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Kinderheilkunde

Fieber richtig messen

von Unbekannt , 23.02.10 13:57
Ich hätte noch eine Frage zum Temp. Unterschied rektal und axial. Ein Temp. Unterschied von 0,5 ist ja sowieso normal. Muss ich das dann sowieso dazuzählen? Also er hatte unter der Achsel 36,2°C und im Hintern 37,3°C Also kann man sagen Eigentlich hat er 36,6°C und dann ist eh nur ein Temp. unterschied von 0,6°C Grad oder? Danke für ihre Antwort.

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Re: Fieber messen

von Cyberdoktor , 23.02.10 16:11
Hallo,

"Ich hätte noch eine Frage zum Temp. Unterschied rektal und axial. Ein Temp. Unterschied von 0,5 ist ja sowieso normal."
richtig, meist findet sich bei einer rektalen Messung (Thermometerspitze wird über den After vorsichtig in den Enddarm eingeführt) ein höherer Wert als bei anderen Messmethoden. Die rektale Temperatur entspricht mehr oder weniger der tatsächlichen Temperatur im Körperkern.

Eine axillare Messung ist sehr ungenau, realistischere Werte werden erreicht, wenn man, im Ohr mit einem Ohrthermometer oder im Mund unter der Zunge (sublinguale Messung) misst.

Für eine Beurteilung ist es stets ausserdem sinnvoll, stets zur gleichen Tageszeit, vorzugsweise morgens im Bett vor dem Aufstehen zu messen, das die Körpertemperatur im Tagesverlauf vom Morgen zum Nachmittag um 0,5 °C steigen kann, bei körperlicher Aktivität (z.B. Toben) auch mehr.

" Muss ich das dann sowieso dazuzählen? Also er hatte unter der Achsel 36,2°C und im Hintern 37,3°C"
die rektale Messung ist vermutlich korrekt, d.h. er hat eine normale Temperatur (Nach den aktuellen Empfehlungen des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte e.V., BVKJ wird erst ab 37,6 ° Celsius von einer erhöhten Temperatur gesprochen).
Das die Messung unter der Achsel um knapp einen Grad unter der rektalen Messung liegt, ist normal, die Abweichung Rektal-Axillar kann recht gross sein, z.B. 0,5 bis 1,5 Grad. Unter der Zunge gemessene Temperaturen liegen meist ca. 0,5 Grad unter der rektalen Temperatur. Die Abweichungen zwischen den Messpunkten sind bei kleinen Kindern meist geringer als bei "dickfelligen" Erwachsenen.

Recht genaue Messergebnisse liefern Ohrthermometer, allerdings sollte der Kinderarzt einmal die Bedienung erläutern.

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Erkältung, Frieren

von Unbekannt , 21.06.10 20:37
Was hilft bei Erkältung und Reizhusten?
Bin nur am frieren, was könnte des für eine Bedeutung haben?
Danke für ihre antwort

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Re: Erkältung, Frieren

von Cyberdoktor , 21.06.10 22:51
Hallo,

"Was hilft bei Erkältung und Reizhusten?"
bei einer banalen Erkältung und einem harmlosen Reizhusten: der Körper hilft sich selbst. Sie kennen bestimmt den Spruch "eine Erkältung dauert ohne Arzt sieben Tage, mit Arzt eine Woche". Auch wenn Ihnen die Werbung der Pharmaindustrie etwas anderes vermitteln will: es gibt kein sicher wirksames Mittel.

"Bin nur am frieren, was könnte des für eine Bedeutung haben?"
Im Rahmen einer Infektion versucht der Körper meist, die Temperatur im Körperkern zu erhöhen. Solange die neue erhöhte Zieltemperatur noch nicht erreicht ist, sendet das Temperaturzentren im Gehirn das Signal: es ist mir zu kalt.

Um weniger Wärme zu verlieren, wird dann die Blutversorgung in Extremitäten und Haut gedrosselt, man fröstelt. Im Extremfall wird sogar ein Schüttelfrost ausgelöst, um mittels des Zitterns Wärme zu produzieren.

Also: Beim Anstieg der Körpertemperatur friert der Patient, beim Fieberabfall wird geschwitzt.

Die prompt einsetzenden Kälteempfindungen bei Erkrankungen erklären den verbreiteten Irrglauben, dass Kälte eine Erkältung auslöst. Nach einer Ansteckung mit mit Bakterien oder Viren beginnt der Körper aber bereits lange vor dem Auftreten sonstiger Krankheitssymptome, die Temperatur zu erhöhen, der Patient friert. Später erinnert man sich nur noch daran, dass es vor den ersten schlimmen Grippesymptomen zu kalt war und macht fälschlicherweise z.B. zu dünne Kleidung dafür verantwortlich, das eine Grippe aufgetreten ist. Das Kältegefühl ist aber nur die Auswirkung einer Infektion, nicht deren Ursache.

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