.
Es gibt auch "Ersatzlebensmittel" wie z.B. Mandelmilch sowie Sojapräparate.
An milchfreien Lebensmitteln zu benennen sind u.a. frisches Obst und Gemüse, frische Kartoffeln, Nudeln, Reis und Getreideprodukte. Obst und Fruchtsäfte sind geeignet, den Calciumhaushalt aufzufüllen.
Mit besten Grüßen,
Ihr Cyberdoktor-Team
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