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Kinderheilkunde

Kinderstürze

von Heidi , 01.04.00 11:29
Sehr geehrtes Cyberdoktorteam!

Häufig müssen wir als Eltern die Stürze unserer 16 Monate alten Tochter beobachten. Das dies im Lauflernalter passiert ist uns klar, aber insbesonders die Stürze auf den Kopf beunruhigen uns. Zuletzt ist sie kopfüber aus ihrem Kinderstuhl gestürzt. Wie kann man beurteilen, ob tiefergreifende Kopfverletzungen vorliegen können? Für Ihre Mühe vielen Dank.

Mit freundlichen Grüßen

Heidi C.

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Re: Kinderstürze

von Cyberdoktor , 01.04.00 11:37
Liebe Heidi,

keine Angst, meist passiert den Kleinen wirklich nichts. Auch wir haben die Stürze unserer Kinder mit erheblicher Unruhe verfolgt. Der noch elastische Schädel des Kleinkindes ist in der Lage eine Menge an Belastungen abzufedern. Weint Ihre Tochter nach dem Sturz und verhält sich ansonsten wie vorher, dann sollten Sie sich keine Sorgen machen.

Anders ist es, wenn Ihr Kind plötzlich Verhaltensauffälligkeiten, wie z.B. anhaltende Unruhezustände, oder plötzliche Schläfrigkeit, aufweist. Dies sind Alarmzeichen, die Sie sofort zum Kinderarzt, bzw. in die Kinderklinik führen sollten. Dies gilt ebenso im Fall einer, wenn auch nur kurzfristig, aufgetretenen Bewußtlosigkeit, äußerlich sichtbaren Verletzungen und bei Stürzen aus großer Höhe, bzw. auf harte Böden. Insofern ist auch bei einem Sturz auf den Kopf aus dem Kinderstuhl eine ärztliche Untersuchung der Kleinen angezeigt.

Schlimmer als eine Gehirnerschütterung, oder ein Schädelbruch, der im Kleinkindesalter meist folgenlos ausheilt, ist die Gefahr des Auftretens von Blutungen innerhalb des kindlichen Schädels. Eine entsprechende Symptomatik (z.B. Unruhezustände, oder plötzliche Schläfrigkeit) kann mit stunden-, oder auch tagelanger Verzögerung auftreten. Ursächlich ist ein zunehmender Druck innerhalb der Schädelkalotte, mit der Gefahr einer Verdrängung von Hirngewebe. In diesem Falle kann ein rasches operatives Einschreiten erforderlich werden.

Aber, wie schon anfangs gesagt, Stürze gehören zum Entwicklungsprozess unserer Kleinen. Sie schmerzen uns meist mehr als unsere Kinder.

Mit freundlichen Grüßen,
Ihr Cyberdoktorteam

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