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Kinderheilkunde

Neutropenie

von Schlumpi002 , 15.11.10 22:36
Hallo,

als Nebenbefund fiel bei meinem 3 jährigen Sohn, der auch noch unter einer Sprachverzögerung, einer entwicklungsretardierung und Fieberkrämpfen leidet, eine Leukopenie mir Agranulozytose mit 294nl auf.

Die 1. blutwerte waren
Leuko 4,9 nl Segm 6 %, Lymph 78%, Eosin 2%, Bas 2%, Mono 12%), Ery 4,3pl, Hb 12,7 gdl, Throm 282nl.

2. Blutentnahme
Leuko 5,5 Seg 16%, Lymph 72%, Eos 4%, Baso 2%, Mono 6%)

3. Blutentnahme
Leuko 7,5nl Stab 2%, Seg 3% Lymph 73%, Eos 2, Baso 1, Mono 14)

Wie schätzen sie das ein?

Er hatte noch nie schwere Erkrankungen und bereits auch normale Blutbilder, so dass die Ärzte nicht von etwas angeborenen ausgehen.

Zum Zeitpunkt der ersten Blutabnahme war er seit ca 7 Wochen mehr oder weniger leicht aber ständig erkältet. Husten, schnupfen, manchmal leichtes Fieber, einmla eine Herpangina mit hohem Fieber. Genau seit diesen 7 Wochen besucht er den kindergarten und hat dort wohl alles aufgesammelt. Kinderärztin meinte, er hat einfach einen infekt nach dem nächsten.

Kann das auch eine erklärung für das Blutbild sein?

Als wie bedrohlich schätzen sie die werte, in bezug auf die fehlende Immunabwehr ein?

Ärztin meinte nicht so bedrohlich kann weiter in Kindergarten und alles machen.

Was soll ich machen wenn er krank wird?
Ist das dann ein Notfall?

Kinderärztin meinte, alles so wie bisher machen. Und so lange es ihm gut geht, darf er auch Fiebern ohne dass ich nachts zum Notdienst muss.

Brauch er immer sofort Antibiotikum vorbeugend?

KiÄ meinte Nein nur bei bakteriellem Infekt.

Darf ich ihm eigentlich Nurofen geben?????
Im Beipackzetel steht bei ungeklärte Blutbildungsstörungen nicht geben. Aber ich muss das Fieber ja senken wegen der Fieberkrämpfe.

KiÄ meinte darf ruhig Nurofen und Paracetamol im wechsel geben. Ist Nurofen in Ordnung?

Haben in der Hämatologie erst im Dezember Termin und ich habe 1000 Fragen.

Wie bedrohlich sind diese Werte? Und in welcher weise. Wenn man im Internet googelt lest man ja von Neutropenie harmos bis lebensbedrohend?

Gegen Grippe impfen?

Woher kann so etwas plätzlich kommen?

Er hatte noch nie einen Nachgewiesenen bakteriellen Infekt. Muss ich Angst haben, dass das jetzt bei hm ganz schlimm endet?

Vielen Dank für ihre Antwort Er hatte auch schon normale Blutbilder

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Re: Neutropenie

von Cyberdoktor , 16.11.10 00:49
Hallo,

"eine Leukopenie"
eine Erniedrigung der Leukozytenzahl (=Leukopenie) kann vielfältige Ursachen haben.

Die weissen Blutkörperchen (Leukozyten) sind Abwehrzellen, bekämpfen also z.B. in den Körper eingedrungene Bakterien und Viren. Die Festlegung der Grenzwerte erfolgt laborabhängig, häufig liegt der Referenzbereich für Kinder von 1 bis 5 Jahren bei ca. 5,5 - 15 G/l.


Blutzellen: Leukozyt, Erythrozyt, Thrombozyt
Blutzellen: Erythrozyt (rot markiert), Thrombozyt, Leukozyt (gelb markiert). Elektronenmikroskopische Aufnahme.



