Hallo,

die Ursachen für Durchfälle sind vielfältig. Eine Durchfalldifferentialdiagnose ist klassisches Betätigungsfeld des Internisten/Gastroenterologen. Ursächlich kann grob zwischen Darmaufnahmestörungen (Malabsorptions-/Resorptionsstörung) und Darmsekretionsstörungen (Flüssigkeitssekretion in das Darmlumen) unterschieden werden. Insbesondere im ersteren Fall gibt es diverse Auslöser, die nur durch eine gezielte Diagnostik ermittelt werden können. Durch die beschleunigte Darmpassage werden die Nährstoffe (und damit auch die Kalorien) vermindert aufgenommen.

Durchfallbeschwerden können im Rahmen entzündlicher Erkrankungen der Darmschleimhaut (allergisch, erreger-, oder autoimmunbedingt) auftreten. Sie können u.a. aber auch Ausdruck einer (Milch-) Zuckerunverträglichkeit, einer Zuckertransportstörung oder auch bakterieller Fehlbesiedlungen des Darmes, einer Bauchspeicheldrüsenschwäche oder von Erkrankungen des Immun- und des hormonellen Systems (z.B. Schilddrüsenüberfunktion) sein. In Frage kommen zudem ggf. Medikamentenwirkungen oder auch psychische und Ernährungsfaktoren. Von Belang sind Begleitsymptome, wie Völlegefühl und Blähungen, Bauchschmerzen, Fieber, Schleim- und/oder Blutbeimengungen zum Stuhl, etc.. Z.B. im Rahmen von Nahrungsmittel-/Zuckerunverträglichkeiten kann es nach einer entsprechenden Nahrungsaufnahme zum raschen Auftreten von Durchfällen kommen. Auch hormonelle Dysregulationen (z.B. verstärkte Serotoninauschüttung) können zu raschem Durchfall führen.

Grundlage der Ursachenfindung und natürlich auch Voraussetzung für eine ggf. erforderliche Therapie ist eine ärztliche Untersuchung.

Je nach Ursache lassen sich nahrungsabhängig auftretende durch eine ausgewogenen Ernährung (und genügend Ruhe) bessern. Als Leitsatz zur Ernährung dienen die „10 Regeln der Deutschen Gesellschaft für Ernährung“:

1. Vielseitig essen

2. Getreideprodukte - mehrmals am Tag und reichlich Kartoffeln

3. Gemüse und Obst - Nimm "5" am Tag...

4. Täglich Milch und Milchprodukte, einmal in der Woche Fisch; Fleisch, Wurstwaren sowie Eier in Maßen

5. Wenig Fett und fettreiche Lebensmittel

6. Zucker und Salz in Maßen

7. Reichlich Flüssigkeit

8. Schmackhaft und schonend zubereiten

9. Nehmen Sie sich Zeit, genießen Sie Ihr Essen

10. Achten Sie auf Ihr Wunschgewicht und bleiben Sie in Bewegung

Was Sauerkraut angeht handelt es sich ohnehin um einen potenten Stuhlverdünner. Sauerkrautsaft wird zur Verstärkung der Darmbewegung (Persitaltik) eingesetzt. Eine solche regelmäßig durchgeführte Maßnahme ist bedenklich, da sich der Darm an die externe Einwirkung "gewöhnt" und träge wird.

Der von ihnen beschriebene Durchfall einige Minuten nach Sauerkrautgenuss enthält in der Regel nicht das soeben konsumierte Sauerkraut (das würden Sie dann ja auch unverdaut im Stuhl sehen). Die Magen-Darm-Passage dauert deutlich länger. Wenn also sofort Durchfall auftritt, ist z.B. ein Reizdarm möglich, es wird dann aber längst verdaute Nahrung ausgeschieden. Gewissheit kann aber nur der Besuch beim Hausarzt bringen.

Alles Gute wünscht Ihr
Cyberdoktor-Team


Antwort schreiben