Zunächst werden nicht selten Veränderungen der Leukozytenzahl während einer Routineblutuntersuchung auffällig. Häufig sind diese bei einer Kontrolluntersuchung wieder verschwunden.

Ursächlich sein können u.a. virale Infekte (häufig), selten Erkrankungen aus dem autoimmunen Formenkreis, Nebenwirkungen einer medikamentösen Therapie und Krankheiten des blutbildenden Systemes. Leichtgradige Normabweichungen können aber einfach Ausdruck harmloser individueller Schwankungen sein.

"mit Agranulozytose"
unter einer Agranulozytose versteht man eine (meist rasch auftretende) drastische Verminderung der Granulozytenzahlen (Granulozytopenie). Wenn bei Ihrem Sohn tatsächlich eine Agranulozytose vorläge, hätte die Ärztin ihn gewiss in eine Klinik überweisen. Die Granulozyten sind eine Untergruppe der weissen Blutkörperchen (Leukozyten), also Abwehrzellen und bekämpfen also z.B. Bakterien.


neutrophiler
Blutausstrich: segmentkerniger neutrophiler Granulozyt.
Bild: Commons, GNU Freie Dokumentationslizenz


Als Auslöser einer Agranulozytose kommen z.B. Medikamentennebenwirkungen in Frage. Die Agranulozytose kann zu schweren Krankheitssymptomen führen. Wenn die Auslöser beseitigt sind und korrekt behandelt wird, kann der Körper binnen weniger Tage neue Granulozyten produzieren.

"Die 1. blutwerte waren"
für eine Messwerte-Analyse benötigt man um neben den jeweiligen Einheiten auch den Normbereich des messenden Labors, denn es gibt teils erhebliche Abweichungen z.B. abhängig von den eingesetzten Geräten und Methoden.

"Leuko 4,9 nl
Leuko 7,5nl"

Leuko: Leukozyten, unsere Norm: für Kinder von 1 bis 5 Jahren bei ca. 5,5 - 15 G/l. Die genannten Werte sind also im unteren Normbereich.

"Segm 6 %
Seg 3%"

gemeint sind segmentkernige Granulozyten, eine Granulozyten-Untergruppe.
Segmentkernige sind reife Granulozyten, stabkernige sind eher jung und frisch aus dem Knochenmark.

Die Normwerte unterscheiden sich je nach Literatur und Labor. Unser Normwert für segmentkernige Granulozyten bei Kindern: 25% - 65%.


neutrophiler
Blutausstrich: segmentkerniger neutrophiler Granulozyt.
Bild: Commons, GNU Freie Dokumentationslizenz


Die genannten Werte entsprechen also einer sehr deutlichen Verminderung im Sinne einer Granulozytopenie. Eine intensive Ursachensuche ist angeraten.

"Stab 2%"
neu gebildete Granulozyten. Norm: 0-10%.


stabkerniger neutrophiler
Blutausstrich: stabkerniger neutrophiler Granulozyt.
Bild: Commons, GNU Freie Dokumentationslizenz


"Lymph 78%
Lymph 73%"

=Lymphozyten.

Unser Normwert für Kinder (1-5 Jahre): 1-55%

Eine Erhöhung der Lymphozytenzahl ist typisch im Rahmen viraler Infekte (z.B. grippale Infekte, Pfeiffersches Drüsenfieber etc.) In aller Regel normalisiert sich das Blutbild einige Wochen nach Infektausheilung.

Lymphozyten gehören ebenfalls zu den weissen Blutkörperchen.

Bei den von Ihnen genannten Werten muss man von einer Lymphozytose sprechen, also einer Erhöhung der Lymphozytenzahl.


lymphozyt
Blutausstrich: Lymphozyt.
Bild: Commons, GNU Freie Dokumentationslizenz


"Eosin 2%, Bas 2%
Eos 2, Baso 1"

=basophile und eosinophile Granulozyten, die Namen haben sie von ihrer Anfärbbarkeit mit bestimmten Laborfarbstoffen. Es gibt entsprechend neutrophile, eosinophile und basophile Granulozyten.



eosinophiler
Blutausstrich: eosinophiler Granulozyt.
Bild: Commons, GNU Freie Dokumentationslizenz



basophiler
Blutausstrich: basophiler Granulozyt.
Bild: Commons, GNU Freie Dokumentationslizenz


Normalerweise sind 1-4% aller Granulozyten eosinophil.
Unser Normwert für basophile Granulozyten ist 0-1%. Die von Ihnen genannten Werte sind also normal.

"Mono 12%
Mono 14%"

Unsere Norm für Kinder (1-5 Jahre): < 5 %.

Monozyten gehören ebenfalls zu den weissen Blutzellen. Sie haben die Fähigkeit, sich zu bewegen und können z.B. bei der Infektabwehr Bakterien "fressen".


monozyten
Monozyt: Lichttmikroskopische Aufnahme.


Eine erhöhte Bildung von Monozyten tritt während der sogenannten monozytären Abwehr- oder Überwindungsphase von Infektionskrankheiten auf.

"Hb 12,7 gdl, Throm 282nl."
Hb = roter Blutfarbstoff, Throm = Thrombozyten, Blutplättchen.
Jeweils in der Norm.

"Wie schätzen sie das ein?"
es ist positiv, dass Lymphozyten und Monozyten nicht vermindert sind, auch wichtige Werte wie der Hb und die Thrombozytenzahl sind normal. Theoretisch könnte die Granulozytopenie auch durch eine Infektion ausgelöst worden sein (Anstieg der Monozyten und Lymphozyten würde durchaus zu einer Infektion passen). Andere Ursachen wie eine Medikamentennebenwirkung müssen ausgeschlossen werden.

"Er hatte noch nie schwere Erkrankungen und bereits auch normale Blutbilder,"
positiv.

"so dass die Ärzte nicht von etwas angeborenen ausgehen."
es gibt in seltenen Fällen auch zyklische Störungen.

"Zum Zeitpunkt der ersten Blutabnahme war er seit ca 7 Wochen mehr oder weniger leicht aber ständig erkältet. Husten, schnupfen, manchmal leichtes Fieber, einmla eine Herpangina mit hohem Fieber."
die veränderten Lymphozyten- und Monozytenwerte passen zu einer Infektion.

"Genau seit diesen 7 Wochen besucht er den kindergarten und hat dort wohl alles aufgesammelt. Kinderärztin meinte, er hat einfach einen infekt nach dem nächsten."
gut möglich. Infektionen können zu einem erhöhten Granulozyten-Verbrauch führen.

"Kann das auch eine erklärung für das Blutbild sein? Als wie bedrohlich schätzen sie die werte, in bezug auf die fehlende Immunabwehr ein?"
von einer fehlenden Abwehr kann man nicht sprechen, diverse Abwehrzellen sind ja sogar vermehrt zu finden, die Leukozytenwerte pendeln im unteren Normbereich.

"Ärztin meinte nicht so bedrohlich kann weiter in Kindergarten und alles machen."
wichtig ist, dass die niedrigen Granulozytenwerte durch einen Spezialisten abgeklärt werden.

"Was soll ich machen wenn er krank wird? Ist das dann ein Notfall?"
es gilt wie immer: wenn ein Kind schwer krank wirkt, muss man schnell den Arzt aufsuchen.

"Brauch er immer sofort Antibiotikum vorbeugend? KiÄ meinte Nein nur bei bakteriellem Infekt."
stimmt in der Regel.

"Darf ich ihm eigentlich Nurofen geben?????"
nicht ohne Rücksprache mit einem Spezialisten.

"Haben in der Hämatologie erst im Dezember Termin "
dann schätzt die Kinderärztin die Situation gewiss nicht als ernst ein, denn bei einer Agranulozytose müsste man schnell zum Spezialisten. Evt. vermutet die Ärztin also eine Neutropenie nach Infektion, fragen Sie nach, was die Verdachtsdiagnose ist. Es sollte sich im Zweifel bereits vorab klären lassen, ob man weiter Nurofen geben kann, die Ärztin kann mit den Kollegen in der Hämatologie kurz telefonieren.

"Wie bedrohlich sind diese Werte? "
wenn das Kind über längere Zeit gut mit diesen Werten klar gekommen und die Kinderärztin zufrieden ist: eher nicht bedrohlich.

"Gegen Grippe impfen?"
muss man mit den Hämatologen absprechen.

"Er hatte noch nie einen Nachgewiesenen bakteriellen Infekt."
bakterielle Infekte hatte er garantiert schon viele. Es wäre schön, wenn Sie uns bei Gelegenheit hier über den weiteren Verlauf berichten würden, wir wissen gern, wie es mit den kleinen Patienten weiter geht, Sie helfen damit auch anderen Betroffenen.

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Autoimmun-Neutropenie?

von Schlumpi002 , 16.12.10 10:33
Hallo,

mittlerweile hat sich bei uns einiges getan.

Mein 3 jähriger Sohn hat 2 Virusinfekte ganz normal überstanden, dennoch kam beim Bluttest heraus, dass er gar keine Neutrophile mehr im Blut hatte. er bekam dann prophylaktisch Cotrim Saft 2x 5ml.

Den Termin in der hämatologie der MHH hatten wir inzwischen auch. Dort gehen sie ganz stark davon aus, dass er eine Autoimmunneutropenie hat. Um letzte Sicherheit zu bekommen wird im Moment gerade versucht Antikörper nachzuweisen.

Für meinen Sohn bedeutet das keinerlei Einschränkungen, es sind im Normalfall keine schweren Verläufe zu erwarten und es wird wieder von selbst verschwinden.

Da er bereits die Cotrimprophylaxe bekam wurde uns dort geraten diese über die wintermonate fortzusetzen. Hätte er sie noch nicht bekommen, hätten sie von der MHH aber erstmal abgewartet und bei eventuellen gehäuften Infekten damit begonnen. Er soll sie jetzt aber weiternehmen. Wenn er starke Durchfälle bokommtsoll ich sie aber absetzen....

Das verunsichert mich nun etwas, da es sich ja immerhin um eine Antibiotikum handelt. Ich denke entweder er muss es bekommen oder eben nicht???

Außerdem mache ich mir Sorgen wegen der Langzeitanwendung. Gibt es da keine Nebenwirkungen bei mehrmonatiger Einnahme? Habe mir leider den Beipackzettel durchgelesen wo natürlich alle möglichen Horrorszenarien drinstehen...)

Und wie sieht das mit den resistenzen aus, wenn er dann wirklich ein Antibiotikum benötigt? Wirkt das dann noch?

Welche Aufgabe Wirkung hat es denn jetzt während der Prophylaxe?

Und darf man wenn man Antibiotikum nimmt alles machen? Sport? Das man sich wenn man Antibiotikum nimmt schonen soll rührt ja wohl eher daher, dass der Körper im Normalfall ja auch einen bakteriellen Infekt zu bekämpfen hat, oder?

Wissen Sie eigentlich wie häufig so eine AIN vorkommt?

Danke für Ihre antwort.

Mit freundlichen Grüßen

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Re: Autoimmun-Neutropenie?

von Cyberdoktor , 16.12.10 12:46
Hallo,

"Mein 3 jähriger Sohn hat 2 Virusinfekte ganz normal überstanden, dennoch kam beim Bluttest heraus, dass er gar keine Neutrophile mehr im Blut hatte. er bekam dann prophylaktisch Cotrim Saft 2x 5ml."
wird häufig so gemacht.

"Den Termin in der hämatologie der MHH hatten wir inzwischen auch. Dort gehen sie ganz stark davon aus, dass er eine Autoimmunneutropenie hat. Um letzte Sicherheit zu bekommen wird im Moment gerade versucht Antikörper nachzuweisen."
sinnvoll.

"Für meinen Sohn bedeutet das keinerlei Einschränkungen, es sind im Normalfall keine schweren Verläufe zu erwarten und es wird wieder von selbst verschwinden."
das ist normalerweise richtig, eine Autoimmun-Neutropenie heilt meist nach einigen Monaten ab.

"Da er bereits die Cotrimprophylaxe bekam wurde uns dort geraten diese über die wintermonate fortzusetzen. "
geht in Ordnung.

"Hätte er sie noch nicht bekommen, hätten sie von der MHH aber erstmal abgewartet und bei eventuellen gehäuften Infekten damit begonnen."
eine abwartende Haltung wäre möglich, wenn es bei einer Neutropenie über längere Zeit zu keinen Problemen gekommen ist.

"Wenn er starke Durchfälle bokommtsoll ich sie aber absetzen...."
die nützlichen Darmbakterien können geschädigt werden. Erholen sich aber nach einiger Zeit wieder.

"Das verunsichert mich nun etwas, da es sich ja immerhin um eine Antibiotikum handelt. Ich denke entweder er muss es bekommen oder eben nicht???"
bei einer vorbeugenden Gabe kann man bei Nebenwirkungen eher aufhören als bei der Behandlung einer akuten fiesen Infektion.

"Außerdem mache ich mir Sorgen wegen der Langzeitanwendung. Gibt es da keine Nebenwirkungen bei mehrmonatiger Einnahme?"
recht wahrscheinlich sind Pilzinfektionen oder Verdauungsstörungen. Sonstige ernste Nebenwirkungen sind selten.

"Und wie sieht das mit den resistenzen aus, wenn er dann wirklich ein Antibiotikum benötigt? Wirkt das dann noch?"
wird immer wieder verwechselt: der einzelne Patient wird nicht resistent. Wenn der Vorgang einer Resistenzbildung diskutiert wird, dann meine man eher ein globales Niveau, d.h. wenn millionen Menschen Antibiotika schlucken, wächst die Wahrscheinlichkeit, dass nach einigen Jahren früher oder später Erreger mutieren, unempfindlich gegen bestimmte Antibiotika werden und sich dann weltweit ausbreiten.

"Welche Aufgabe Wirkung hat es denn jetzt während der Prophylaxe?"
ganz einfach: man hofft, das Bakterien (mit denen Kinder ständig in Kontakt kommen und die bei einer Neutropenie schlechter abgewehrt werden) vorbeugend ausgeschaltet werden.

"Und darf man wenn man Antibiotikum nimmt alles machen? Sport?"
ja.

"Das man sich wenn man Antibiotikum nimmt schonen soll rührt ja wohl eher daher, dass der Körper im Normalfall ja auch einen bakteriellen Infekt zu bekämpfen hat, oder?"
man soll sich bei einer Infektion schonen. Nimmt man Antibiotika vorbeugend, gibt es dafür keinen Grund. Sport kurbelt eher das Immunsystem an.

"Wissen Sie eigentlich wie häufig so eine AIN vorkommt?"
je nach Literaturquelle wird die Häufigkeit einer Autoimmunneutropenie des Kindesalters mit ca. 1:100.000 (Nelson Textbook of Pediatrics 17th edition. Richard et al., W B Saunders 2003) angegeben, es wird aber diskutiert, dass diese Erkrankung häufiger ist und wegen ihrer Gutartigkeit oft gar nicht bemerkt wird (auch Häufigkeiten von 1:10.000 scheinen möglich).

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Autoimmun-Neutropenie?

von Schlumpi002 , 08.01.11 20:49
Hallo,

inzwischen haben wir die Bestätigung, dass es AIN ist. Es wurden Antikörper im Blut nachgewiesen

Er nimmt ja Vorbeugend das Cotrim. Seitdem hatte er nichts mehr. Nicht mal Husten und Schnupfen, was er vorher wegen Kita ständig hatte. Ist das jetzt Zufall? Das sind doch virale Infekte, dagegen wirkt das Antibiotikum doch gar nicht,???

Mich macht diese Dauerntibiose nur nervös...

Im Beipack Zettel ist bei mehr als 4 wöchiger Einnahme die Rede von Spermatogenesestörungen. Das ist doch sicher nichts bleibndes, wenn man das Medikament wieder absetzt, oder?

Außerdem steht da soviel über Kaliumanstieg usw. Das ist doch aber nicht in so einem Maße, dass er Probleme mit dem Herzen bekommen könnte oder?

Im Krankenhaus meinten sie das ist das Mittel der Wahl und die haben da solche Nebenwirkungen noch nicht gehabt

Im Beipackzettel ist nur immer die Rede von Blutbildkontrollen, um halt z.B. Kaliumanstieg etc zu erkennen. Aber mal erhrlich wer macht denn das schon. Wir sind einmal im Monat beim Bluttest. reicht das?

Habe irgendwie total Angst wegen dieser ganzen doofen Nebenwirkungen...Würde man ihm denn sowas irgendwie anmerken? Also würde es ihm dann schlecht gehen, bei gefährlichen Nebenwirkungen, wie z.b. Erhöhung des Blutkaliums? Oder kann es auch sein, dass man gar nicht mehrkt wenn z.B. was am Herzen ist? Oder mache ich mich einfach viel zu sehr verrückt......

Danke für eine Einschätzung

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Re: Autoimmun-Neutropenie?

von Cyberdoktor , 08.01.11 23:02
Hallo,

"Es wurden Antikörper im Blut nachgewiesen"
spricht für die Diagnose.

"Er nimmt ja Vorbeugend das Cotrim."
geht in Ordnung.

"Seitdem hatte er nichts mehr. Nicht mal Husten und Schnupfen, was er vorher wegen Kita ständig hatte. Ist das jetzt Zufall? "
kann durchaus ein Zufall sein, die meisten Erkältungen werden durch Viren ausgelöst, da helfen keine Antibiotika.

"Im Beipack Zettel ist bei mehr als 4 wöchiger Einnahme die Rede von Spermatogenesestörungen. Das ist doch sicher nichts bleibndes, wenn man das Medikament wieder absetzt, oder?"
normalerweise erholt sich die Spermabildung nach Absetzen der Medikamente. Ihr Söhnchen bildet aber noch gar kein Sperma.

"Außerdem steht da soviel über Kaliumanstieg usw. Das ist doch aber nicht in so einem Maße, dass er Probleme mit dem Herzen bekommen könnte oder?"
normalerweise nicht.

"Im Krankenhaus meinten sie das ist das Mittel der Wahl und die haben da solche Nebenwirkungen noch nicht gehabt"
kommt bei ansonsten Gesunden auch normalerweise nicht vor.

"Im Beipackzettel ist nur immer die Rede von Blutbildkontrollen, um halt z.B. Kaliumanstieg etc zu erkennen. Aber mal erhrlich wer macht denn das schon. Wir sind einmal im Monat beim Bluttest. reicht das?"
ja.

"Würde man ihm denn sowas irgendwie anmerken? Also würde es ihm dann schlecht gehen, bei gefährlichen Nebenwirkungen, wie z.b. Erhöhung des Blutkaliums?"
eine Kaliumerhöhung würde sich in Sensibilitätsstörungen oder Muskelzucken zeigen, derartige Symptome können aber auch fehlen und isolierte Herz-Kreislauf-Probleme auftreten. Es gibt aber keinen Grund, nun an derart seltene Nebenwirkungen zu denken, der Wirkstoff ist gemäss der Literatur das Mittel der Wahl bei AIN.

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Re: Neutropenie

von Unbekannt , 14.05.11 12:25
Mein Allgemeinarzt hat mir mal in einer Routineuntersuchung gesagt, dass meine Leukozyten erniedrigt seien.

Kann das der Grund dafür sein, dass es bei mir häufig vorkommt, dass ich Krankheitssymptome feststelle, die Ärzte aber keine Entzündungszeichen sehen?

Vielen Dank
Susanne

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